

Preetz (sh). Etliche hundert Kilo selbstgepflückter Äpfel warteten am Sonntag auf ihr Schicksal in der Presse. Das Highlight auf dem Preetzer Apfelvergnügen war die selbstgebaute Apfelpresse von Wolfgang Dörge, die in vielen Verarbeitungsschritten die mitgebrachten Äpfel der Besucher in 100 Prozent naturreinen Apfelsaft verwandelte. Auch Familie Waack aus Preetz hatte einen Eimer voll abgegeben und freute sich anschließen über drei Liter leckeren Saft. „Die Äpfel haben wir auf der Streuobstwiese an der Glindskoppel gepflückt“, erzählte Vater Benjamin Waack. Für die zweijährige Tochter Victoria war das eine tolle Gelegenheit, die Natur hautnah zu erleben und zu lernen, wie aus ihren Äpfeln der Lieblingssaft wird. Dafür sorgten viele fleißige Helfer rund um Wolfgang Dörge. Nach dem Waschen der Äpfel wurden diese gehäckselt und anschließend in Tüchern zischen übereinandergeschichtet Holzplatten gelegt. Mit 15 Tonnen Druckkraft über eine handbetriebene Hydraulikpresse hebelte Stephan Jarmatz den Saft aus den Früchten. „Aus 100 Kilogramm Äpfeln bekommen wir 75 Liter Saft“, erklärte Dörge. „Der Saft wird auf 80 Grad erhitzt und dann luftdicht abgefüllt. Das macht ihn zwei Jahre haltbar und auch nach Anbruch hält er sich ein viertel Jahr, weil keine Luft in den Beutel kommt.“ Der 69-jährige aus Lammershagen ist leidenschaftlicher Hobby-Saftpresser. Weil ihm die Pressen aus dem Handel zu teuer waren, hat er sich kurzerhand selbst eine gebaut. Damit verarbeitet er nicht nur die Äpfel aus dem eigenen Garten, auch Pflaumen oder Kirschen können damit zu Saft gepresst werden. Friedrich Hellmuth half schon in letzten Jahr mit und freute sich über den ordentlichen Betrieb um die Mittagszeit, nachdem den Vormittag über beständiger Nieselregen die Besucher nur langsam auf den Markt gelockt hatte. Dabei gab es eine bunte Palette an Waren und Handwerkskunst und immer stand der Apel im Mittelpunkt. Ob süß-pikanter Aufstrich aus Äpfeln und Zwiebeln, Apfelbäume oder heißer Apfelpunsch und Apfelkuchen. Die Damen des „Knüddelclubs“ präsentieren erstmals ihre umhäkelten Fahrräder, nachdem sie bereits den Stamm der großen Linde am Wasserstein umhäkelt hatten. „Die sind nicht mehr fahrbereit“, erzählte Karin Hinrichs, „aber als Deko dürfen wir die Häkelräder in der Stadt anschließen.“ Dann lachte sie: „Wir haben die Erlaubnis, ganz Preetz dichtzuhäkeln.“ Und in so einen umhäkelten Fahrradkorb passen auch eine Menge Äpfel.