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Berufliches Heimspiel für zwei Kommissare

Cyberbetrug und Schockanrufe: Die neue Spitze der Kripo Plön, Thorsten Ebel (links) und Thomas Wald, will mit Prävention und Know-how gegensteuern.

Cyberbetrug und Schockanrufe: Die neue Spitze der Kripo Plön, Thorsten Ebel (links) und Thomas Wald, will mit Prävention und Know-how gegensteuern.

Bild: V. Graap

Plön (vg). Die Kriminalpolizeistelle Plön hat eine neue Führungsspitze: Seit dem 1. September hat der Erste Kriminalhauptkommissar Thorsten Ebel die Leitung übernommen. Als sein Stellvertreter ist Kriminalhauptkommissar Thomas Wald am 1. Oktober an die Dienststelle gewechselt. Sie kehren damit zur Kripo in ihren Heimatkreis, einer der sichersten in Schleswig-Holstein, zurück – für beide eine Herzensangelegenheit. „Die Schlagzahl der Delikte ist hier sicherlich geringer, aber dafür steht uns weniger Personal zur Verfügung. Deshalb kommt es auch auf eine gute Zusammenarbeit mit der Schutzpolizei an – wir sind angewiesen auf die Augen und Ohren vor Ort. Es ist wichtig, immer den Draht zu den Kollegen in den örtlichen Stationen zu halten“, betont Ebel.

Der 52-Jährige wohnt in Lütjenburg und ist Seiteneinsteiger. Er war Pilot bei der Bundeswehr und arbeitet seit 2001 bei der Kripo, zwischenzeitlich auch in Plön. Ebel hat besondere Erfahrung im Bereich der Wirtschaftskriminalität gesammelt und war zuletzt Leiter der Kriminalpolizeistelle Oldenburg. Thomas Wald hat sich kurz vor dem Abitur entschieden, doch nicht Jura oder Theologie zu studieren, sondern Fahnder zu werden. Er machte eine Ausbildung beim Zoll in Kiel, wechselte im Anschluss aber sofort zur Kripo. „Der Liebe wegen bin ich dann 2001 nach Plön gekommen und habe hier 18 Jahre lang gearbeitet“, erzählt er. Für den nächsten Karriereschritt ging es dann zur Kriminalinspektion Neumünster, danach übernahm er die Leitung des Kommissariats K12 in Kiel.

Beide Beamten haben einschlägige Erfahrungen mit den zwei Ermittlerwelten der Kripo: den Kapitalverbrechen – das sind besonders schwere Straftaten gegen das Leben – und der Eigentumskriminalität, die Delikte gegen Eigentum wie Diebstahl oder Betrug umfasst. Große Themen, die die Bürger zunehmend belasten und die Polizei herausfordern, seien der steigende Betrug übers Internet und immer besser werdenden Methoden bei sogenannten Schockanrufen. Es sei schwierig an die Täter heranzukommen, weil diese oft aus dem Ausland agierten. Hinzu kämen enorme Datenmengen, mit denen sich die Polizei auseinandersetzen müsse. „Diese Betrugstaten erfordern von uns immer mehr Zeit und Wissen. Eines der besten Mittel dagegen ist die Stärkung der Prävention“, meint Ebel.

Was die Leitung der Kripo momentan außerdem bewegt, ist die Digitalisierung. „Die interne Umstellung auf die elektronische Strafakte zu organisieren, kostet uns Kapazitäten“, sagt Ebel und fügt hinzu: „Auch im Kreis Plön müssen wir der Arbeit nicht hinterherlaufen. Was Thomas Wald und mich aber freut, ist, dass wir in Plön auf ein hoch motiviertes Team mit hohem Fachwissen gestoßen sind. Wir können uns darauf verlassen, dass der Laden läuft!“  

Und wie sieht es nach Feierabend mit einem TV-Krimi zum Entspannen aus? „Deutsche Krimis gar nicht, allenfalls ausländische oder den ironischen Tatort aus Münster“, meint Thorsten Ebel, der in seiner Freizeit immer noch der Fliegerei verbunden ist. Und Thomas Wald, der in der Nähe von Plön wohnt, lässt nach dem Dienst den Bildschirm ohnehin aus. „Ich bin sehr naturverbunden und mit Familie und Hund oft in der Natur unterwegs – und wo kann man Seen und Flüsse besser mit dem Kajak entdecken als in der Holsteinischen Schweiz.“


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