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Erste Hilfe-Kurs in der Kita: Stabile Seitenlage – für die Sonnenkinder kein Problem

Bad Malente-Gremsmühlen (aj). Richtig helfen können schon die Jüngsten. Das weiß niemand besser als die Profis, die sich in den Kitas Tag für Tag darum kümmern, dass die Kinder in einer guten Balance von Spielen, Lernen und Miteinander aufwachsen. Im Erste Hilfe-Kurs, wie ihnen die Johanniter unter dem Motto “Erste Hilfe für Teddy” für die Malenter „Sonnenkinder“ anbietet, kommt all das zusammen. Und deshalb schlugen die Marienkäfer und Bienen (genau, so heißen die Gruppen der Kita der Deutschen Kinderschutzbundes) zwei Tage in Begleitung „verletzter“ Kuscheltiere auf und lernten, wie man einem Koala in Not erstversorgt, Teddy verpflastert und die besten Freunde in die stabile Seitenlage bringt.

 

Esther Timm von den Eutiner Johannitern weiß, wie man diese Inhalte kindgerecht vermittelt. Da wird zum Beispiel erklärt, wofür es eine Kompresse braucht und wie man sie anlegt. Manchmal helfen Eselsbrücken: Ein Fingerpflaster als Dach? Kann man sich gut merken, auch als Erwachsene. Und warum braucht man nochmal die glitzernde Rettungsdecke? „Die wärmt!“ Aber was macht man, wenn gerade keine Decke zur Hand hat und den Erste-Hilfe-Kasten erst recht nicht? „Dann nimmt man eine Jacke und legt sie unter und über die Verletzten.“

 

Wer das einmal gehört und dann selbst geübt hat, hat gute Chancen, auch angesichts eines Unfalls die Nerven zu bewahren und das Richtige zu tun - schon im Kindergartenalter. Dazu gehört der Anruf unter 112, der mit dem Spielzeugtelefon nachgestellt wird. Die Nummer kann man sich prima merken, wenn man sie mit der Formel 1 Mund, 1 Nase, 2 Augen verknüpft. Genauso wichtig: Fragen am Telefon nicht mit Nicken und Kopfschütteln zu beantworten, sondern Ja oder Nein zu sagen. Einer von vielen praktischen Tipps, die die Kinder aus ihrem Erste-Hilfe-Kurs mitnehmen. Es ist Wissen, das sie stark macht. Und genau so wichtig wie der Input, um den es geht, ist die Erfahrung, dass Lernen Spaß macht, wenn es kindgerecht gestaltet wird.

 

Dann nämlich geschieht es, dass Kinder ihre eigenen Fähigkeiten entdecken, sich ernstgenommen fühlen und mit den anderen teilen, was sie bereits können. Hedda zum Beispiel macht der Gruppe vor, wie die stabile Seitenlage aussieht, sie hat nämlich schon bei ihrer Mama zugeschaut, die sich damit auskennt. Eine Erste Hilfe-Urkunde gab es am Ende für jede und jeden der Zwei- bis Sechsjährigen und Leiterin Christine Erdmann hat vor, den Kurs im nächsten Jahr zu wiederholen.

 

Die erfahrene Pädagogin weiß: “Unfälle können passieren und dann ist es gut, wenn man weiß, was zu tun ist.” Man könne früh anfangen, gewisse Dinge zu üben: “Wir sehen dann bei unseren Sechsjährigen, wie das sitzt, was wir ihnen hier mitgeben”, berichtet die Kitaleiterin. Erlebnisse zu schaffen, ist in diesem Zusammenhang ein Schlüsselwort. Genauso wichtig: Das Freispiel, bei dem Eindrücke und Erfahrungen ins kindliche System einsortiert werden: “Dabei lernen die Kinder ganz viel”, unterstreicht Christine Erdmann. Lernen ist übrigens auch für die Erzieherinnen ein steter Prozess, der sich auszahlt: “Wir funktionieren toll als Team!” Und das gilt auch, wenn es um Erste Hilfe im Kita-Alltag geht.


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