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Reporter Eutin

Die Malenter Wiesel treffen den richtigen Ton

Malente (aj). Es war der passende Abschluss für ein ereignisreiches Jahr: Bei der Kiwanis Weihnacht im Schloss ließen die Malenter Wiesel im Dezember ihre Jagdhörner im Innenhof der Eutiner Residenz erklingen. Der warme, klare Ton des Ensembles zog reichlich Publikum an, die Menschen blieben stehen und hörten dieser besonderen Darbietung gern zu. Sechs Jungen und ein Mädchen spielen unter der Leitung von Ulrike Hansen.

 

Die Landwirtin mit Jagdschein gibt das Zeichen zum Einsatz, bündelt die Energien und hat die Jagdhornjugendgruppe des Hegerings Malente zu einer Qualität geführt, die auch dem ungeübten Ohr auffällt: „Seit einem Jahr sind unser Repertoire und die musikalische Leistung auf einem Niveau, dass wir den einen oder anderen Auftritt meistern konnten“, zieht sie zufrieden Bilanz. Ein eindrucksvolles Highlight war eine Schleppjagd nahe Wismar im Juni, die die Wiesel musikalisch umrahmen durften:“Wir alle waren begeistert vom Zusammenspiel der Hunde, Pferde und Reiter und würden uns sehr freuen, wenn es auch in 2023 eine Gelegenheit gäbe, eine solche Jagd zu begleiten.“

 

Wie gut sie tatsächlich spielen, bescheinigte den Sieben die erfolgreiche Teilnahme am Landesbläserwettbewerb im Sommer auf Gut Görtz. Als Vizemeister fuhren sie nach Hause, in der Solo-Wertung gab es Platz Eins bis Drei für die Malenter Bläser. Für solche Ergebnisse braucht es Zusammenhalt, kontinuierliches Üben - und eine engagierte Ensembleleitung. Ulrike Hansen ist ein echter Glücksfall für die Jugendlichen im Alter von elf bis Jahren. Sie selbst war noch ein Kind, als sie auf dem Dachboden ein altes Jagdhorn fand.

 

Mit zwölf begann sie zu spielen. In den Jahren der beruflichen Ausbildung blieb für das Instrument kaum Raum. Als Ulrike Hansen dann aber seßhaft wurde, kam ihr die Aufgabe, mit den „Malenter Wieseln“ eine Jugendgruppe zu leiten, gerade recht: „Das Zusammensein mit den Jugendlichen macht mir viel Freude und ich trage gern die Verantwortung für die Gruppe“, erklärt die Quisdorferin, die Ernsthaftigkeit vorlebt und einfordert, ohne verbissen zu sein: „Die Menschen sollen sich gern anhören, was wir spielen, und gern wiederkommen, wenn wir auftreten“, so beschreibt sie ihr Ziel.

 

Mindestens genauso wichtig wie die gute Außenwirkung ist die Freude am Musizieren und damit verbunden die Begeisterung für das Zusammenspiel von Jagd, Natur und Landwirtschaft: „Das können wir gut einbetten“, unterstreicht Ulrike Hansen. Die Faszination für ihr tönendes Hobby teilt sie mit ihren Schützlingen: Amani spielt seit zwei Jahren. Die vierzehnjährige Eutinerin hat auf einem Schulausflug Feuer gefangen. Ganz unbelastet war sie nicht: „Meine Mutter hat einen Jagdschein und mein Opa jagt auch“, verrät sie.

 

Oskar aus Sagau ist seit vier Jahren dabei: „Ich mag besonders unsere Gemeinschaft, man schließt Freundschaften. Und die Jagden sind toll“, erzählt der Zwölfjährige. Jonas, der Sohn von Ulrike Hansen, schildert die enge Beziehung zum Instrument: „Man übt, aber man spielt auch für sich.“ Wenn die Luft gut ist, tritt er dafür auch schon mal vor die Haustür und dann klingt sein Jagdhorn weit über Wiesen und Felder.



Dank für Unterstützung
Dafür, dass die Malenter Wiesel nicht nur gut klingen, sondern auch toll aussehen, haben der Hegering Malente und die Kreisjägerschaft Uniformen gesponsert. Unterstützung für das Ensemble gab es außerdem von der Aktion „Heimatspende“ der VR-Bank. Und weil Anette Finck-Rössger statt Kränzen und Blumen für ihren verstorbenen Bruder, einen Jäger, um eine Spende bat, sind die Wiesel auch mit Regenjacken ausgestattet: „Wir sagen allen unseren herzlichen Dank für die großzügigen Zuwendungen“, so Ulrike Hansen.



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