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Reporter Eutin

Eine Feuerwehr zieht um

Göhl. (arj) Am Sonnabend zog die Feuerwehr Göhl in ihr neues Gerätehaus ans andere Ende vom Dorf. Da Corona und die derzeitigen Auflagen ein großes Fest nicht möglich machten, wurde in einem kleinen Rahmen das neue Gerätehaus eingeweiht.
In beeindruckender Weise fuhren die drei Fahrzeuge der Wehr mit Blaulicht und Martinshorn vom alten Gerätehaus aus dem Schulgarten in den Neubau an der Edisonstraße. Am neuen Gerätehaus übergab dann Bürgermeister Thomas Bauer nach einer kurzen Rede den Einsatzkräften um Gemeindewehrführer Henrik Sturm den Neubau.
Eigentlich sollte der Bau bereits am Ende des vergangenen Jahres fertig sein. „Leider gab es Verzögerungen bei der Lieferung der Fahrzeughalle und das Wetter hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte Bürgermeister Thomas Bauer. Aber insgesamt sei man absolut zufrieden mit dem Bau des neuen Gerätehauses innerhalb eines Jahres, so Bauer. In mühevoller Kleinstarbeit wurden in den vergangenen zwei Wochen die Materialien ins neue Gerätehaus gebracht oder auch die Technik installiert. Bauer bedankte sich bei den Ehrenamtlern, die ihre Freizeit für die Feuerwehr opferten. Am Ende half sogar das Technische Hilfswerk aus Oldenburg beim Transport der sperrigen und
großen Dinge, die eine Feuerwehr vorhalten muss.
Endlich mehr Platz für die Feuerwehr Göhl. Der Neubau umfasst nun eine große Fahrzeughalle mit Platz für drei Fahrzeuge. Im alten Gerätehaus musste dafür ein Carport herhalten und der Standort der Feuerwehr Plügge. Da beide Feuerwehren schon vor ein paar Jahren zusammengeschlossen wurden, ein nicht mehr zeitgemäßer Zustand. Auch ausreichend große Umkleideräume, sanitäre Anlagen, eine Küche und ein Büro für die Wehrführung sind nun kein Fremdwort mehr für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Göhl. Auch ein großer Schulungsraum kann nun nicht nur von den Mitgliedern der Feuerwehr genutzt werden, sondern auch für Gemeindever-anstaltungen. Auch eine neues Löschfahrzeug steht nun noch im nächsten Jahr an, dass dann ein mittlerweile 27 Jahre altes Fahrzeug ersetzen soll. „Bis dahin erhalten wir übergangsweise ein Löschfahrzeug von unseren Nachbarn der Feuerwehr Oldenburg, was nun auch in das neue Gerätehaus hineinpassen wird“, zeigte sich Bürgermeister Bauer zufrieden.
Die Idee kam Gruppenführer Tino Rademann über Nacht. Wie kann man trotz Corona gebührend den Umzug feiern? „Ich habe dazu bei den direkten Nachbarwehren angefragt, ob Sie als Überraschung den Umzug mit jeweils einem Fahrzeug begleiten würden“, erklärte Tino Rademann. Dafür stellten sich die Nachbarfeuerwehren in die Querstraßen und begrüßten die Feuerwehr Göhl bei ihrem Umzug ins neue Gerätehaus. In Höhe Plügge drehten sie um und verabschiedeten sich mit einem lauten Martinshorngruß von der Feuerwehr Göhl. Die Einsatzkräfte zeigten sich gerührt von dieser Aktion. „Sobald wir wieder größer feiern dürfen, holen wir die Einweihung nach“, sagten Bürgermeister Bauer und Gemeindewehrführer Sturm übereinstimmend.
Eine frohe Botschaft hatte Gemeindewehrführer Henrik Sturm dann noch für seine Einsatzkräfte. Er konnte die Bescheinigungen für das Impfen gegen das Coronavirus ausgeben. „Wir sind nun in der Priorisierungsgruppe 3 angelangt und hierunter fallen auch Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren im Land“, erklärte Sturm. Doch anstatt die Einsatzkräfte dann gesammelt zu impfen, müssen sie sich nun selber um einen Impftermin kümmern. „Das ist doch ein bisschen unglücklich, da wir ja in Lensahn bei der feuerwehrtechnischen Zentrale einen Ort hätten, wo man dann gesammelt in Gruppen impfen hätte können“, sagt Sturm. Aber dies konnte die Freude über den Umzug ins neue Gerätehaus nicht trüben.


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