Preetz (tg). Perfektes Wetter, gute Stimmung und ein vielfältiges, buntes Aktionsprogramm gab es bei der diesjährigen Neuauflage des Preetzer Fahrrad- und Umweltfestes. Viele große und kleine Besucher bevölkerten am letzten Sonntag den Cathrinplatz. Hier stand das Fahrrad und nachhaltige Mobilität im Mittelpunkt. Interessierte konnten sich an den Infoständen zum Beispiel über die Themen Carsharing, sicheres Fahren mit dem Rad oder über die Möglichkeiten informieren, ihr Fahrrad zu codieren, um es auf diese Weise besser gegen Diebstahl zu schützen. Darüber hinaus standen die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt.

Die lokale Foodsharing-Gruppe war vertreten und warb dafür, Lebensmittel zu retten. Beim Stand der Regionalverkehrswacht Plön-Kiel konnten sich die Jugendlichen, mit Hilfe einer VR-Brille, in typische Gefahrensituationen fast lebensecht hineinversetzen, z. B. dem Fahren ohne Licht oder dem Aufenthalt im toten Winkel eines LKW. Den Auftakt bildete am Vormittag ein Fahrrad-Korso. Für 350 Radler ging es vom Markplatz aus einmal quer durch den Nordosten der Schusterstadt. Der Wunsch hinter dieser besonderen Aktion: eine entsprechende Anbindung dieses Gebietes an den Rest der Stadt und die geplante Premium-Veloroute Plön-Kiel. „Zurzeit fahre ich noch sehr viel mit dem Auto, würde aber gerne mehr auf das Fahrrad umsteigen“, erklärte Teilnehmer Frank Gerstmann.

Er arbeitet in Kiel und wünscht sich einen besseren Ausbau der Radwege. Mit dabei war Tochter Lilli. Sie geht in die 4. Klasse und hat gerade in der Grundschule ihren Fahrradführerschein absolviert. „Aus den Dörfern ist es immer sehr schwierig, das Rad zu nutzen, gerade für die Kinder“, ergänzte Vera Gerstmann. Die Mutter macht sich hier vor allem Sorgen, um die Sicherheit der Kinder. Simon und Jonas Krüger fuhren mit ihrem Vater Tim im Korso mit. Sie nutzen in Preetz und darüber hinaus sehr oft das Rad, z. B. für den Schulweg. Alle drei wollten an diesem Tag die einmalige Gelegenheit nutzen, einmal ein kurzes Stück mit dem Fahrrad über die B76 zu fahren. Auch Greta und Frieda Rau warteten im Starterfeld ungeduldig, auf den Beginn des Korsos. Die beiden Schülerinnen nutzen ihren Drahtesel nicht nur für den Schulweg.

„Preetz ist schon sehr gut aufgestellt, für Radfahrer“, findet ihre Mutter Judith Rau, die an diesem Tag als eine der Ersthelferinnen mitgefahren war. Und so schauten manche Autofahrer nicht schlecht, als wenig später 350 Fahrradfahrende von der Kieler Straße auf die B76 abbogen und bis zur Ausfahrt Wakendorf die Fahrbahn auf eine andere Fortbewegungsart nutzten, - alles natürlich ordnungsgemäß abgesichert durch die Polizei. Nach rund einer Stunde bog das Teilnehmerfeld dann auf den Cathrinplatz ein und das Fahrrad- und Umweltfest konnte offiziell beginnen. Die hohe und durchweg positive Resonanz zur diesjährigen Auflage erfreute auch das Organisationsteam, von der Elterninitiative Kidical Mass.

„Wir sind wirklich sehr zufrieden, - viele Besucher sind gekommen und alle Stände und Aktionen sind belegt“, freute sich Organisatorin Antje Seebens-Hoyer. Einen großen Andrang großer und kleiner Besucher gab es an der aufgebauten Pumptrack-Anklage. Der Rundkurs ist 65m lang und wird einen Monat nach dem Fahrradfest auf dem hinteren Teil des Cathrinplatzes für alle Bewegungshungrigen noch stehen bleiben. Interessierte können ihn an Werktagen von 12-22 Uhr und am Wochenende von 8-22 Uhr nutzen.