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Reporter Eutin

Wikinger- und Slawenmeeting am Museum

Plön (los). Handel und Wandel, Auseinandersetzungen und Waffenschau: Das Museum des Kreises Plön in der Johannisstraße 1 lädt zum Wikinger- und Slawentag am Sonntag, 18. September ein. Besucher dürfen sich auf vielfältige Eindrücke lebendig präsentierter Lokalgeschichte freuen und sich über die historischen Wurzeln der Kreisstadt „Plune“ informieren, so der Name des mittelalterlichen Marktfleckens im slawisch besiedelten Wagrien. Für die Zeit von 10 bis 17 Uhr haben Museumsleiterin Julia Meyer und Jörn Kruse als ehrenamtlicher Mitarbeiter verschiedene Aktionen im Programm, zu dem zahlreiche Darsteller als Händler, Handwerker oder Waffenschmiede beitragen. Dass es auch zur ersten Jahrtausendwende nicht immer friedlich zugegangen ist, zeigt anschaulich eine authentisch eingespielte Auseinandersetzung. Hierbei kommen Waffen zum Einsatz, die nach dem Vorbild von Grabungsfunden im Stadtbereich und Plöner Umland gefertigt sind. Jörn Kruse, Eigentümer der alten Plöner Schmiede am Gänsemarkt, hat an der Esse diverse Klingen in Form gebracht. Im Rahmen einer eindrucksvollen Waffenschau zeigen die Freunde des Mittelalters damalige militärische Möglichkeiten im Nahkampf auf. Zudem steht der eine oder andere „Ausfall“ in Richtung Innenstadt auf der Agenda, eventuell, um bedauernswerte Sklaven auf dem Markt zu verhökern.
Um 11 Uhr startet eine erste Trainingsrunde im Freikampf im Museumsgarten. Die „Sklawenkarawane“ setzt sich um 13.30 Uhr Richtung Markt in Bewegung. Um 14.30 Uhr gibt es eine Waffenschau mit Schaukampf, moderiert von Jan Breede vom „Kämpferbund Rhosow“, der Wikingergruppe aus Schleswig. Ortsbezeichnungen erinnern an die Slawen von Plön, den hier ansässigen Stamm der Wenden: darunter der Wentorper Platz gegenüber des Museums, wo sich das westliche Stadttor befunden hat.
Für Johannis- und Hans-Adolph-Straße gibt es historische Hinweise auf ein „Wendendorf“. Der Stadtname Plune („Eisfreie“) ist slawisch. Auf der Insel Olsborg wurde eine slawische Burganlage und eine Brücke zum Seeufer am Ende der Rosenstraße nachgewiesen. Zahlreiche Waffen der Wendenkrieger wurden in dem Bereich aus dem Plöner See gefischt. Jörn Kruse hat sich dem Nachbau der Funde verschrieben. Als Plöner Schmiede sind die Kruses bis ins Mittelalter nachweisbar.
Es gibt somit am Sonntag viel zu sehen und erleben. Kinder können beim Töpfern nach slawischer Art im Museum kreativ werden, Bogenschießen, sich in authentischen Rüstungen kleiden und Atem beraubende Kämpfe verfolgen. Der Eintritt ist frei – Spenden für die Museumsarbeit sind willkommen.


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