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Marlies Henke

Von Mensch zu Mensch: Arbeiten in der Pflege

Äußerst wichtig für Tätigkeiten in der Altenpflege sind ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und soziale Kompetenz.

Äußerst wichtig für Tätigkeiten in der Altenpflege sind ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und soziale Kompetenz.

Im Schnitt werden die Menschen in Deutschland sieben Jahre älter als noch vor 30 Jahren. Dadurch wächst auch die Zahl der Pflegebedürftigen und mit ihr der Bedarf nach professioneller Unterstützung. Die Pflegebranche gilt somit nicht nur als systemrelevant, sondern hat auch Zukunft. Berufe in der Pflege sind anspruchsvoll und vielseitig. Zugleich bieten sie zahlreiche Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten.
 
Generell gilt: Ziel von Pflege ist, die Selbstständigkeit des Menschen zu erhalten, wiederherzustellen oder ihn zu unterstützen, damit er mit seinen Einschränkungen umzugehen lernt und neue Lebensqualitäten zu entdecken. Pflege setzt die Achtung vor der Würde des Menschen und seinen Grundrechten voraus. Das ist besonders wichtig für alle, die sich für eine Tätigkeit in der Pflege interessieren, denn in kaum einer Branche kommen so intensive soziale Bindungen zwischen Mensch und Mensch zustande.
 
Die dreijährige generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau gibt es seit 2020. Sie eröffnet zusätzliche Qualifizierungs- und Karrierewege für den Beruf oder das Studium der Pflegewissenschaften oder des Pflegemanagements. Zudem berechtigt sie, Menschen aller Altersstufen und Versorgungsbereiche – also sowohl der Alten- als auch der Krankenpflege – zu pflegen. Das verbessert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt enorm. Der Berufsschulabschluss gilt auch in anderen Mitgliedsstaaten der EU. Pflegefachmann/-frau ist eine bundesweit einheitlich geregelte dreijährige Ausbildung an Berufsfachschulen für Pflege sowie an Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
 
Altenpflegerinnen und Altenpfleger versorgen und betreuen alte Menschen und sind in der häuslichen und stationären Pflege aktiv. Sie helfen Seniorinnen und Senioren, die alleine nicht mehr zurechtkommen, das alltägliche Leben zu meistern.Sie unterstützen diese bei der Alltagsbewältigung, beraten sie, motivieren sie zu sinnvoller Beschäftigung und nehmen pflegerisch-medizinische wie auch verwaltende Aufgaben wahr.
Altenpfleger/in ist eine bundesweit einheitlich geregelte Ausbildung an Berufsfachschulen (Pflegeschulen). Sie dauert drei Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.
Die Auszubildenden beginnen eine generalistische Ausbildung als Pflegefachmann/-frau und legen im letzten Drittel der Ausbildung den Schwerpunkt auf die Pflege alter Menschen, um den Abschluss Altenpfleger/in zu erwerben. Daneben besteht die Möglichkeit, eine Pflegeausbildung im Rahmen eines Hochschulstudiums zu absolvieren.
 
Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer unterstützen die Altenpfleger oder Pflegefachleute bei ihren Tätigkeiten, beispielsweise bei den Mahlzeiten, bei der Körperpflege oder bei der Begleitung von alten Menschen bei Ausflügen.
Altenpflegehelfer/in ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen. Sie dauert in Vollzeit ein bis zwei Jahre, in Teilzeit 1,5 bis vier Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.
 
Darüber hinaus sind an der Altenpflege auch weitere Berufsgruppen beteiligt: Fachkräfte für Pflegeassistenz zum Beispiel versorgen und unterstützen pflegebedürftige Menschen in allen Bereichen ihres Lebens: vom Waschen, Anziehen und Essen bis hin zum Einkauf von Lebensmitteln. Auch die Unterstützung der körperlichen und geistigen Fitness gehört dazu. Fachkraft für Pflegeassistenz ist eine schulische Ausbildung an Berufsfachschulen. Sie dauert in der Regel zwei bis drei Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.
 
Auch Alltagsbegleiter:innen beziehungsweise Betreuungskräfte unterstützen hilfs- und pflegebedürftige Menschen im Alltag. Sie kümmern sich zum Beispiel um Demenzkranke, um Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen und um Senioren, die ihren Alltag nicht mehr ganz allein bewältigen können. Mit ihrer Arbeit geben sie hilfsbedürftigen Menschen mehr Selbstständigkeit und schaffen Freiräume für betreuende Angehörige und Pflegepersonal. Für die Betreuungskraft gibt es verschiedene Bezeichnungen, zum Beispiel Alltagshelfer, Alltagsbetreuer, Seniorenbetreuer, Demenzbegleiter oder auch Präsenzkraft. Wer im Bereich der Alltagsbetreuung tätig werden möchte, muss eine Ausbildung als Alltagsbetreuer beziehungsweise Betreuungskraft gemäß § 43b, 53c SGB XI (ehemals § 87b SGB XI) absolvieren. Die Ausbildung wird von verschiedenen Akademien, Verbänden sowie den diversen Trägern der Alten- und Krankenpflege angeboten und umfasst mindestens 160 bis 240 Unterrichtsstunden. (he)


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