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René Kleinschmidt

Aktivgruppe kritisiert neue Einbahnstraßenregelung in der Strandallee

Die neue Einbahnstraßenregelung, die probeweise eingeführt wurde, sorgt derzeit für viel Kritik in Timmendorfer Strand.

Die neue Einbahnstraßenregelung, die probeweise eingeführt wurde, sorgt derzeit für viel Kritik in Timmendorfer Strand.

Timmendorfer Strand. Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Aktivgruppe Handel & Gewerbe Timmendorfer Strand (AGHGT) im Maritim Seehotel wurden Schriftführerin Gabriela Prehn sowie die Beisitzer Christian Fitz und Frank Berger in ihren Ämtern bestätigt. Kritik gab es vom Vorsitzenden der Aktivgruppe, Heinz Meyer, für die neue Einbahnstraßenregelung, die derzeit probeweise in der Strandallee eingeführt wurde.
 
Als „Schildbürgerstreich“ bezeichnete er die neue Regelung, die den aus Scharbeutz kommenden Pkw-Verkehr ab der Wohldstraße über die Wohld- und Bergstraße am Zentrum vorbei geleitet wird. Die neue Einbahnstraße soll die Strandallee Höhe Kurpromenaden-Passage, wo der Verkehr unter anderem durch Lieferverkehr stark beeinträchtigt wird, entlasten und als Testphase drei Monate laufen.
 
„Wir wollen Gäste in den Ort holen und jetzt bleiben sie in einer Sackgasse stecken,“ wettert der Vorsitzende der Aktivgruppe. „Und 20 bis 25 Prozent unserer Gäste kommen aus Richtung Scharbeutz und müssen vor einer Absperrbake aufwändig wenden.“
 
Und Vorstandsmitglied Mike Lindner ergänzt: „Unsere Besucher werden über die Wohldstraße systematisch wieder aus dem Ort herausgeführt, da sie nicht in die Bergstraße fahren, sondern der Vorfahrtstraße in die Lübecker Straße Richtung Hemmelsdorf und Autobahn folgen!“
 
„Wir müssen schnell nach einer Lösung suchen, die praktikabel ist“, so Meyer. Und der dort ansässige Gastronom Andreas Wallbruch: „Wir sehen dort keine Polizei, die damit auch nichts zu tun hat, aber auch keine Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die vor Ort sind!“
 
Ingo Muuss (CDU), Mitglied im Bauausschuss, der als Wahlleiter auf der Versammlung agierte, betonte, dass es sich eben um eine Testphase handelt: „Wenn Änderungen vorgenommen werden, gibt es immer etwas zu schimpfen. Wenn es nicht funktioniert, dann muss es wieder geändert werden.“ Zur Info: Der zuständige Ausschuss für Bauen, Energie und Umwelt hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, bei der Straßenverkehrsbehörde probeweise eine Einbahnstraßenregelung für drei Monate mit der Verkehrsführung von Süd nach Nord zu beantragen. Seit dem 21. September wurde diese Änderung der Verkehrsführung versuchsweise entsprechend der verkehrsrechtlichen Anordnung umgesetzt. „In der Praxis erweist sich die derzeitige Regelung als problematisch, was zeitnah zu vielen Beschwerden geführt hat“, heißt es in einer Vorlage zur Bauausschuss-Sitzung, die sich am gestrigen Dienstag unter anderem mit diesem Thema befasst hat. Das Ergebnis der Sitzung lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
 
Erfreulich war der Rückblick auf die Traumautomeile der Aktivgruppe am ersten September-Wochenende mit rund 20.000 Besuchern und sieben Weltpremieren. Neben dem Weihnachtsmarkt auf dem Timmendorfer Platz (17. Dezember bis 3. Januar 2016) steht mit der Veranstaltung „Timmendorf strahlt“ am 7. November das nächste Event des Vereins an.
 
Positiv waren auch die Übernachtungszahlen für die Gemeinde Timmendorfer Strand bis Ende September 2015, die laut Tourismuschef Joachim Nitz im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Prozent gestiegen sind. Die im Jahr 2014 rückläufige Zahl an Tagesgästen sieht in der Tendenz für 2015 eher positiv aus, aber auf niedrigerem Niveau. „Das liegt unter anderem an der neuen Bäderregelung und der Konkurrenz im Umfeld, aber auch an unserem eher schwächelnden Abendprogramm“, so der Geschäftsführer der TSNT GmbH. Die sogenannte Strategiegruppe der TSNT GmbH hat sich deshalb einige Gedanken zur Attraktivitätssteigerung gemacht, die auch bald öffentlich gemacht werden sollen. Die Bauleitplanung für die Umgestaltung des Strandparks soll außerdem im Frühjahr 2016 begonnen werden. „Nach dem Bürgerentscheid zur Trinkkurhalle am 20. Dezember kann man dann auch entsprechend weiterplanen.“ Dann wird darüber abgestimmt wird, ob die Trinkkurhalle künftig gastronomisch genutzt werden darf. Nach der Ausschreibung könnten die Bauarbeiten im Strandpark aber frühestens im Herbst 2016 beginnen. Nitz sagte weiter: „Man muss mehr Geld in die Hand nehmen, dann wird es auch ein gutes Projekt. Eine abgespeckte Version war nicht gewünscht, da es sich um das Herzstück von Timmendorfer Strand handelt.“ Neben seinem Rückblick auf die vergangenen Events folgten noch ein Tourismus-Referat von Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des Ostsee-Holstein-Tourismus, und ein Referat von Manfred Braatz (IHK) zur Fehmarnbelt-Querung. Sein Fazit: „Wir reden nicht darüber, ob der Tunnel realisiert wird, sondern wie gebaut werden soll!“

 
Nachdem Joachim Nickel von der Initiative „Sommerfest der Kulturen“ für eine Unterstützung beim nächsten Fest warb („Es geht hier um Menschen, die unsere Unterstützung und Hilfe brauchen. Flucht ist Angst!“), nannte Heinz Meyer zwei zusätzliche Sonntagsöffnungen außerhalb der Bäderregelung: „Verkaufsoffene Sonntage finden am 7. Februar (Beach Dining) und am 13. März (Golf Opening) statt.“


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