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Einführung von Pastorin Dr. Anne Smets in Ratekau: Vom Fleck weg begeistert

Dr. Anne Smets ist seit Dezember die neue Pastorin in Ratekau. Am Sonntag wird sie offiziell in ihr Amt eingeführt.

Dr. Anne Smets ist seit Dezember die neue Pastorin in Ratekau. Am Sonntag wird sie offiziell in ihr Amt eingeführt.

Bild: KKOH/Marco Heinen

Ratekau. Bereits seit Dezember ist Dr. Anne Smets als neue Pastorin der Kirchengemeinde Ratekau tätig, und im Online-Gottesdienst des Kirchenkreises zum Weihnachtsfest stand sie mit Propst Peter Barz vor der Kamera.
Der Propst wird die 41-jährige Nachfolgerin von Pastorin Anke Dittmann nun am kommenden Sonntag, 23. Januar, um 15 Uhr in der Feldsteinkirche auch offiziell in ihr Amt einführen. Der Gottesdienst findet unter 2G-Bedingungen statt. Wegen des begrenzten Platzangebots wird um Anmeldung bis morgen, 20. Januar, gebeten, per E-Mail an kg-ratekau@kk-oh.de oder unter Telefon 04504/3625.
„Die erste Liebe war wirklich der Ort“, erläutert Smets ihren Entschluss, sich in Ratekau zu bewerben. Für die „eindrucksvolle Kirche“ habe sie sich sofort begeistern können und habe inzwischen festgestellt, dass der Platz im Zentrum von Ratekau „ein ganz besonderer Ort ist, mit dem sich alle identifizieren“. Dort mit den Menschen gemeinsam Kirche zu sein, das habe sie gereizt, berichtet die gebürtige Hannoveranerin, die sich gerne als „Ermöglicherin“ in den Dienst der Gemeinde stellen will.
Als sie selbst so alt wie ihre siebenjährige Tochter war, konvertierte ihre Familie, die ursprünglich aus dem katholischen Münsterland stammte, zum evangelischen Glauben. Damals habe natürlich niemand geahnt, wohin das noch führen könnte, sagt die Pastorin schmunzelnd. Aufgewachsen ist sie in Ost­steinbek bei Hamburg. Nach dem Abitur studierte sie zunächst Germanistik und Computerlinguistik in Potsdam, merkte jedoch bald, dass das nicht ihre Zukunft sein würde. So wechselte die Norddeutsche zur Theologie und studierte in Halle an der Saale und Hamburg. In der Elbmetropole arbeitete sie dann als Doktorandin am Institut für Neues Testament, ging 2013 ins Vikariat in Bad Bramstedt und übernahm 2016 ihre erste Pfarrstelle in Wahlstedt bei Bad Segeberg.
Der Umgang mit Sprache und die Musik gehören zu den Leidenschaften der Pastorin. „Das hilft mir sehr für die Praxis“, sagt sie. Klarinette, Klavier und Gitarre spielt sie gern, vor allem aber ist sie eine begeisterte Sängerin und gehörte in ihrer Hamburger Zeit dem Bachchor St. Petri an. Den Meister selbst hört sie besonders gerne, „weil er die große Vielfalt bietet“. Doch auch die Werke von Heinrich Schütz und Wolfgang Amadeus Mozart schätzt sie ebenso wie englische Chormusik und Werke aus der anglikanischen Liturgie, Weltmusik und Ska-Punk. In dieser musikalischen Bandbreite komme auch ihre „große ökumenische Offenheit“ zum Ausdruck, sagt Smets. „Versöhnte Vielfalt transportiert sich über die Musik so schön“, ist sie überzeugt und verweist auf das katholische Gotteslob, in dem nach ihrer Schätzung „zu mindestens einem Drittel“ evangelische Lieder zu finden seien.
Die Auseinandersetzung mit dem Andersartigen, dem Ungewohnten, das liegt ihr. Das war schon so, als sie in Wahlstedt Glaubenskurse für Iraner gab, die aus einer ganz anderen Kultur kamen und sich taufen lassen wollten. Smets hat da eines gelernt: „Im Kontakt mit dem Fremden wird der eigene Glaube geschärft.“


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