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Gerhard-Hilgendorf-Schule: „Hundertwasser“-Säule ist das neue Prunkstück

Stockelsdorf. Ein ganz besonderes Kunstobjekt ziert seit kurzem die Aula der Gerhard-Hilgendorf-Schule in Stockelsdorf. Die ohnehin für ihre diversen Kunstprojekte bekannte Gemeinschaftsschule ist nun noch um eine „Hundertwasser“-Säule reicher. Wieder einmal war es die engagierte Kunstlehrerin Christa Remark, die mit ihren Schülern aus einem lang ersehnten ein wirkliches Kunstwerk hat werden lassen. „Ich bin einmal in Uelzen am Hundertwasser-Bahnhof gewesen. Und als ich die Säulen dort gesehen habe, habe ich mir gesagt: So eine Säule müssten wir auch haben“, so Christa Remark. Hat die Schule eigentlich auch schon – allerdings nicht im Stile des großen österreichischen Künstlers. Im vergangenen Sommer haben die Schüler des damaligen Wahlpflichtkurses (WPK) 8 „Gestalten“ mit Unterstützung des Stockelsdorfer Fliesenlegermeisters Günter Eberlien zwei tragende Säulen im Außenbereich künstlerisch mit Mosaiksteinen verschönert („der reporter“ berichtete). Bei einem Besuch im Rahmen eines Schüleraustauschs hatte Christa Remark diese beiden fertigen Säulen vor kurzem Stockelsdorfs Bürgermeisterin Brigitte Rahlf-Behrmann und Bürgervorsteher Harald Werner gezeigt und dabei ihren Wunsch nach einer weiteren Säule im Innenbereich der Schule geäußert – jedoch im Hundertwasser-Stil. „Beide fanden die Idee toll. Das hat mich dann so motiviert, dass ich mich endlich getraut habe, die Hilgendorf- und die Bluhme-Jebsen-Stiftung um Förderung zu bitten.“ Und auch der Kiwanis Club sagte Unterstützung über seinen Schulförderpreis zu. „Als die Finanzierung feststand, sind wir gleich in die Planung eingestiegen“, schildert Christa Remark, die in einem weiteren Schritt dann Verbindung zum Bahnhof Uelzen aufnahm. Dort wurde sie an die Firma „Ebinger-Schnaß Keramik“ in Bad Ems verwiesen. Mit dieser Firma hat Friedensreich Hundertwasser selbst zusammengearbeitet. Sie ist eine von bundesweit nur wenigen Firmen, die überhaupt eine Lizenz haben, solche Säulen bauen zu dürfen. Remark: „Hundertwasser hat diese Firma stets als eine der besten auf diesem Gebiet bezeichnet. Wir haben so gesehen quasi ein Original“. Vier Entwürfe hat das Unternehmen aus Bad Ems den Stockelsdorfern zukommen lassen, wobei diese „von der Chefin der Firma höchstpersönlich angefertigt wurden“, betont die Kunstlehrerin. Umgesetzt wurde der ausgewählte Entwurf von den Schülern, die auch schon im vergangenen Jahr im Einsatz waren – jetzt natürlich eine Klassenstufe höher als WPK 9 „Gestalten“. Und auch diesmal stand ihnen an zweieinhalb arbeitsreichen Tagen mit Günter Eberlien und Juniorchef Florian Eberlien professionelle Hilfe zur Seite. „Ohne Sie hätten wir das nicht umsetzen können“, betonte Christa Remark bei der Präsentation der schmucken Säule und erläuterte, dass einige der Einzelteile, die an der Säule angebracht wurden, bis zu 15 Kilo Gewicht auf die Waage bringen. Auch Schulleiter Michael Puls hob den Umfang der Maßnahme hervor: „Normalerweise ist es so, dass Frau Remark in unserer Schule auf der Suche nach neuen Wänden ist. Nun haben wir aber nicht mehr so viele Wände und wenden uns also den Säulen zu. Diesmal ist das eine recht aufwändige Sache gewesen – und auch nicht ganz preiswert.“ In diesem Zusammenhang dankte auch er noch einmal dem Kiwanis Club, der Bluhme-Jebsen-Stiftung, vertreten durch den Stiftungsvorstand Andreas Gurth, sowie Harald Werner für die Hilgendorf-Stiftung. Sonderlob vom Schulleiter gab es zudem für Günter Eberlien und dessen Sohn für den unbezahlten Arbeitseinsatz. Harald Werner unterstrich, dass die künstlerischen Gestaltungsmaßnahmen an der Schule auch zur gelungenen Instandhaltung des Gebäudes beitrügen. Zu Christa Remark, der noch drei Jahre bis zum beruflichen Ruhestand fehlen, sagte er mit einem Augenzwinkern: „In dieser Zeit lässt sich sicherlich noch Einiges bewegen“. Außerdem regte Werner eine kleine Tafel an der neuen Säule an, auf der die Namen aller Schüler und Helfer nachzulesen sind, die mitgewirkt haben. Dabei stellte er in Aussicht, dass möglicherweise die Gemeinde Stockelsdorf diese finanzieren könnte. Andreas Gurth ließ wissen, dass Kunstprojekte durch die Bluhme-Jebsen-Stiftung besonders gerne gefördert würden. „Da hätten Sie sich überhaupt keine Sorgen machen müssen. Ihr Antrag wurde innerhalb von 30 Sekunden abgesegnet. Ich kann Sie nur ermuntern, gerne weitere Anträge zu stellen“, sagte er in Richtung der engagierten Kunstlehrerin. Darüber, was die neue Kunstsensation an der Gerhard-Hilgendorf-Schule letztlich tatsächlich gekostet hat, wurde allerdings Stillschweigen vereinbart. Bei Christa Remark steht ohnehin der ideelle und künstlerische Stellenwert des abgeschlossenen Projektes im Vordergrund: „Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.“


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