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Kreisfeuerwehr tagte in Ratekau: Erfreuliche Entwicklung bei den Mitgliederzahlen – Plath schließt weitere Amtszeit aus

Ratekau/Ostholstein. Einmal mehr war die Møn-Halle in Ratekau am vergangenen Samstag Versammlungsort des Kreisfeuerwehrverbandes Ostholstein, der hier seine Jahreshauptversammlung abhielt. 232 Delegierte aus den 128 Wehren der 36 Gemeinden des Kreises hatten sich auf den Weg in den Kreissüden gemacht. Neben ihnen konnte Kreiswehrführer Thorsten Plath unter anderem auch Ostholsteins Landrat Reinhard Sager als obersten Dienstherrn der Kreisfeuerwehren, Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller und vom Landesfeuerwehrverband den Stellvertretenden Vorsitzenden Kreisbrandmeister Gerd Riemann aus Reinfeld begrüßen.


„Wenn ich an meinen Bericht 2018 anknüpfe, muss ich sagen: Wir beschäftigen uns teilweise mit identischen Themen“, begann Plath seinen Jahresbericht und zielte dabei vor allem auf die Vielzahl von Einsätzen in Verbindung mit Brandmeldeanlagen (BMA) ab. Auch 2019 „wären 90 Prozent der BMA-Einsätze nicht notwendig gewesen, wenn bauliche, technische Gegebenheiten und Handhabungsmodalitäten endlich mal angefasst und verbessert worden wären.“ So sei beispielsweise eine Feuerwehr 2019 zu 190 Einsätzen ausgerückt, davon 80 mal, ohne tätig werden zu müssen.


Die nachbarschaftliche Löschhilfe mit eingerechnet mussten Ostholsteins Wehren aus den Ämtern, Gemeinden und Städten insgesamt 4.970 Mal ausrücken. Im Vergleich zum Vorjahr mit 5.200 Einsätzen ein leichtes Minus. Im eigenen Ausrückebereich lag die Zahl der Einsätze bei 3.524, was im Vergleich zum Vorjahr mit 3.466 wiederum eine leichte Zunahme bedeutet. 27 Mal wurde zu Großfeuern ausgerückt. Zu den „kuriosesten“ Einsätzen zählte Plath unter anderem die zwei in der Nähe von Pansdorf von einem Bundeswehrkampfflugzeug abgeworfenen Kerosin-Tankbehälter.


Positives hatte Ostholsteins Kreiswehrführer aus dem Bereich Personal zu vermelden. Die Zahl der Mitglieder hat sich laut aktuellem Jahresbericht von 2018 auf 2019 von 5.861 auf 5.964 erhöht. Auch bei der Jugendabteilung gab es einen beträchtlichen Anstieg von 3.826 auf 3.922.


„Die personelle Entwicklung der Feuerwehren, die maßgebend die Einsatzfähigkeit beeinflusst, entwickelt sich stetig und überaus positiv weiter bei uns im Kreis Ostholstein. Ich darf dazu sehr erfreut feststellen, dass wir im Jahr 2019 insgesamt nahezu 100 aktive Einsatzkräfte mehr in unseren Reihen haben. Das sind etwa drei Feuerwehren mit jeweils 30 Mann zusätzlich“, so Plath, der dazu auch gleich den Bogen zu den Nachwuchsabteilungen schlug. „Auch die Jugendfeuerwehren und Kinderabteilungen entwickeln sich positiv. Sie sind wichtiger Nachwuchslieferant für die aktiven Feuerwehren. Fast 50 Prozent der Neueintritte in die Feuerwehren sind Übertritte aus den Jugendwehren“, schilderte er und dankte den hierfür Verantwortlichen im Namen der aktiven Wehren.


Allerdings machte Plath auch deutlich, dass rund 50 Prozent der Wehren in Ostholstein personell besseren Zuspruch vertragen könnten – was oftmals vor allem an ländlichen Strukturen liege.


Nach den Berichten und Grußworten unter anderem von Landrat Reinhard Sager und „Hausherr“ Thomas Keller wurde die Jahresrechnung als beanstandunglos durchgewunken und der Vorstand bei einer Gegenstimme entlastet.


Bei den anschließenden Wahlen ging es darum, zwei Beisitzer in den Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes aufzunehmen. Zum Beisitzer für den Verantwortungsbereich Gemeinde Ratekau, Gemeinde Scharbeutz und Gemeinde Timmendorfer Strand wurde Ratekaus Gemeindewehrführer Dennis Puls gewählt. Ebenso rückt der jüngst gewählte neue Kreisjugendwart Jan Klein (FF Ahrensbök) als Beisitzer in den Vorstand.


Im Rahmen der anstehenden Beförderungen wurde Marco Wriedt, Gemeindewehrführer der Stadt Eutin, zum 1. Hauptbrandmeister ernannt.


Der Amtswehrführer der Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Ostholstein Mitte, Dirk Joedicke, ist seit Samstag Hauptbrandmeister 3 Sterne.


Zudem wurden Markus Newe, Stellvertretender Gemeindewehrführer der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Gremersdorf, Dennis Wichelmann, Stellvertretender Sachgebietsleiter S4 der Teileinheitsleitung Ostholstein, sowie sein Amtskolle aus dem Sachgebiet S5, Reinhard Schöning, zu Oberbrandmeistern befördert.


Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze geehrt wurden Dirk Cordes (FF Bujendorf), Ralf Volgmann (FF Techau) und Dirk Westphal (FF Sereetz).
Die gleiche Auszeichnung in Silber erhielten Volker Delfskamp (FF Landkirchen), Jochen Prühs (FF Marxdorf), Björn Sachau (FF Lenste) und Reinhard Weidemann (FF Roge).


Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold nahm Michael Bendt (FF Sipsdorf) entgegen.

In besonderer Weise hat sich der Erste Polizeihauptkommissar Axel Seeger, Revierleiter des Polizeireviers Neustadt in Holstein, um das Feuerwehrwesen verdient gemacht und wurde dafür mit der Deutschen Feuerwehr-Ehrenmedaille ausgezeichnet.


Zu Ehrenmitgliedern des Kreisfeuerwehrverbandes wurden überdies Klaus Peter Kühl (Bosau), Reinhold Mang (Scharbeutz) und Heinrich Klöpper (Großenbrode) ernannt.
Unter dem Tagesordnungspunkt 12 „Anfragen und Mitteilungen“ hatte Kreiswehrführer Thorsten Plath dann eine besondere Ansage zu machen. Eine, die so manchen sichtlich überraschte. Wenn seine Amtszeit in zwei Jahren endet, werde er sich nach über 30 Jahren Vorstandsarbeit im Kreisfeuerwehrverband nicht erneut zur Wahl stellen. „Im nächsten Jahr werde ich 60. Ich möchte nicht als Kreiswehrführer in Rente gehen.“ Stattdessen wolle er endlich mehr Zeit für seine Familie haben. „Und außerdem möchte ich Michael die Gelegenheit geben, Kreiswehrführer zu werden.“


Gemeint war damit natürlich sein Stellvertreter Michael Hasselmann, dem es in dieser Funktion traditionell überlassen war, das Schlusswort zu sprechen. Darin machte er auch gleich deutlich, dass er sich für dieses Amt zur Verfügung stelle. „Ich bin da, wenn Ihr mich wollt“, sagte er, bevor nach rund dreistündiger Versammlung das abschließende Schleswig-Holstein-Lied erklang.


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