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Reporter Timmendorf

Ministerpräsident Daniel Günther in Bad Schwartau

Bad Schwartau. So voll war Bad Schwartaus Innenstadt lange nicht. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte am Mittwoch vergangener Woche seinen Besuch angekündigt, um seine Parteifreundin Wiebke Zweig im Landtagswahlkampf zu unterstützen. Rund 500 Interessierte hatten sich auf dem Europaplatz eingefunden, um den „MP“ zu sehen – neben ihnen aber auch rund 20 Protestierende, die unter anderem mit Schildern gegen Impfzwang lautstark forderten „Günther muss weg“. In seiner Rede warb er zunächst um Erststimmen bei der Landtagswahl am 8. Mai und sagte dann mit Blick auf die weltpolitische Lage, dass Probleme in Schleswig-Holstein vergleichsweise gering seien, wenn man sich die Probleme in Europa ansehe. „In diesen Zeiten, in denen Bomben auf die Ukraine fliegen. Menschen sterben bei uns in Europa. Das ist ein bittere Situation. Wir können froh sein, dass wir in Deutschland leben, in dem man seine Meinung so frei äußern kann“, so Günther mit einem Seitenblick auf die lautstark Protestierenden, die von Einsatzkräften der Polizei abgeschirmt wurden. „Die Ukrainer sterben momentan für ihre Freiheit, und ich bin stolz auf die Ukrainer. Ihnen gilt unsere Solidarität“, sagte er unter großem Beifall. Und: „Ich bin stolz, dass wir so viele Menschen auch hier in Schleswig-Holstein haben, die Solidarität zeigen. Ich bin stolz darauf, dass es nicht nur Menschen gibt, die laut sind, sondern es auch Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, die Flüchtlingen eine Heimat bieten.“

Günther ging aber auch auf Fehler der Vergangenheit ein. Zum Beispiel in der Bundeswehr. „Es ist wichtig, in Zukunft mehr für die Bundeswehr zu tun. Diese Menschen kämpfen, verteidigen unsere Freiheit.“ Sie seien bereit, ihr Leben „für uns“ aufs Spiel zu setzen und bräuchten dann auch die bestmögliche Ausstattung.

„Und auch in Eigenverantwortung hier in unserem Land können wir gucken, haben wir alles richtig gemacht. Auch hier gibt es Menschen, die für unsere Sicherheit sorgen. Das sind unsere Polizisten. Die haben in den Einsätzen unser aller Unterstützung verdient. Da können Sie krakeelen, wie Sie wollen, sagte er mit einem erneuten Seitenblick. „Wir werden unsere Polizei weiterhin unterstützen.“ 750 Stellen seien in den letzten Jahren in Schleswig-Holstein bei der Polizei neu geschaffen worden, Dienststellen würden nicht mehr geschlossen.

Der Sicherheitsaspekt sei aber auch an anderer Stelle wichtig. „Zum Beispiel um sozialen Abstieg zu vermeiden, Wohnraum bezahlbar zu halten. Lebensmittel haben stark zugenommen, auch die Preise an den Tankstellen. Wir müssen aufpassen, dass die soziale Gerechtigkeit in unserem Land gewährt bleibt.“ Schleswig-Holstein sei da auf einem guten Weg, etwa mit dem LNG-Terminal vor Brunsbüttel, um sich vom russischen Gas unabhängig zu machen und durch solche neuen Energieträger Unternehmen anzulocken und Arbeitsplätze zu schaffen. Um die Infrastruktur im Land zu stärken forderte Günther zudem den Weiterbau der A20, sprach sich dafür aus, Familien weiter zu fördern - und bat zum Schluss um die Zweitstimme für seine Partei bei der Landtagswahl am 8. Mai.


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