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Reporter Timmendorf

Nächtliche Tauchübung an der Nordermole in Travemünde

Travemünde. Bei kühlen 12 Grad ging es vor Kurzem für die Ostholsteiner Einsatztaucher der Johanniter in die Ostsee: Die ehrenamtliche Tauchergruppe des Regionalverbandes Schleswig-Holstein Süd/Ost traf sich an der Travemünder Nordermole mit den Taucher-Kollegen der Berufsfeuerwehr Lübeck und der Freiwilligen Feuerwehr Ratzeburg zur gemeinsamen Übung. Das Besondere: Das Training fand bereits in den dunklen Abendstunden statt – das Ziel war es also, das nächtliche und damit erschwerte Tauchen zu üben.

Schon von weitem ist ein ungewöhnliches Treiben am Neuen Leuchtturm zu sehen. Einsatzwagen der Johanniter, Berufsfeuerwehr Lübeck und der Freiwilligen Feuerwehr Ratzeburg stehen an der Nordermole. Hier soll in den nächsten Stunden das nächtliche Tauchen geübt werden.

Bei Dunkelheit zu tauchen ist immer eine Herausforderung. „Die Sicht ist natürlich erschwert und der Taucher ist auf die gute Zusammenarbeit mit dem Leinenführer angewiesen“, erklärt Helge Börensen, Leiter der Johanniter-Tauchergruppe. Jedoch können die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auch auf Spracheinheiten zurückgreifen. „Wir sind also nicht nur auf Zugzeichen durch die Leine angewiesen.“

Doch auch das Tauchgebiet selbst hat seine Tücken. Im unmittelbaren Fahrgebiet der Schiffe entsteht unter Wasser eine Sogwirkung, die lebensgefährlich sein kann. Daher ist hier die gute Kommunikation – auch mit den Feuerwehren – ein Muss. Die Übung wurde natürlich angemeldet, jedoch heißt es trotzdem wachsam sein.

Üben für den Einsatzfall – das ist wichtig, denn im Zweifel heißt es schnell und routiniert loslegen zu können. „Wäre das jetzt keine Übung, müssten sich die Taucher schon auf dem Weg im Fahrzeug umziehen“, so Börensen. Rund zehn Mal im Jahr rücken die Einsatztaucher aus. Zu den Aufgaben zählen das Suchen von vermissten Personen oder Gegenständen. Der Ortsverband Eutin stellt die einzigen Einsatztaucher in Ostholstein. Die Gruppe besteht zurzeit aus 20 Mitgliedern, davon sieben Taucher sowie mehrere Leinenleute und Bootsführer.

Spürbar ist auch das starke Gemeinschaftsgefühl, das die ehrenamtliche Gruppe verbindet. „Es kann schon mal passieren, dass man nachts in Scharbeutz am Strand für einen Einsatz steht – und es ist ein tolles Gefühl zu sehen, wie viele sich die Mühe machen und sich für eine gute Sache engagieren“, sagt David Runde, Mitglied der Tauchergruppe. Auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Feuerwehren ist den Johannitern sehr wichtig. „Nicht nur für den Einsatzfall. Wir tauschen uns natürlich auch aus“, erzählt Börensen. „Das hat in den letzten Monaten etwas gefehlt.“


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