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Reporter Timmendorf

Neujahrsempfang in Ratekau: Gemeinde ist gut aufgestellt ­– Thomas Keller kandidiert ein drittes Mal

Ratekau. Auch in diesem Jahr waren wieder zahlreiche Einwohner Ratekaus der Einladung ihrer Gemeinde zum Neujahrsempfang gefolgt. Bereits zehn Minuten vor Beginn gab es am vergangenen Sonntagvormittag in der Mensa der Cesar-Klein-Schule keine freien Sitzplätze mehr. Die Eröffnung übernahm Ratekaus Bürgervorsteherin Gaby Spiller, die neben den beiden Ehrenbürgern der Gemeinde, Helmut Cornels und Harald Gerhard, von der Patenkompanie aus Eutin Kompaniechefin Hauptmann Janina Kießlich und „Spieß“ Oberstabsfeldwebel Dirk Reichenbach, auch Ratekaus ehemalige Bürgermeister Rüdiger Stooß und Peter Brückel sowie aus der Nachbargemeinde Timmendorfer Strand Bürgermeister Robert Wagner begrüßen konnte.

„Das vergangene Jahr brachte wieder viele Themen und Aufgaben, die wir im gewohnt guten Zusammenspiel zwischen Verwaltung und Politik verantwortungsvoll, vorausschauend und dabei großen Wert auf Nachhaltigkeit legend, auf den Weg gebracht haben“, so Spiller.

In den Mittelpunkt ihrer Rede stellte sie den „Klimawandel“. „Ein Thema, dessen Bedrohlichkeit sich niemand mehr entziehen kann. Ein Thema, das unsere Kinder und Jugendlichen – zu Recht – zur existentiellen Frage ihrer Zukunft erklärt haben.“ Der beste Klimaschutz sei und bleibe immer noch die Emission, die gar nicht erst entsteht, so die Bürgervorsteherin.

Dabei ging sie auch auf die Vorreiterrolle Ratekaus ein. „Als Klimaschutz noch nicht Klimaschutz hieß, hat die Gemeinde Ratekau bereits in den 80er Jahren Naturschutz als wichtiges Handlungsfeld erkannt und sehr erfolgreich vorangebracht. Nicht zuletzt mit der Einstellung eines Umwelt-Ingenieurs.“

Am Beispiel der Hannes-Zobel-Halle, die im Jahr 2015 komplett energetisch saniert wurde, zeigte sie auf, was an Einsparpotentialen möglich sei. Aber. „Nur wenn wir als Kommune weiter machen und wenn wir selbst in unserem privaten Bereich daran arbeiten, unsere persönliche Energiebilanz zu verbessern, können wir etwas ändern und unseren Teil im Kampf gegen die Erderwärmung beitragen.“

Einen ganz besonderen Dank richtete sie abschließend an Bürgermeister Thomas Keller. „Vielen Dank, lieber Thomas, für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Kreative Ideen verbunden mit kreativem und dennoch akribischem Handeln, vorausschauend, zukunftsweisend, durchsetzungsstark – das sind nur wenige Attribute, die ich hier aufführen möchte. Davon haben wir eigentlich noch nicht genug. Deine zweite Amtszeit geht im Sommer zu Ende. Am 15. März finden Bürgermeisterwahlen statt. Ich will ja nicht vorgreifen, aber ich hätte da eine Idee.“

Und so nutzte Thomas Keller denn zunächst auch die Gelegenheit, auf die zurückliegenden zwölf Jahre zurückzublicken. „Wie bereits in meiner ­ersten Amtszeit galt es auch in den letzten sechs Jahren zahlreiche Projekte zu gestalten, Maßnahmen umzusetzen und Herausforderungen, wie Betreuung von Geflüchteten, zu meistern. An dieser Stelle möchte ich besonders die großen Investitionen in den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung, die Baumaßnahmen an den Schulen und Sporthallen, den Brandschutz mit dem Neubau des Feuerwehrhauses Ratekau und die Anschaffung weiterer Löschgruppenfahrzeuge erwähnen“, so Keller. „Auch die lang ersehnte Sanierung der Ortsdurchfahrt Pansdorf konnte gemeinsam mit dem Land umgesetzt werden. Bei dieser Maßnahme sind mit der Aufhebung der Straßenausbaubeitragssatzung für die Anlieger der Eutiner Straße keine Kosten entstanden. Ebenfalls für künftige Straßensanierungsmaßnahmen werden in unserer Gemeinde keine Beiträge erhoben.“

Weitere große Projekte befänden sich vor dem Abschluss. So etwa die Sportplatzsanierung an der Hannes- Zobel-Halle, die anlässlich des Rund-um-Ratekau-Laufs mit einer offiziellen Einweihung gefeiert werden soll. Zum anderen die Ortskernentwicklung in Ratekau. Die offizielle Einweihung hierfür soll gemeinsam mit dem diesjährigen Dorffest Ende August stattfinden.

Insgesamt wurden in den letzten sechs Jahren in der Gemeinde Ratekau rund 32 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert, in die „Erweiterung von Angeboten, vor allem aber in die Sanierung unserer Gebäude und Anlagen“, so der Verwaltungschef, der dabei betonte: „Die Investitionen waren in dieser Höhe nur möglich, weil vielfältige Zuschussmöglichkeiten von EU, Bund und Land konsequent genutzt worden sind. Aus unserer Bilanz lässt sich ablesen, dass mittlerweile unser gesamtes Anlagevermögen zu rund einem Drittel aus Zuschüssen finanziert ist.“

Im Ergebnis seien auch alle Jahresabschlüsse der Gemeinde in den letzten zwölf Jahren positiv. „Auch für 2019 rechnen wir mit einem Überschuss von deutlich über einer Million Euro. Der Schuldenstand der Gemeinde wurde weiter reduziert und könnte sich Ende des Jahres auf rund 2,6 Millionen Euro belaufen. Das sind 171 Euro pro Einwohner“, unterstrich Ratekaus Verwaltungschef, dass es sich dabei um einen sehr geringen Wert handele. „Der Landesdurchschnitt liegt bei rund 1.200 Euro pro Einwohner.“

Insgesamt stehe die Gemeinde gut da und gelte in vielen Bereichen auch als vorbildlich, wie etwa bei der Kinderbetreuung, der Schulbetreuung und im Umwelt- und Klimaschutz.
„Auf diesem Weg gilt es weiterzumachen“, zeigte sich Keller optimistisch. „Aktuell stehen weitere notwendige Investitionen in die Grundschulen, die Sporthallen, die Straßen und den Brandschutz an. Bereits im laufendem Jahr sind Sanierungsarbeiten an der Grundschule Pansdorf, der Mön-Halle und der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Ovendorf vorgesehen. Für Straßenbaumaßnahmen sind zudem 2 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Eine Kreditaufnahmne ist nicht vorgesehen.“

Aber: „Neben den eigenen Maßnahmen beschäftigen uns seit einigen Jahren die Planungen zur Umsetzung der Großprojekte Ausbau der Windenergie, 380 kV-Leitungen und ganz besonders die Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung.“

Am Ende seiner Neujahrsansprache rückte Thomas Keller dann endlich mit der Aussage raus, auf die viele gewartet hatten. „Sie können anhand der Themen erkennen, dass auch die kommenden Jahre von großen Aufgaben und Herausforderungen geprägt sein werden. Es ist mein Wunsch, diese weiterhin zum Wohle unserer Gemeinde engagiert mitzugestalten, meine Kenntnisse und meine langjährige Erfahrung einzubringen und daher Grund genug für mich, als Bewerber für eine dritte Amtszeit bei der Bürgermeisterwahl am 15. März anzutreten“, ließ er wissen und wurde dafür mit großem Beifall belohnt.


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