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Reporter Timmendorf

14.500 Fans strömen zu JazzBaltica

Timmendorfer Strand. „An diese JazzBaltica werden wir uns lange erinnern. Vier Tage nur Glück und Dankbarkeit – unter allen Künstlern und erst recht im Publikum. Es war einfach unwirklich und total berauschend!,“ so Nils Landgren, künstlerischer Leiter von JazzBaltica.

14.500 Besucherinnen und Besucher feierten vom 24. bis zum 27. Juni die Wiederauferstehung der Festivalkultur und den 30. Geburtstag von JazzBaltica in Timmendorfer Strand. Insgesamt 37 Konzerte, Talks und Sessions stießen auf großes Interesse und lockten auch viele Passanten spontan zum Festivalgelände.

Erst eine Woche vor Festivalbeginn hatten die Veranstalter die Genehmigung für JazzBaltica erhalten. Diese war verbunden mit einer Reihe von Auflagen wie z.B. dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf dem Festivalgelände bis zum Sitzplatz, dem Registrieren vor Ort, z.B. über die Luca App oder besonders rechtzeitigem Erscheinen zur Vermeidung von Schlangenbildung. „Ich bin hochzufrieden – das Publikum hat sich respektvoll und verantwortungsbewusst verhalten. Trotz der Auflagen war die Stimmung zu jeder Zeit gelöst, sodass wir eine uneingeschränkt wunderbare Festivalatmosphäre genießen konnten,“ sagt Jörg Plagmann, Leiter der Konzertorganisation.

Jazzgrößen im Hauptprogramm

Zur Festivalatmosphäre trug außerdem nicht nur das gute Wetter bei, sondern auch die Lage der neuen MainStage im Strandpark: Zwischen hohen, und zu später Stunde bunt illuminierten Bäumen saßen die Besucherinnen und Besucher in luftigem Abstand auf Duo-Plätzen und erlebten endlich die Konzerte, für die sie vor rund 15 Monaten Tickets erworben hatten. Damals wurde JazzBaltica coronabedingt auf 2021 verschoben, die Karten behielten ihre Gültigkeit.

Mit einjähriger Verzögerung traten auf der MainStage nun Jazzgrößen wie Wolfgang Muthspiel, Viktoria Tolstoy und Raul Midón auf. Zu erleben waren Ensembles wie das Fabia Mantwill Orchestra, 4 Wheel Drive, das Quartett KLARO!, das Duo Tonbruket und die NDR Bigband, die den amerikanischen Gitarristen Kurt Rosenwinkel zu sich auf die Bühne eingeladen hatte. Auch das Familienkonzert fand auf der Main­Stage statt – die Geschichte von Nasenbär Erwin, der mit seiner Nase tröten kann, wurde von der NDR-Bigband musikalisch begleitet und von Schauspieler Jörg Kleeman mit viel Enthusiasmus erzählt. Das Sonderkonzert am Donnerstagabend gestalteten zunächst die Jazzpianisten Rainer Böhm und David Helbock und anschließend das JazzBaltica Ensemble Special Edition, das bis in den späten Abend hinein den 30. Geburtstag des Festivals zelebrierte.

Die Konzerte auf der MainStage waren ausverkauft. Die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne wurden vom Publikum überschwänglich gefeiert. Weil coronabedingt vom Tanzen abgesehen werden musste, gab es umso mehr Standing Ovations, schwungvoll im Takt wippende Füße und klatschende Hände.

Am Sonntagnachmittag trat im Strandpark noch der junge schwedische Komponist Joel Lyssarides mit seinem Trio auf, sowie Stockholm Underground – ein Ensemble mit ehemaligen Mitgliedern der Nils Landgren Funk Unit, ergänzt durch die Sängerin Ida Sand, Flötist Magnus Lindgren und als Special Guest Raul Midón. Das Hauptprogramm wurde am Abend durch die Jazzrausch Bigband beschlossen.

Experimentierfreude im JazzLab

Die ursprünglich geplanten OpenAir- und JazzCafé-Konzerte fanden in diesem Jahr Indoor im JazzLab auf der MaritimStage statt. Rund 1.800 Karten wurden für diese Konzerte verkauft. Inmitten des Publikums traten die Künstlerinnen und Künstler auf einer stimmungsvoll ausgeleuchteten Bühne auf. 14 der insgesamt 19 JazzLab-Konzerte wurden vom ZDF mitgeschnitten und per Livestream in der ZDFkultur Mediathek bereitgestellt.

Auch der diesjährige IB.SH-JazzAward-Preisträger Christian Höhn trat mit seiner Band Bluff im JazzLab auf. Insbesondere Trompeter Christian Höhn erwies sich mit eindrucksvoller Virtuosität und Ausdrucksstärke als würdiger Empfänger der Auszeichnung. Am Freitagabend war ihm der mit 3.000 Euro dotierte Preis auf der MainStage von Dr. Michael Adamska, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), überreicht worden. Seit 2008 stiftet die IB.SH den Award und ehrt damit die Arbeit und das künstlerische Potenzial junger und vielversprechender deutscher Musiker und Musikerinnen, die bei JazzBaltica auftreten. Höhn freute sich über den Preis und betonte, wie sehr ihn JazzBaltica schon vor vielen Jahren darin bestärkt hatte, Jazzmusiker zu werden. Schon damals hatte er als Mitglied der Bigband des Ostseegymnasiums das traditionelle WarmUp des Festivals mitgestaltet.

Kostenfreie Veranstaltungen

Direkt am Fuße des Maritim Seehotel fanden am späten Freitag- und Samstagabend die kostenfreien Konzerte @the beach statt. Auf Holzbohlen traten zum Sonnenuntergang das Trio Rasgueo und das Duo Ikizaki auf.

Die JazzTalks fanden in diesem Jahr ausnahmsweise ohne Publikum statt und wurden in der Bar 73 des Maritim Seehotel Timmendorfer Strand aufgezeichnet. Sie sind ab August in der Mediathek auf jazzbaltica.de und auf der YouTube-Seite von JazzBaltica abrufbar.


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