

Gleschendorf. Seit 2011 kümmern sich Hans-Ulrich Fenner und Hans-Werner Greger um die Turmfalken im Gleschendorfer Kirchturm. Dieses Engagement würdigt der Umweltausschuss der Gemeinde Scharbeutz mit dem Umweltpreis 2018.
Mit dem Umweltpreis werden seit 1989 herausragende Leistungen für eine lebenswerte Umwelt und besonderes Engagement im Natur- und Artenschutz gewürdigt. In die Liste der Preisträger reihen sich dieses Jahr die beiden Turmfalkenpaten Hans-Ulrich Fenner und Hans-Werner Greger ein. Im Jahre 2012 begannen die beiden den Gleschendorfer Kirchturm als Brutplatz für Turmfalken herzurichten. Hinter einer Schallluke wurde ein Brutkasten eingebaut, welcher auch direkt belegt wurde. Ende Mai schlüpften dann die ersten Jungfalken, der Beginn einer bis heute andauernden Erfolgsserie. Aktuell sitzen die Falken abwechselnd auf den im April gelegten sechs Eiern. Die ersten Küken sind bereits Mitte Mai geschlüpft.
Der Umweltpreis wurde Anfang Mai im Alten Pastorat in Gleschendorf durch Bürgermeister Volker Owerien im Beisein von Dorfvorsteher Dr. Eberhard Romahn und der Vorsitzenden des Umweltausschusses, Gabriele Jungk, und weiteren geladenen Gästen verliehen.
„Wir möchten besondere Aktivitäten und Projekte würdigen, mit denen ein besonderer Beitrag zum Umweltschutz beziehungsweise Naturschutz geleistet wurde, zum Beispiel in den Bereichen des Natur- und Artenschutzes, des Landschaftsschutzes und der Landschaftspflege oder auch in den Bereichen Abfallvermeidung- und Verwertung,“ so Owerien in seiner Rede.
„Preisträger können Institutionen sein, Vereine und Verbände, Kindergärten oder Schulen oder – wie im heutigen Fall – mit Hans-Ulrich Fenner und Hans-Werner Greger insbesondere auch Einzelpersonen,“ so Volker Owerien. „Denn die Würdigung mit dem Umweltpreis hat natürlich auch den Leitgedanken, Beispiele zu geben um damit auch andere anzuregen, sich ebenfalls für die Belange des Natur- und Umweltschutzes einzusetzen.“ Jeder Schritt in Sachen Umwelt- und Naturschutz, jede umweltbewusste Handlung sei ein wichtiger Schritt und hat Auswirkungen, so Owerien, der dazu ein afrikanisches Sprichwort zitierte: „Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“.
Ganz in diesem Sinne haben sich Hans-Ulrich Fenner und Hans-Werner Greger seit 2011 mit ihrem Projekt „Turmfalken im Turm der Gleschendorfer Kirche“ engagiert. „Schuld“ daran hat Anja Fingerhut-Fenner, die ihrem Mann damals eine Kirchführung mit Hans-Werner Greger geschenkt hat, wie Owerien schmunzelnd verrät. Und während dieser Besichtigung wurde im Kirchturm dann die Idee für den Einbau eines Nistkastens für Turmfalken geboren. Bereits kurze Zeit später, am 15. März 2012, haben die Preisträger die Idee mit dem Einbau des Nistkastens auch in die Tat umgesetzt. Und gleich in diesem ersten Jahr hat es mit dem Turmfalkenpaar „Kati“ und „Karl“ die ersten „Besetzer“ des neu geschaffenen Nistkastens gegeben, mit der Folge, dass in 2012 dann auch gleich sechs Küken im Gleschendorfer Kirchturm großgezogen wurden.
Seitdem sorgen Hans-Ulrich Fenner und Hans-Werner Greger jedes Jahr dafür, das brutwillige Turmfalkenpaare hier beste Bedingungen für eine erfolgreiche Brutzeit vorfinden.
„Dieses Engagement für den Bestand der Turmfalken, die immerhin schon auf der Vorwarnliste der Roten Liste stehen, wollen wir heute ehren.“
Zudem betreut Hans-Ulrich Fenner die Schwartau als Pächter im Abschnitt zwischen Gleschendorf und Woltersmühle während Hans-Werner Greger Mitglied des Ausschusses Land-Wald-Umwelt ist, welcher auch die Streuobstwiese an der Schwartau nördlich als Postoratsholzes anlegte und betreute. Beide Preisträger und die Kirchengemeinde erhielten 2012 auch die Auszeichnung „Lebender Kirchturm“ der NABU.
Das Preisgeld des Umweltpreises, der mit 250 Euro dotiert ist, fließt in neue Kamera-Ausrüstung, die im Frühjahr montiert werden soll. So kann man auch in Zukunft auf der Webseite der Preisträger unter www.turmfalken-gleschendorf.de alles über die Gleschendorfer Falken erfahren und auch Videos anschauen.