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Bugenhagen Berufsbildungswerk: Das neue Internatsgebäude „Strandvilla“ wurde eingeweiht

Landrat Reinhard Sager (von links), die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Puschaddel-Freitag, Propst Peter Barz, Einrichtungsleiterin Inka Kielhorn, Markus Dusch von der Arbeitsagentur und Martin Seehase (NGD) vor dem Internatsgebäude.

Landrat Reinhard Sager (von links), die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Puschaddel-Freitag, Propst Peter Barz, Einrichtungsleiterin Inka Kielhorn, Markus Dusch von der Arbeitsagentur und Martin Seehase (NGD) vor dem Internatsgebäude.

Bild: René Kleinschmidt

Timmendorfer Strand. In rekordverdächtiger Zeit wurde das neue Internatsgebäude des Bugenhagen Berufsbildungswerkes (BBW) in Timmendorfer Strand fertiggestellt. Im Juli 2021 wurde das marode „Strandhotel“ abgerissen. Nach nur elf Monaten Bauzeit konnte das neue Internatsgebäude mit dem Namen „Strandvilla“ vor Kurzem mit zahlreichen Gästen in der Strand­allee offiziell eingeweiht werden.

„Die ersten jungen Leute sind bereits in die 52 Zimmer eingezogen“, berichtete Einrichtungsleiterin Inka Kielhorn in ihrer Begrüßung zu Beginn der Feierstunde. Sieben Millionen Euro hat der Bau gekostet und nach Fertiggstellung viel Lob bekommen.

„Wir können heute diesen schönen Neubau einweihen, weil viele fleißige Handwerker, kompetente Dienstleister, Fachleute, Lieferanten, usw. an einem Strang in die richtige, gleiche Richtung gezogen haben. Stellvertretend für alle, die mit Herz, Fleiß, Verlässlichkeit und Sachverstand an diesem tollen Bauwerk beteiligt waren, begrüße ich den Architekten Oliver Breede sowie Mirko Spiess von der Firma Spiess, die als Generalunternehmer das Bauwerk hier in so kurzer Zeit fertiggestellt hat,“ sagte Martin Seehase, Vorsitzender der Geschäftsführung der Gruppe Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie (NGD) als Träger des Berufsbildungswerks. „Es ist ein Neubau, der aus zweierlei Gründen insgesamt hervorragend in die aktuelle Zeit passt. Erstens weil dieses Haus in den nächsten Jahrzehnten für viele Generationen von Auszubildenden ein attraktives Zuhause auf Zeit sein wird. Für junge Menschen, die sich sicher gerne hier in Timmendorfer Strand ausbilden lassen werden und die unsere Gesellschaft als Fach- und Arbeitskräfte ja in der Zukunft so dringend brauchen wird. Und zweitens passt dieses Gebäude deshalb hervorragend in diese Zeit, weil es nicht nur modern ist und tolle Räumlichkeiten bietet, sondern weil es auch bezüglich des Themas ,Nachhaltigkeit‘ besticht. Hinter dem schönen Verblender der oberirdischen Geschosse verbirgt sich eine massive Holzkonstruktion. Nur Kellergeschoss und Treppenhaus sind konventionell erstellt. Der nachwachsende Rohstoff Holz ersetzt Beton und Stahl, was etwa 400 Tonnen CO2 eingespart hat.“

Das hochwärmegedämmte Gebäude wird mit Luftwärmepumpen beheizt, eine Solaranlage liefert grünen Strom, die Beleuchtung wurde ausschließlich mit sparsamer LED-Technik realisiert, Dreifachverglasung und ein umweltfreundliches Gründach runden das Ganze ab.
Viele der Zimmer haben eine Pantryküche, es gibt vier Gruppenräume, einen Fitnessraum sowie einen Aufzug bis zur Dachterrasse und jedes Stockwerk ist barrierefrei.

Als wichtigen Partner bezeichnete Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck, das BBW, vor allem vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels: „Es gibt ja inzwischen Betriebe, die sagen, bevor wir schlechten Service anbieten, öffnen wir lieber nur an drei oder vier Tagen“. Dusch weiter: „Sie bringen hier junge Menschen in den Job und bieten ein tolles Umfeld. Wer im Berufsbildungswerk zwei Jahre Ausbildung durchlaufen hat, kann das dritte Lehrjahr häufig im Betrieb absolvieren.“

Die stv. Bürgermeisterin Melanie Puschaddel-Freitag sagte in ihrem Grußwort: „Mit dem neuen Internatsgebäude bleibt die Attraktivität und Qualität der Ausbildung erhalten und wird stetig verbessert.“

Ostholsteins Landrat Reinhard Sager sagte: „Seit über 40 Jahren nehmen Sie die berufliche Vorbereitung und Ausbildung von jungen Menschen mit Behinderung als Auftrag wahr und beraten und begleiten erfolgreich jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler umfassend bis zu ihrem und seinen Berufsabschluss. In über 50 Berufen können die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei Ihnen einen anerkannten Abschluss erwerben, um dann im Anschluss einen passgenauen Arbeitsplatz zu finden. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen sich besonders partnerschaftlich und verständnisvoll und mit viel Mitgefühl der Menschen an, die in Not und Bedrängnis oder sozial ungerechten Verhältnissen leben und helfen den jungen Leuten in der Ausbildung und auf den Arbeitsmarkt zu kommen, das ist ein unschätzbarer Gewinn für uns alle.“

Generalbauunternehmer Mirko Spiess dankte in seiner Rede allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit, dankte für das entgegengebrachte Vertrauen und sagte: „Wir sehen hier ein hoch­energieeffizientes Gebäude, welches voll mit regenerativen Energien ausgestattet wurde und sich sehr gut in die Silhouette der benachbarten Bebauung einfügt. Die hochwertigen Materialien sind erkennbar und dennoch nicht aufdringlich.“

Im Anschluss an die Feierstunde hat Propst Peter Barz das neue Gebäude gesegnet. (rk)


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