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Familienzentrum Ratekau feierlich eingeweiht: „Das Herzstück der Ortskernplanung ist fertig“

Voll des Lobes für das neue Familienzentrum in Ratekau: Bürgermeister Thomas Keller (l.), Susanne Voss (Lebenshilfe Ostholstein) und Landrat Reinhard Lager. (Foto: Setje-Eilers)

Voll des Lobes für das neue Familienzentrum in Ratekau: Bürgermeister Thomas Keller (l.), Susanne Voss (Lebenshilfe Ostholstein) und Landrat Reinhard Lager. (Foto: Setje-Eilers)

Ratekau. Zahlreiche Gäste waren kürzlich der Einladung der Gemeinde Ratekau zur Einweihung des neuen Familienzentrums in der Ortschaft Ratekau gefolgt. Nach seiner Begrüßung sagte Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller: „Die Gemeinde Ratekau ist mit den vielen Maßnahmen und hohen Investitionen der letzten Jahre auf einem sehr guten Weg. Mit der laufenden, umfangreichen Ortskerngestaltung in Ratekau führen wir diese Entwicklung konsequent weiter.“ Um die Gesamtmaßnahme zu realisieren, habe man zunächst einmal versucht, an entsprechende Fördermittel zu kommen. Gleich zweimal sei es gelungen, Fördergelder des Bundes und des Landes aus sogenannten GAK-Mitteln (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur & Küstenschutz) für das Projekt zu sichern. „Jeweils die Förderhöchstsumme, insgesamt 1,2 Millionen Euro. Bezogen auf die förderfähigen Kosten beträgt die Förderung mithin rund 70 Prozent“, ließ der Verwaltungschef eingangs wissen und dankte Tanja Schridde und Wolfgang Klitzing von der AktivRegion sowie Axel Strunck und Sonja Muus vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume für die „konstruktive Unterstützung bei der Antragstellung und die positive Begleitung des Projektes.“ In seiner Rede zur feierlichen Eröffnung sagte Keller zudem: „Das Herzstück unserer Ortskernplanung, das Familienzentrum, ist nun fertig.
 
Ein Grund zur Freude. Vor allem darüber, dass das Gebäude von innen und außen so ansprechend geworden ist, wie wir es uns nach den ersten Planungen gewünscht und vorgestellt haben.“ Es sei aber nicht nur schön geworden, sondern auch funktionell. Vier Büro- und Gesprächsräume und ein multifunktionaler Gruppenraum für Veranstaltungen und Kurse stehen zur Verfügung. Im Untergeschoss wurde ein neuer Jugendtreff geschaffen. Behindertengerechte WC, ein Aufzug, Kontrasteffekte und weiteres mehr spiegeln die Barrierefreiheit wider. „Auch die Baukosten mit 670.000 Euro bewegen sich im Kostenrahmen“, lobte Keller die an Planung und Bau des Hauses Beteiligten. Mit der Eröffnung stehe Familien und Einzelpersonen nunmehr ein umfangreiches Beratungs- und Hilfsangebot in unterschiedlichen Lebenslagen und mit vielfältigen Bedürfnissen ortsnah zur Verfügung. Neben den bereits in der Gemeinde vorhandenen Beratungsangeboten habe man dabei durch neue Kooperationen auch weitere Akteure gewinnen können. „Bedanken möchte ich mich hierfür an ­ers­ter Stelle beim Kreis Ostholstein, der es ermöglicht hat, dass sich dieses Haus auch formell als Familienzentrum präsentieren kann und die umfangreichen Angebote der Frühen Hilfen und des Familienentlastenden Dienstes hier vorgehalten und finanziert werden. Der Kreis Ostholstein wird darüber hinaus mit Sprechstunden des Jugendamtes vertreten sein“, dankte Keller Landrat Reinhard Sager und seinen Mitarbeitern.
 
Ein Dank gehe ebenfalls an alle anderen Akteure, die künftig hier beratend tätig sein werden. Dazu gehören: Die Gemeindejugendpflege und der Gemeindejugendring, die Rechtsberatung, die Psychologische Beratungsstelle für Familien- und Lebensfragen, die Fortbildungsakademie der Wirtschaft, die Einzelfallberatung in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter, das Frauenhaus, der Frauennotruf, der Verein Mit Sicherheit gegen Gewalt e.V., der Verein Lichtblick e.V., die Hebamme Lena Krömer, die Migrationsbeauftragte, die Beauftragte für Menschen mit Behinderung, die Volkshochschule Ratekau und die allgemeine Bürgerberatung durch Bürgervorsteherin Gabriele Spiller. „Mit der Einweihung des Familienzentrums ist ein Meilenstein markiert worden für eine aktive Umgestaltung des Ortszentrums in Ratekau“, so Sager anschließend. Dazu führte er aus, dass der Begriff „Familienzentrum“ zwar ein umfassendes Angebot impliziere. „Allerdings ist der Begriff ,Familienzentrum’ kein geschützter Begriff.
 
So gibt es folgerichtig auch kein einheitliches Profil.“ Vielmehr liege die Ausgestaltung im Ermessen des jeweiligen Trägers, hier also bei der Gemeinde Ratekau. In Verbindung mit den Frühen Hilfen und der Elternbildung in Ostholstein gibt es bereits sieben Familienzentren im Kreisgebiet. „Jetzt eröffnen wir das achte. Und ich meine, das ist ein gewaltiger Satz, den wir mit der Gemeinde Ratekau hier machen. Denn gleichzeitig werden in diesem Hause erweiterte Leistung angeboten, die in dieser kompakten Form unter einem Dach bisher noch nirgendwo vorgehalten wurden“, so Ostholsteins Verwaltungschef. Nach einem Dank für die große Fördersumme des Landes, machte er zudem deutlich, wie sich der Kreis im neuen Familienzentrum einbringe. „Die konkreten Angebote der frühen Hilfe und der Elternbildung werden nahezu ausschließlich zu hundert Prozent vom Kreis gefördert.“ Als Kooperationspartner stehe dabei die Lebenshilfe Ostholstein zur Seite. Der Wert des neuen Familienzentrum „wird sicherlich erst nach einiger Zeit richtig einzuschätzen sein. Denn schließlich muss alles zunächst einmal wachsen“, sagte Sager abschließend und übergab passend zu diesen Worten als Einweihungsgeschenk des Kreises einen Apfelbaum, der auf der Außenanlage des neuen Familienzentrums gedeihen soll. Susanne Voss, hauptlicher Vorstand der Lebenshilfe Ostholstein, gratulierte der Gemeinde „zur guten Idee, Vielfalt in ein solches Haus einzubringen.“ Das sei immer gut. „Und dann noch an so exponierter Stelle. Da hat Netzwerkarbeit eine gute Basis. Das ist schon wirklich herausragend. Vielen Dank, dass wir dabei sein dürfen.“


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