

Ratekau/Sereetz. Eigentlich geht Karla Magnussen-Gericke ihrer Tätigkeit bei der Kleiderkammer des DRK Ratekau-Sereetz gerne nach. Warum sollte die Ratekauerin diesen zeitintensiven Job auch sonst ausüben? Ohne Bezahlung. Ehrenamtlich eben.
Umso mehr freut es sie, dass so viele ihren Ortsverband unterstützen, wenn es um Kleiderspenden geht. Denn von den Einnahmen, die sie und ihre 15 Helferinnen und Helfer aus dem Verkauf der Sachen erzielen, finanzieren sie zum großen Teil die Nebenkosten, die durch die Nutzung der DRK- Einrichtung an der Bäderstraße im Gebäude unmittelbar neben dem Ratekauer Rathaus anfallen. Allerdings wird diese Mithilfe oftmals durch Spenden, die niemand haben möchte, ins Gegenteil verkehrt. „Wir bekommen jeden Monat um die 100 Standard-Müllsäcke an Bekleidung als Spende. Nur das Beste vom Besten kommt dabei in unsere Regale. Der Rest wird von einer Fremdfirma abgeholt. Sprich: Wer bei uns auf der Suche nach hochwertigen Bekleidungsstücken zu moderaten Preisen ist, wird ganz bestimmt fündig.“ Aber: „Leider gibt es nahezu auch jedesmal Säcke, in denen sich Sachen befinden, die man normalerweise entsorgen muss und nicht mehr weitergibt: Kaputtes, Getragenes oder total Verknittertes - das ist ja schon nicht so schön. Aber einige ,spenden' auch vollurinierte Unterhosen, oder letztens sogar einen Schlafanzug, den offensichtlich jemand getragen hat, der es auf dem Weg zum ,Großen Geschäft' nicht mehr rechtzeitig zur Toilette geschafft hat. Das ist wirklich extrem ekelig“, spricht die Leiterin der DRK-Kleiderkammer Klartext.
Welche Freude es bringen muss, derartige Kleiderspenden zu sortieren, mag man sich kaum ausmalen. Karla Magnussen-Gericke appelliert daher: „Bekleidungsgegenstände in solch einem Zustand gehören in keinen Spendensack. Nirgendwo! Ohnehin gilt: Bekleidung, die gespendet wird, sollte immer in so einem Zustand sein, dass man sie selbst doch auch noch tragen würde.“
Die Kleiderkammer des DRK Ratekau-Sereetz ist an jedem ersten Dienstag von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr für Jedermann geöffnet. Kleiderspenden können hier täglich abgegeben werden - allerdings nur solche, die diesen Namen auch wirklich verdienen.