Reporter Timmendorf

Neujahrsempfang in Ratekau: Mit viel Schwung und Optimismus ins neue Jahr

Vor seiner offiziellen Verabschiedung am 25. Januar überreichten Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller (l.) und Bürgervorsteherin Gaby Spiller beim Neujahrsempfang ein Präsent an den Schulleiter und Hausherrn Georg Kraus. (Foto: Stefan Setje-Eilers)

Vor seiner offiziellen Verabschiedung am 25. Januar überreichten Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller (l.) und Bürgervorsteherin Gaby Spiller beim Neujahrsempfang ein Präsent an den Schulleiter und Hausherrn Georg Kraus. (Foto: Stefan Setje-Eilers)

Ratekau. Auch in diesem Jahr waren wieder zahlreiche Ratekauer der Einladung ihrer Gemeinde zum traditionellen Neujahrsempfang gefolgt. „Die Zukunft ,möglich machen’ – das liegt ein Stück weit in unseren Fähigkeiten. Das ist es nämlich, was wir uns hier als Verwaltung und Politik auf die Fahnen geschrieben haben“, begann Ratekaus Bürgervorsteherin Gaby Spiller ihre Rede, nachdem sie die Gäste in der Mensa der Cesar-Klein-Schule begrüßt hatte. Wichtigste Aufgabe sei, „unsere Gemeinde so aufzustellen, dass sie zukunftsfähig ist und bleibt. Unseren Bürgerinnen und Bürgern in ihrem Alltag mit all seinen Facetten ein breites Spektrum an Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen, Sportstätten, Freizeiteinrichtungen, Gesundheitsversorgung und Betreuung bis ins hohe Alter anbieten zu können. Straßen und Wege gehören dazu, ebenso Gewerbegebiete für wohnortnahe Arbeitsplätze, eine Versorgung mit zeitgemäßem Internetanschluss bis ins kleinste Dorf.“ Auch Sicherheit, Brandschutz und Natur seien wichtige Faktoren. In einer Gemeinde mit ländlichen Gebieten müssten Politik und Verwaltung Anreize in allen Lebensbereichen schaffen, damit sich junge Familien hier ansiedeln beziehungsweise die Gemeinde erst gar nicht verlassen. Dazu gehörten die integrierte Gesamtschule, Kindertagesstätten mit den „niedrigsten Elternbeiträgen weit und breit“ und der öffentliche Brandschutz, der nach der Anschaffung des neuen HLF 20 im letzten Jahr für die Feuerwehr Pansdorf am 27. Januar mit der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Ratekau gekrönt werde.
 
Zudem zählte Ratekaus Bürgervorsteherin den Rückbau und die grundhafte Erneuerung der L 309 ebenso als wichtiges Ereignis auf, wie die Aufhebung der Straßenbaubeitragssatzung. „Ein großes Dankeschön möchte ich den vielen Menschen aus unserer Gemeinde sagen, die sich als Willkommenslotsen auch weiterhin um die Geflüchteten kümmern.“ Auch den vielen ehrenamtlich Tätigen in der Gemeinde sprach sie ihren Dank aus. Darüber hinaus erinnerte Gaby Spiller an die Kommunalwahlen am 6. Mai, mit der auch ihre Amtszeit endet. „Nur wenige Aufgaben in meinem Leben habe ich so gerne wahrgenommen, wie dieses Amt“, sagte sie und dankte Bürgermeister Thomas Keller „für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ Mit dem Hinweis, dass dies bereits sein zehnter Neujahrsempfang sei, resümierte der Verwaltungschef in seiner anschließenden Rede, dass der Ausbau der Kinderbetreuung im Hinblick auf die Erweiterung der Plätze, die Verlängerung der Betreuungszeiten und die steigenden pädagogischen Anforderungen ein Dauerthema geblieben sei. Was die Schulen der Gemeinde betrifft, hatte er dagegen weniger Schönes zu vermelden: „Es ist leider davon auszugehen, dass der Standort Techau aufgrund der Schülerzahlen und der Lehrerversorgung auslaufen wird.“ Positiv sei jedoch, dass an den Schulen und den dazugehörigen Sportanlagen Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt werden konnten. Mit neuen Maßnahmen gehe es in diesem Jahr weiter. Zur Finanzierung wolle man wieder Anträge auf Bezuschussung stellen. Zur finanziellen Situation der Gemeinde sagte Keller: „Da wir auch für das Jahr 2017 von einem positiven und guten Jahresergebnis ausgehen, wird die Verschuldung der Gemeinde trotz hoher Investitionen deutlich geringer als geplant ausfallen. Insgesamt wird sie unter der 5-Millionen-Euro-Marke liegen. Das heißt bei rund 325 Euro pro Einwohner. Bei einer Gemeinde unserer Größe ein sehr geringer Wert.“
 
Als bedeutende aktuelle Maßnahme nannte Keller die Ortskernentwicklung, die ebenfalls zu 70 Prozent aus öffentlichen Mitteln gefördert werde. Als Themen, mit denen man sich leider befassen müsse, zählte er die Großprojekte 380 kV-Leitungen und Schienenhinterlandanbindung zur ­Festen Fehmarnbeltquerung auf und machte deutlich, dass in beiden Fällen noch Änderungen zum bisherigen Planungsstand möglich seien und die Gemeinde auch rechtliche Möglichkeiten prüfe. In Sachen Hinterlandanbindung fügte Keller hinzu: „Neben den nachteiligen Auswirkungen beschäftigen wir uns aber auch mit den Chancen des Projektes.“ Dazu gehöre vor allem der mögliche, neue Bahnhof in Ratekau, der mit hoher finanzieller Unterstützung durch das Land als zentraler Bahnhof für die Lübecker Bucht eingerichtet werden soll. „Des Weiteren werden wir das Land beim Wort nehmen, wenn es in der Novellierung der Landesplanung um die Ausweisung neuer Gewerbegebiete geht“, betonte der Verwaltungschef. Die Fehmarnbeltachse sei stets als neue Entwicklungsachse für die Gewerbeansiedlung beworben worden. Neben dem Dank für seine Mitarbeiter im Rathaus und für die vielen Ehrenamtler in der Gemeinde lobte Keller auch die gute politische Arbeit in Ratekau: „Viele Herausforderungen und Projekte konnten in den letzten Jahren nur gemeistert und umgesetzt werden, weil die interfraktionelle Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik von Sachlichkeit, Offenheit und Konstruktivität geprägt ist. Hierfür bin ich der Bürgervorsteherin und allen Fraktionen in der Gemeindevertretung sehr dankbar.“


Weitere Nachrichten aus Tdf. Strand

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen