

Stockelsdorf. Über 20 Verletzte, eine vermisste Person und
ein brennendes Rathaus – das ist das Szenario, das sich Stockelsdorfs
stellvertretender Gemeindewehrführer Mathias Fock mit zwei Kameraden für eine
Einsatzübung ausgedacht hatten, die die Gemeinde Stockelsdorf so noch nicht
gesehen hat.
Um 13.50 Uhr wird am vergangenen Samstag Alarm ausgelöst. Nach ersten
Informationen ist es in einem großen Gebäude im Bereich der Stockelsdorfer
Polizei vermutlich durch Heizungsarbeiten am Wochenende zu einer Explosion mit
anschließendem Schwelbrand mit starker Rauchentwicklung gekommen. Als die ersten
Kräfte aus Mori, Stockelsdorf und Eckhorst bereits nach wenigen Minuten
anrücken, sehen sie dass es sich bei dem brennenden Gebäude um das Rathaus
handelt. Allerdings sehen sie auch, dass weißer Disco-Nebel aus dem Gebäude
dringt und kein schwarzer Rauch wie im Ernstfall.
Entwarnung! Aber dennoch wird der Einsatz natürlich ordnungsgemäß
abgearbeitet. Nach und nach rücken alle elf Wehren der Gemeindewehr an.
Atemschutzträger rüsten sich mit ihren Gerätschaften aus, dringen in das Gebäude
vor und retten die Verletzten, die von Statisten des DRK dargestellt werden.
Auch eine verletzte Person die scheinbar in Panik davon gelaufen ist, wird mit
der Hilfe der ebenfalls angeforderten Rettungshundestaffel aus Eckhorst
aufgefunden und versorgt. Nachbarschaftshilfe kommt aus Bad Schwartau, deren
Kräfte mit dem ihrem Drehleiter-Fahrzeug anrücken.
Nach gut einer Stunde ist der Einsatz abgearbeitet. Weit mehr als 100
Rettungskräfte sind an der Übung beteiligt. Ein Mammut-Einsatz, der selbst
Gemeindewehrführer Günter Volgmann zum Staunen bringt:„Die gesamte Gemeindewehr
im Einsatz. Das habe ich bis jetzt auch noch nicht erlebt.“
Dass bei einer Übung dieser Größenordnung nicht alles reibungslos laufen
kann, versteht sich von selbst. Lob für dieses Szenario gab es aber trotzdem von
Stockelsdorf Bürgermeisterin Brigitte Ralf Behrmann. „In weiten Teilen handelt
es sich für die Einsatzkräfte mit dem Rathausanbau ja um ein neues Gebäude. Da
ist es beruhigend, wenn man weiß, dass sie wissen, wie sie vorzugehen haben,
wenn es wirklich einmal ernst wird.“