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Stockelsdorf ist Fair Trade-Gemeinde

Manfred Holz (l.) überreichte die Urkunde zur Fair Trade-Gemeinde. (Text/Foto: Eknad)

Manfred Holz (l.) überreichte die Urkunde zur Fair Trade-Gemeinde. (Text/Foto: Eknad)

Stockelsdorf. Die Gemeinde Stockelsdorf darf sich seit dem 5. Dezember 2015 „Fair Trade“-Gemeinde nennen. Im Rahmen einer Zertifizierungsfeier überreichte Manfred Holz, Ehrenbotschafter von Fair Trade Deutschland, die Urkunde an Bürgermeisterin Brigitte Rahlf-Behrmann, Bürgervorsteher Harald Werner und die Mitglieder der Steuerungsgruppe. „Ab sofort lautet die offizielle Anrede in Stockelsdorf ‚My fair Ladies and Gentlemen‘“ begrüßte er die rund 60 Gäste im Rathaus. Die Gemeinde Stockelsdorf liegt mit der Bewerbung zur „Fairtrade-Town“ voll im Trend: In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte und soziale Produktionsbedingungen und einen bewussten Umgang mit der Umwelt. Für den Titel muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln. Neben der Beschlussfassung muss eine Steuerungsgruppe gebildet werden, die in Stockelsdorf aus dem Kreis der Bündnis 90/Die Grünen um Sabine Gall-Gratzke entstand. Danach müssen der Einzelhandel, Floristen, Cafés und Restaurants dafür gewonnen werden, Fairtrade-Produkte ins Sortiment aufzunehmen und auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen müssen Produkte aus fairem Handel verwendet werden. Erfüllt eine Kommune alle Kriterien, kann sie sich um die Auszeichnung bewerben. Nach einer positiven Prüfung der Bewerbung durch das Prüfungskomitee erhält die Kommune dann den Titel. Mit der Ernennung reiht sich Stockelsdorf als 386. Gemeinde in die Riege der Fair Trade-Kommunen in Deutschland ein, weltweit gibt es bisher 2000. „In Ostholstein sind wir erst die zweite“, sagte die Bürgermeisterin „wir hoffen natürlich, dass wir als Beispiel dienen und noch viele Gemeinden folgen“. Sabine Gall-Gratzke betonte, dass sich die Bewegung „von unten nach oben entwickelt hat, ohne Zutun der Politik aus Berlin oder Brüssel“. Der Erfolg zeige, dass Menschen auch in Eigeninitiative etwas erreichen können. Die Auszeichnung gilt für zwei Jahre, nach Ablauf der Zeit werden die Stockelsdorfer Aktivitäten erneut geprüft und die Gemeinde sollte bis dahin noch fairer handeln als bisher. Umrahmt wurde die Veranstaltung zum Thema „Eine Welt“ von Musiker Florian Künstler und der Akrobatik-Gruppe des ATSV Stockelsdorf. „So viel Applaus gab es in diesem Saal noch nie“, scherzte Sabine Gall-Gratzke nach der Vorführung.


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