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Reporter Timmendorf

Weg zum Waldgebiet Packan in Pansdorf: Sperrung bleibt weiterhin bestehen

Pansdorf. Seit vielen Jahrzehnten besteht in Pansdorf ein Trampelpfad entlang der Schienentrasse zwischen der Straße Am Ehrenmal und dem Bahnübergang Packan auf einer Länge von zirka 150 Meter und in einer Breite von zirka 1,50 Meter. Diese kurze Verbindung zum Waldgebiet wurde von der Bevölkerung sowie vom anliegenden Ev. Kindergarten „Kleine Raupe“ gerne und oft genutzt. Eigentümerin des Weges ist die DB Netz AG.
Mitte 2017 hat die Gemeinde Ratekau sich an die zuständige DB Immobilien mit der Bitte gewandt, dass Unterhaltungsarbeiten am vorhandenen Weg durchgeführt werden. Es handelte sich dabei um einen Grünrückschnitt, eine Ausbesserung des Weges und eine Reparatur des vorhandenen Abgrenzungszaunes zur Bahnanlage.
Aus Gründen der Verkehrssicherheit hat die DB daraufhin den Weg gesperrt, der Gemeinde gleichwohl den Abschluss eines Gestattungsvertrages zur öffentlichen Nutzung des Weges angeboten. „Hieran war und ist die Gemeinde Ratekau sehr interessiert, obwohl die Vorgaben der DB eines solchen Vertrages für die Gemeinde nicht unerheblich sind. Denn letztlich ermöglicht er lediglich die Mitbenutzung des Weges“, machte Ratekaus Bürgermeister bei einer Ortsbegehung mit seinem Liegenschaftssachbearbeiter Dieter Uken, Kirchengemeinderat und Gemeindevertreter Heinz-Klaus Drews, Christiane Schumacher, Leiterin des Ev. Kindergartens „Kleine Raupe“, und Elternvertreterin Meike Krause, deutlich. Die Gemeinde habe sich allerdings unter anderem verpflichten müssen, sämtliche Kosten der Wegeinstandhaltung, der Einfriedigung und der Verkehrssicherungspflicht einschließlich Winterdienst zu übernehmen. Der Weg ist mit Warnschildern zu versehen. „Allein die einmaligen Kosten hierfür belaufen sich auf 20.000 Euro“, so der Verwaltungschef bei Ortstermin. Zudem seien die Mitarbeiter des Bauhofes regelmäßig in die Unfallverhütungsvorschriften der DB zu unterweisen, und vor Beginn der Instandhaltungsarbeiten auf eigene Kosten seien vorhandene Grenz- und Betriebsmarkierungen festzustellen, zu sichern und gegebenenfalls wiederherzustellen und Suchschachtungen durchzuführen sowie eine Kampfmittelfreiheitsbescheinigung einzuholen.
„Und trotz der hohen Investitionskosten und sonstigen Aufwendungen seitens der Gemeinde hätte dieser Vertrag von der DB mit sechsmonatiger Frist gekündigt werden können“, schildert Keller und ergänzt: „Für den Abschluss des Vertrages hatte die DB zudem die Erhebung eines einmaligen Prüfentgeltes in Höhe von 2.142 Euro und ein einmaliges Gestattungsentgelt in Höhe von 2.261 Euro gefordert. Zwischenzeitlich wurde angekündigt auf das Gestattungsentgelt zu verzichten.“
Nach intensiven Verhandlungen sei seitens der DB dann Anfang April dieses Jahres ein abschließend unterschriftsreifer Vertrag zugesagt worden. „Doch“, so Keller mit einem weiteren Schreiben in der Hand: „Zur Überraschung aller wurde uns dann am 14. Mai in einer kurzen Mail und ohne weitere Erläuterung mitgeteilt, dass ,aus Sicherheitsaspekten heraus der von Ihnen beantragten Gestattung nicht zugestimmt wird. Die Sperrung des Weges durch die DB Netz AG wird weiterhin aufrechterhalten’. Die Gemeinde Ratekau bedauert sehr, dass es nach der langen Zeit der Verhandlung, der Bearbeitung und Prüfung nicht zu einer guten Lösung für die Ortschaft Pansdorf, insbesondere für den Kindergarten, gekommen ist.“
„Für uns als Kindergarten bedeutet das, dass wir statt 15 Minuten jetzt rund eine Stunde brauchen, um mit unseren Kindern in den Wald zu gehen. Hinzu kommt, dass wir zum Teil über Straßenabschnitte gehen müssen, die nicht einmal einen Fußgängerweg haben“, erklären Christiane Schumacher und Meike Krause.
Dreimal pro Woche ist die Waldgruppe früher im eigentlich recht nahegelegenen Waldstück Packan unterwegs gewesen, wo sie auch ein entsprechendes Areal seitens der Gemeinde zur Verfügung hat.
„Das ist jetzt vorbei. Der Weg außenrum ist viel zu weit und auch viel zu gefährlich“, bedauert die Kindergartenleiterin.
Zwar hofft man in Ratekau, dass die Entscheidung nochmals überdacht wird. Das scheint aber eher nicht der Fall zu sein. Denn mittlerweile hat die Gemeinde erfahren, dass nach Auffassung der DB nicht allein der geringe Abstand des Weges zu den Gleisen ein Sicherheitsrisiko darstelle, sondern vielmehr die steilen Abhänge auf der gleisabgewanten Seite des Pfades – ein Aspekt, der laut Keller zuvor keine Rolle gespielt hatte.


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