Scharbeutz/Haffkrug. In Haffkrug entsteht eine Zickzack-Seebrücke mit Doppelspitze. Sie wird 230 Meter lang und damit ganze 65 Meter länger als die alte. Im ersten Brückenabschnitt wird es eine All-Wetter-Tribüne für Veranstaltungen geben und auf dem Panoramadeck entspannte Sonnenliegen. Für Kinder entsteht ein Themen-Spielplatz rund um Fisch und Fischfang und das Beste kommt zum Schluss, denn am Ende der Brücke kann man von der oberen Plattform durch eine Glasabdeckung die Schiffe beobachten, die eine Etage tiefer an- und ablegen – und auch alle Ostseeliebhaber gern auf eine kleine Seefahrt mitnehmen.

Vor Kurzem wurde die Spitze für die neue Seebrücke angeliefert. Das rund drei Tonnen schwere Stahlbauteil wurde an Land angeliefert und dann mit dem Kran an die schwimmende Arbeitsplattform übergeben.

Die Leitung der Auftragnehmer ARGE hatte diesen Arbeitsschritt quasi als „Richtfest“ ausgerufen, da hiermit die Seebrücke von ihren Konturen her vollständig geschlossen wurde. Die Arbeiter vor Ort sowie geladene Gäste durften sich vor dem Anbau des finalen Teils an einem Foodtruck stärken. Anschließend ging es unter den gespannten Blicken der Schaulustigen ans Werk.

Die Spitze der neuen Seebrücke hat den Charakter eines Schiffsbugs und ist das letzte große Bauteil, das vom Wasser eingesetzt wurde. Passenderweise herrschten bei der Übernahme ideale Witterungsbedingungen und ruhige See.

Wenn alles nach Plan läuft, dürfen die Haffkruger vom 12. bis 14. Juli die Eröffnung der 19 Millionen Euro teuren Seebrücke feiern.

Eine Woche später, am Donnerstag dem 25. April, erfolgte dann beim Neubau der Scharbeutzer Seebrücke ein weiterer Meilenstein der Bauphase, als zwei der nördlichen Balkonbauteile in Ihre Endposition einhoben wurden.

„Es sind mit jeweils zirka 45 Tonnen Eigengewicht die schwersten Stahlbetonfertigteile des gesamten Brückenprojektes und somit eine besondere technische Herausforderung für alle Beteiligten,“ berichtet Projektbegleiter und Bauherrenvertreter Dirk Dibbern vom Bauamt der Gemeinde Scharbeutz.
Für die Montage ist bereits am Vortag ein 700-Tonnen-Mobilkran auf der Hilfsarbeitsebene, dem Fangedamm, aufgestellt und vorbereitet worden. Die Bauteile selber wurden in der Nacht zum 25. April mit zwei Schwertransporten durch die Fußgängerzone angeliefert und zur Aufnahme durch den Kran bereitgestellt.

Das Einsetzen der tonnenschwere Balkonteile aus Stahlbeton erfolgte dann am Donnerstagvormittag zwischen 10 und 13 Uhr bei gemischtem, aber windstillem Wetter. „Das Wetter spielt bei solchen Arbeiten eine wichtige Rolle, da die Stahlbetonteile millimetergenau eingesetzt werden müssen und dann keinen Wind gebrauchen können,“ berichtet Ingenieur Simon Heispink von der Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH.

Die neue, 276 Meter lange und 20 Millionen teure Seebrücke soll Ende September feierlich eingeweiht werden.

Die dritte Seebrücke, die zur gleichen Zeit in Timmendorfer Strand neu gebaut wird, befindet sich ebenfalls kurz vor der Fertigstellung: Die 430 Meter lange und 12 Millionen Euro teure Seebrücke vor dem Maritim Seehotel soll am 20. September offiziell eingeweiht werden („der reporter“ berichtete). (rk/SE)