Die Botschaft der Hoffnung
Ahrensbök (aj). Als Pastorin Kirstin Mewes-Goeze im November zum ersten Mal die 30 Kinder um sich geschart hatte, die in diesem Jahr am Ahrensböker Krippenspiel mitwirken, war Weihnachten allenfalls ein heller Punkt am Horizont. Und so ging es dann auch zunächst um grundsätzliche Fragen: Wer war denn überhaupt alles dabei bei Jesu Geburt? Wer will welche Rolle übernehmen? Wieviele Sätze möchte man sprechen? Immer wieder neu verflicht Kirstin Mewes-Goeze dann Jahr für Jahr die vertraute Geschichte mit den Wünschen der Kinder, passt Besetzung und Abläufe an.
Vier Wochen und acht Proben später ist die Gruppe fast am Ziel: Weihnachten steht vor der Tür, die Herzen sind weit, die Vorfreude groß und bei dem Einen oder der Anderen kribbelt schon leise die Aufregung, die mit einem Auftritt vor der versammelten Weihnachtsgemeinde verbunden ist. Die Kirche ist geschmückt, Konfis haben die Bänke mit Tannengrün und Sternen versehen und wenn helle Kinderstimmen „Vor langer Zeit im Bethlehem“ singen, ist auf einmal Weihnachten, obwohl es sich (strenggenommen) um den letzten Durchlauf vor der eigentlichen Aufführung handelt. Für neun Kinder ist es das erste Mal Krippenspiel. Luisa hat sich entschieden mitzumachen, weil ihre Freundinnen dabei sind. Als Kuh sitzt sie gemeinsam mit Ochs und Esel an der Krippe und der Spaß, den sie hat, wiegt den Aufwand, mit dem sie Handball, Cheerleading und Schule unter einen Hut bringen muss, allemal auf: „Es ist viel los, aber ich mache das sehr gern“, meint die Neunjährige vergnügt. Engel Jale spielt zum zweiten Mal mit. Himmelsbotin zu sein ist eine Traumrolle für die Zwölfjährige: „Engel sind so schön und majestätisch“, erklärt sie. Mama Sandra Markmann nickt lächelnd im Hintergrund: „Wir sind stolz auf Jale und freuen uns, dass sie etwas gefunden hat, was ihr so viel Freude macht.“ Damit spricht sie für alle Eltern. „Ohne deren Unterstützung wäre unser Krippenspiel in dieser Form gar nicht möglich. Vor allem die Mütter helfen überall, schneidern die Kostüme und flüstern bei Texthängern ein“, betont Kirstin Mewes-Goeze. Mama Jasnina Schwede wirkt nicht nur im Hintergrund, ihr kommt die wichtige Aufgabe zu, das Evangelium zu lesen. Ihre Töchter Lea und Paulina gehören als Engel und Wirtin zum Ensemble. Lea ist ein echtes Christkind: „Am Heiligabend werde ich acht“, verkündet sie strahlend. Morgens wird gefeiert, der Gottesdienst ist für die Familie der Übergang ins Weihnachtsfest. Man könnte es natürlich auch ruhiger angehen lassen, aber wer bei diesem Krippenspiel an Bord ist, tut das aus tiefer Überzeugung. Wie Emely, mit ihren elf Jahren bringt sie es auf sechs Jahre in der Gruppe und ist damit ein echtes Urgestein: „Ich habe einfach Lust dazu“, sagt sie freundlich. Und ein „Zuviel“ kennt auch die Pastorin nicht, wenn es darum geht, die frohe Botschaft zu verkünden. Allein am Heiligabend stehen für Kirstin Mewes-Goeze drei Gottesdienste an: „Ich genieße es“, sagt sie und führt aus: „Ich liebe Weihnachten, weil Vieles so schwer ist auf dieser Welt im Leben von vielen Menschen, ist es kostbar, die Botschaft zum Leben zu singen, zu sagen, zu spielen – und sie gerade von den Kindern nochmal zu hören!“
