Wirtschaftsvereinigung im Aufwind

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Die WVE-Vorstandsmitglieder Manfred Reinhardt, Christian Schulz und Marus Gutzeit (v.l.) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Foto: Graap

Die WVE-Vorstandsmitglieder Manfred Reinhardt, Christian Schulz und Marus Gutzeit (v.l.) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Foto: Graap

Bild: V. Graap

Eutin (vg). In Eutin gibt es rund 200 gewerbliche Unternehmen mit etwa 8.000 Mitarbeitern. Immerhin 82 davon vertritt die Wirtschaftsvereinigung Eutin (WVE) als Interessensgemeinschaft – darunter sind längst nicht mehr nur Innenstadtgeschäfte, sondern auch Betriebe im Umfeld bis zur Peripherie. „Wir haben sogar Mitglieder von außerhalb“, berichtete der erste Vorsitzende Hans-Wilhelm Hagen am Donnerstag auf der Jahreshauptversammlung. Die neuesten Mitglieder kommen aus dem sozialen Bereich: der Sozialverband Deutschland und Die Brücke Lübeck und Ostholstein GmbH.

Der Verein freut sich über zunehmende Relevanz als Akteur im Wirtschaftsleben der Kreisstadt. So sei insbesondere das Projekt der Parkplatzbewirtschaftung auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs sehr erfolgreich. Die WVE zeichnet für Herrichtung, Instandhaltung und Beleuchtung der Fläche verantwortlich und vermietet die Stellplätze exklusiv an ihre Mitglieder. „Viele Betriebe suchen Parkraum für ihre Mitarbeiter, wir bieten hier eine gute Lösung an, die uns auch viele neue Mitglieder beschert hat“, so Hagen. 70 von möglichen 120 Parkplätzen sind bereits vermietet. Das Sankt Elisabeth Krankenhaus ist dabei der größte Partner. Auf die erzielten Einnahmen sei der WVE angewiesen. Sie kompensierten die Erlöse, die man früher mit der Eisbahn erzielt habe, erläuterte Hagen.

Positiv sei in den vergangenen Monaten auch gewesen, dass in Gesprächen mit der Stadt die Erhöhung der Parkgebühren wieder geändert werden konnte. Im Frühjahr habe die WVE in den städtischen Gremien vor der Gebührenanpassung gewarnt. „Lasst uns das verschieben, hatten wir empfohlen – aber nein, es wurde beschlossen – und der Schuss ist nach hinten losgegangen.“ Parkplätze seien leer geblieben, die Wochenmarktbeschicker klagten über ausbleibende Kunden. „Letztendlich haben wir im guten Einvernehmen eine Lösung gefunden“, so Hagen. Unter anderem wurde die Gebührenpflicht am Sonnabend wieder abgeschafft. Ohnehin ist die WVE bestrebt, das Thema Wirtschaft stärker in den Fokus der Kommunalpolitik zu rücken, etwa wenn es um die Erschließung eines weiteren Gewerbegebietes geht.

Die in diesem Jahr erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen sollen auch 2026 wieder organisiert werden, darunter verkaufsoffene Sonntage am 12. April (Frühlingsfest), 27. September (Bauernmarkt) und 20. Dezember (Geschenkesonntag). In Kooperation mit Betrieben aus der Industriestraße will man außerdem einen Mobilitätstag am 7. Juni auf die Beine stellen. Auch ein Wirtschaftsforum ist erneut geplant.

Die weihnachtlichen Aktivitäten in der Lichterstadt werden in diesem Jahr noch ein bisschen erweitert, kündigte Tourismuschef Michael Keller: „Die Lichterstadt wird am 24. November auf dem Marktplatz mit einer ,großen Überraschung‘ eröffnet. Es gibt zusätzliche Lichtobjekte im Bereich Seeloge und Bahnhof. Der Weihnachtsmarkt bleibt vor dem Schloss, aber zur Belebung der Innenstadt richten wir im Zentrum verschiedene Hotspots mit Gastronomie und Schaustellern ein“, so Keller. WVE-Vorstandsmitglied Marcus Gutzeit ergänzte, dass man am Geschenkesonntag – 21. Dezember – erneut eine Weihnachtsparade in Eigenregie auf die Beine stellen werde. „Der Umzugswagen ist in Arbeit und wird von Tänzern und Figuren begleitet. Sportvereine und Jugendgruppen beteiligen sich wieder und üben bereits Choregrafien ein. Die Parade wächst und wird sich in den nächsten Jahren weiter etablieren“, ist Gutzeit überzeugt.

Bei den Vorstandwahlen wurden die bisherigen Amtsinhaber allesamt einstimmig bestätigt: Marcus Gutzeit bleibt zweiter Vorsitzender, Manfred Reinhardt dritter Vorsitzender und Christian Schulz Beisitzer. Weitere Infos zur aktuellen Arbeit der WVE sind online auf www.wv-eutin.de zu finden.

Bauarbeiten 2026

Martin Klehs, Fachbereichsleiter Bauen bei der Stadt Eutin, ging auf der WVE-Versammlung auf in 2026 geplante Baustellen ein. So wird der Bereich Stolbergstraße/Lübecker Straße aus Richtung Schlossstraße aufwärts ab dem zweiten Quartal saniert. Der Straßenzug wird dann voll gesperrt. „Das umhergeisternde Gerücht, dass hier Stellplätze am Seitenstreifen wegfallen sollen, ist falsch“, betonte Klehs. Eine weitere Baustelle betrifft die Lübecker Landstraße. Ab April wird der Abschnitt zwischen Shell-Tankstelle und Industriestraße saniert. Die Fahrbahn Richtung Innenstadt sei jedoch frei. In einem zweiten Bauabschnitt folgen dann Bauarbeiten zwischen Industriestraße und der Aral-Tankstelle.