Mit Augenklappe und Kopftuch auf Schatzsuche Erlebnisreiche Piratenferien für Grundschulkinder in Malente

Reporter Eutin 569
Die Piratenfahne hängt aus dem Fenster über Gabi Dummer (obere Reihe links), Nils Dummer (oben Zweiter von rechts) und Jannic Strehse (oben rechts) und den kleinen Seeräubern.

Die Piratenfahne hängt aus dem Fenster über Gabi Dummer (obere Reihe links), Nils Dummer (oben Zweiter von rechts) und Jannic Strehse (oben rechts) und den kleinen Seeräubern.

Bild: C. Burgdorf

Malente (cb). Wie auf einem Wimmelbild sieht es aus, als Gabi Dummer vom Kinderschutzbund Malente die Tür zum Klassenzimmer öffnet. Wild geschminkte Seeräuber wuseln in teilweise zerschlissener Kleidung durch den Raum. „Vom 22. bis 27. Oktober haben wir unter dem Motto ‚Piraten‘ die Betreuung in den Herbstferien durchgeführt. Das war eine turbulente Zeit“, schildert sie den Verlauf der letzten Ferientage.


Wie in den Oster- und Sommerferien gab es erneut das Angebot für die Schülerinnen und Schüler der ersten bis dritten Klassen der Grundschule Malente, der Grundschule Sieversdorf und der Offenen Ganztagsschule (OGS) an den Auewiesen in Malente. Die Betreuerinnen und Betreuer von den drei Schulen und dem Kinderschutzbund Malente waren bei der Themensuche wieder sehr kreativ.
Nachdem die Woche am ersten Tag noch sehr entspannt mit einem Spaziergang und einem Halt bei einer Eisdiele begonnen hatte, wurde es danach herausfordernd für die insgesamt 26 Mädchen und Jungs. „Wer so ein richtiger Pirat werden will, muss sich auch in einigen Dingen auskennen. Alle mussten daher zunächst eine Piratenprüfung ablegen“, erzählt Dummer.


Zunächst mussten mit Enterhaken Ringe getroffen werden, mit einem Schwamm wurde aus einem Boot Wasser geschöpft und richtiges Morsen wurde geprüft, da sich Seeräuber ja auch über größere Distanzen verständigen müssen. Und schließlich kam es noch darauf an, seine Sinne zu schärfen. Was riecht oder schmeckt so, dass es vielleicht giftig sein könnte und wie funktioniert der Tastsinn bei absoluter Dunkelheit. „Auch das sind Dinge, die für das Überleben der Piraten unheimlich wichtig sind“, sagt Gabi Dummer und stellt fest, dass alle 26 Kinder die fünf Prüfungen bestanden haben. Darüber hinaus mussten sie dann noch für ihre Ausrüstung sorgen. Natürlich hat jeder Seeräuber ein Kopftuch auf und eine Klappe vor einem Auge. „Außerdem mussten wir Klamotten zerstören, damit wir wie Piraten aussehen“, rufen einige Kinder lachend. Fernrohre entstanden aus Pappe und Schiffe wurden aus Korken, Zahnstocher und Papier und aus Legosteinen gebaut.


Und dann passierte noch etwas Besonderes. Beim Vorlesen fiel plötzlich ein mysteriöser Zettel aus dem Buch. Es war eine Karte, auf der ein Schatz eingezeichnet war. Den galt es nun zu finden und zu heben. Gesagt, getan. In einer Kiste fanden die Schatzsucher Goldtaler, Glücksmurmeln, ein weißes Tuch und einen Brief. „Weil ihr den Schatz gefunden habt, seid ihr gute Piraten und dürft aus dem Tuch eine Fahne gestalten“, stand darin. Die Fahne hängt nun aus dem Fenster über dem Portal der (Piraten-)Schule. Und was hat den Kids in der Woche am besten gefallen? „Alles“, rufen sie laut heraus und schauen aus dem Fenster hinüber zur Turnhalle, in der noch eine Abschlussparty mit einer Überraschung stattfinden soll.


„In den Weihnachtsferien findet ja nichts statt. Aber wir freuen uns schon auf die Ferienbetreuung zu Ostern“, blickt Gabi Dummer, die die Betreuung zusammen mit Inna Jung, Maren Krickau, Jannic Strehse, Nils Dummer, Heidi Mahlzahn und Annabell Noel organisiert hat, abschließend in die Zukunft.