Spielend Stärken und Schwächen kennlernen

Reporter Eutin 402
Die Malenter „Sonnenkinder“ haben vor einigen Wochen eine tolle vorweihnachtliche  Bescherung erlebt: Ihre Kita hat beim Projekt „KiTa-Spielothek“ ein Paket mit unterschied­lichen Spielsachen erhalten.

Die Malenter „Sonnenkinder“ haben vor einigen Wochen eine tolle vorweihnachtliche Bescherung erlebt: Ihre Kita hat beim Projekt „KiTa-Spielothek“ ein Paket mit unterschied­lichen Spielsachen erhalten.

Bild: A. Jabs

Bad Malente-Gremsmühlen (aj). Wenn die Würfel fallen, die Murmeln rollen, die Puppe gewickelt wird, lernen Kinder fürs Leben. Teamwork, eine faire Gewinnerin zu sein und ein guter Verlierer, Frust auszuhalten und Freude auszukosten, und natürlich die offenkundigen Dinge: Zählen, Regeln einhalten, komplexe Zusammenhänge durchdringen, in andere Rollen schlüpfen. Für all das gibt es seit einigen Wochen noch mehr Auswahl in der Malenter Kita „Sonnenkinder“. Kitaleiterin Christine Erdmann hat sich für die Einrichtung beim Projekt „KiTa-Spielothek“ beworben – mit Erfolg. Puzzles, Fahrzeuge, Brettspiele, eine Gravitax-Murmelbahn und Puppen gehören längst zu den meistgeliebten Spielzeugen im Kindergarten: „Am liebsten mag ich ‚Billy Biber‘, das ist so lustig“, erzählt Hedda. Ylva gehört zu den Jungen und Mädchen, die die Puppen Baby Born und Baby Annabel ins Herz geschlossen haben. Und die kann man nicht nur liebhaben, sie wollen auch gefüttert und gewickelt werden: „Wir geben ihnen ganz viel zu trinken, dann sind die Windeln nass und wir wechseln sie“, so ist es zu erfahren. Ingenieursfähigkeiten sind beim Gravitax gefragt. Das moderne Murmelbahnsystem wurde mit einiger Spezialausrüstung geliefert: „Da ist sogar ein Hammer dabei, der schubst die Murmeln an“, sagt Fiete eifrig.
Bei so viel Begeisterung stellt sich die Frage: Wer darf wann mit welchem Spiel spielen? Das funktioniert in der Kita nach Absprache. Die Älteren brauchen dabei keine Begleitung, die Jüngeren machen beim Spiel gemeinsame Sachen mit den Erzieherinnen. Und dass das weit mehr ist als ein launiger Zeitvertreib, ist lang bekannt und trotzdem wissen es nicht alle: „Spielen ist so wichtig für die Entwicklung“, unterstreicht Christine Erdmann. Am Tisch zu sitzen, eine Reihenfolge einzuhalten, Bildzusammenhänge zu erkennen, die Figuren zu setzen – das sind komplexe Abläufe, die Körper und Geist gleichermaßen fordern: „Auch das Würfeln will gelernt sein, da ist die Motorik gefragt“, bringt es die Kita-Leiterin auf den Punkt. Die Pädagoginnen erkennen beim Spiel Stärken und Schwächen ihrer Schützlinge und nehmen diese Beobachtungen in ihre Arbeit auf. Um dem Spiel den Raum zu geben, der ihm zukommt, besteht für eine Reihe von Spielen die Möglichkeit der Ausleihe: „So wird auch das gemeinsame Spielen in den Familien gefördert und die Eltern werden aktiv in unsere Arbeit einbezogen“, erläutert Christine Erdmann. Denn so wichtig der Bildungsaspekt ist, gemeinsam gestaltete Zeit ist durch nichts zu toppen. „Auch deshalb freuen wir uns, dass wir eine von 500 Kitas sind, die in diesem Jahr von der Initiative ‚KiTa Spielothek‘ ausgestattet wurden“, meint Christine Erdmann. Natürlich hat auch sie die Spiele längst ausprobiert und verrät: „Meistens gewinnen die Kinder!“
Informationen zum Projekt gibt es unter kitaspielothek@mzfk.de