Großes Chorkonzert in St.-Nikolai

Reporter Fehmarn 28
Großes Chorkonzert in St.-Nikolai

Großes Chorkonzert in St.-Nikolai

Bild: Birgit Dührkop

Burg. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Burg lädt ein zum großen Chorkonzert am Samstag, dem 8. November in der St.Nikolai-Kirche in Burg mit Werken von Gabriel Fauré (1845-1924). Dieser zählt in Frankreich zu den wichtigsten Komponisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Obwohl von deutscher und französischer Romantik beeinflusst, hat Fauré „eine eigenständige, poetisch nuancierte, gebundene Tonsprache auf der Grundlage einer um mannigfaltige Differenzierungen bereicherten Harmonik“ herausgebildet.

Wenn er, im Vergleich zum Zeitgenossen Claude Debussy oder seinem Nachfahren Maurice Ravel, im internationalen Musikleben wenig präsent ist, dürfte es neben stilgeschichtlichen Gründen daran liegen, dass er kaum großbesetzte Werke hinterlassen hat. Eines der wenigen ist seine „Messe de Requiem“, eine Komposition für Sopran- und Bariton-Solisten, vier- bis sechsstimmigen Chor und Orchester. Sie ist wohl international das bekannteste und am häufigsten aufgeführte Werk von Gabriel Fauré. Der Komponist vollendete das Werk 1887 im Alter von 42 Jahren zwischen dem Tod seines Vaters (1885) und dem seiner Mutter (1887), wobei diese Ereignisse laut des Komponisten nicht die Auslöser der Komposition waren. Das Requiem wurde erstmals am 16. Januar 1888 in der Pariser La Madeleine aufgeführt. Der Chor umfasste dabei nur etwa 30 Sänger, die Instrumentalbesetzung bestand nur aus geteilten Bratschen, Celli, Kontrabass, Solovioline, Harfe, Pauken und Orgel. Im Laufe der folgenden Jahre erstellte Fauré eine größer besetzte zweite Fassung, bei der u. a. Bläser berücksichtigt sind und die 1893 beendet war.

Große Bekanntheit erreichte Faurés Requiem allerdings in der Version für großes Symphonieorchester. Der Verlag lehnte es ab, das Werk in der ursprünglichen Version für Kammerorchester zu publizieren. Die Premiere dieser Version fand 1900 anlässlich der Pariser Weltausstellung vor rund 5.000 Zuhörern statt. Das Requiem wurde auch bei Faurés Beerdigung (1924) gespielt. Im Konzert erklingt eine Version für Frauenchor, Sopran- und Altsolo mit Orgelbegleitung. Neben dem im Zentrum stehenden Requiem stehen auch die kleinere, aber sehr reizvolle „Messe basse“ wie auch die „Cantique de Jean Racine“, eine Komposition für Chor und Klavier oder Orgel, mit der Fauré 1865 als Student einen Wettbewerb gewann. Es musizieren die Kantorei an St.-Nikolai, Eva Monar (Sopran), Sonja Tigges (Alt), Matthias Voget (Orgel) und Gäste unter der Leitung von Henning Rasch. Karten zu 15 Euro (ermäßigt 8 Euro) können im Kirchenbüro oder an der Abendkasse erworben werden.