Die Deutsche Mark feierte Comeback in Neustadt in Holstein
Neustadt in Holstein. Wer die DM nicht mehr kennengelernt hat, kann sich zumindest an die empörten Sätze der Eltern erinnern, die noch Jahre nach der Einführung des Euros die Preise in die Deutsche Mark umgerechnet haben. Wurde der aktuelle Dieselpreis beschrieben, ging das so: „Das sind umgerechnet zwei Mark 50 pro Liter“ Ein beliebtes Mittel also, um dem Entsetzen über die drastischen Preissteigerungen Nachdruck zu verleihen. Solche Vergleiche werden noch heute gern als Hommage an die guten alten Zeiten verwendet, wo die Preise stabil und der Diesel noch bezahlbar waren. heute wären wir schließlich umgerechnet im Durchschnitt bereits bei drei Mark 20.
Ein Stückchen dieser Nostalgie brachte der Gewerbeverein am vergangenen Freitag nach Neustadt, denn mittlerweile ist es schon zur Tradition geworden, dass die Geschäfte am Tag der Deutschen Einheit in der Innenstadt geöffnet haben und man dort mit D-Mark bezahlen kann. „Dieser Tag wird immer besonders gut angenommen“, weiß Jürgen Mohr vom Gewerbeverein und eska-Geschäftsführer. Allein im Neustädter Kaufhaus wurden im vergangenen Jahr 8.000 D-Mark umgesetzt. Die Menschen kamen auch in diesem Jahr mit ganzen Bündeln voller D-Mark-Scheine, Spardosen und Schuhkartons mit teilweise völlig unberührten Scheinen und Münzen nach Neustadt, um sich endgültig von ihnen zu trennen und gleichzeitig etwas Neues von dem lang gehüteten Ersparten anzuschaffen. Das dieses Konzept aufgeht, zeigt der hohe Umsatz, den die Gewerbetreibenden an diesem Tag Jahr für Jahr machen, denn 8.000 D-Mark sind umgerechnet schließlich ganze 4.090 Euro. Ok, zugegeben, andersherum ist es wirkungsvoller, aber wie heißt es so schön: „Das Leben geht weiter!“.(ko)