Kinderuni tauchte ein in die faszinierende Welt der Spinnen
Neustadt in Holstein. Mit dem Thema der letzten Kinderuni haben die Organisatorinnen und Organisatoren einen echten Nerv getroffen. Zwar haben viele Menschen Angst vor ihr, gleichzeitig gibt es jedoch auch eine große Faszination für sie: die Spinne.
Daher waren 140 kluge Köpfe in die Aula der Jacob-Lienau-Schule gekommen, um von Dozent Dr. Danilo Harms, alles Wichtige rund um das Thema Spinnen zu lernen. Die Liste an Fragen, die die kleinen Studentinnen und Studenten stellten, war lang. Sie wollten wissen, wie groß Spinnen eigentlich werden können, wie man sie am besten finden kann, wie alt Spinnen werden können, warum sie nicht in ihren eigenen Netzen kleben bleiben und ob sie Farben sehen können. Der Spinnenforscher lieferte kindgerechte und anschauliche Antworten und ergänzte die gestellten Fragen um die wichtigsten Informationen rund um die Krabbeltiere. Die erste Lektion war zum Beispiel die Unterschiede zwischen Spinnentieren und Insekten zu erkennen. Dieses Wissen testete er direkt mit einem Quiz, das die Kinder mit Bravour bestanden.
Hochkonzentriert und voll bei der Sache verfolgten sie den Vortrag, der durch Video- und Bildmaterial anschaulich gestaltet war. Dabei lernten sie vor allem auch, warum Spinnen so wichtig für unser Ökosystem sind. Dr. Danilo Harms Rat: „In jedem Zimmer eine Spinne in der Ecke lassen.“ Dann habe man im Sommer keine Probleme mehr mit Mücken im Haus. Spinnen fressen nämlich weltweit 400 bis 800 Millionen Tonnen Insekten. „Eine Welt ohne Spinnen wäre eine ganz andere. Wir würden in Insekten ertrinken“, sagte er.
Auch werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Zukunft vermutlich lautstark beschweren, wenn der Vater oder die Mutter den Staubsauger aus dem Schrank holt, um eine Spinne zu entfernen. „Ihr tötet die armen Spinnen damit, das haben die gar nicht verdient“, machte sich Harms für die Spinnen stark. Lieber solle man ein Glas nehmen und den unliebsamen Gast einfach nach draußen bringen. Spinnen sind nicht nur nützliche Insektenfresser, sie liefern außerdem Spinnenseide, Gift, aus dem Medikamente gemacht werden und sind auch selbst ein wichtiger Teil der Nahrungskette insbesondere für Vögel und in manchen Teilen der Welt sogar für Menschen.
Mit dem Thema Spinnen geht das Jahr 2025 zwar für die Kinderuni zu Ende, das aktuelle Semester ist jedoch erst zur Hälfte rum. Die nächste kostenfreie Veranstaltung für Kinder ab der zweiten Klasse findet am Samstag, dem 17. Januar 2026 um 10.30 Uhr in der Aula der Jacob-Lienau-Schule statt. Dann beantwortet Dipl.-Ing. Daniel Lenz von der Technischen Hochschule Lübeck die Frage, ob wir in Zukunft vielleicht in Häusern aus lebendigen Pflanzen oder sogar Pilzen, wie die Schlümpfe wohnen werden, denn das Thema der nächsten Kinderuni lautet: „Nachhaltige Architektur – Aus Alt macht Neu“. Die kleinen Studierenden lernen, dass Materialien wie Holz, Lehm oder sogar scheinbarer „Abfall“ wertvolle Ressourcen sein können. (ko)
