KJN-Kulturbuffet brachte Engagierte zusammen

reporter Neustadt Neu
Die Band „HeiLeit“ untermalte mit ihrer Musik einen Abend voller Begegnung, Anerkennung und Perspektiven.

Die Band „HeiLeit“ untermalte mit ihrer Musik einen Abend voller Begegnung, Anerkennung und Perspektiven.

Bild: hfr

Sierksdorf. Im stimmungsvollen Saal von Dat Reethuus, Teil des historischen Gutshofs Wintershagen in Sierksdorf, kamen am Abend des 14. November jene zusammen, die das Neustädter Freizeitprogramm „Mee(h)r Kultur“ das ganze Jahr über getragen haben: Kursleiterinnen und Kursleiter, Ehrenamtliche, Mitwirkende aus Vereinen und Initiativen sowie Mitglieder des Kinder- und Jugendnetzwerks Neustadt (KJN). Ein Kulturbuffet bot Raum für Austausch, Rückblick und erste Ausblicke aufs kommende Jahr.

Neustadts Bürgermeister Mirko Spieckermann eröffnete die Veranstaltung und würdigte das Engagement aller, die „Mee(h)r Kultur“ sowie die Bildungsangebote und Beteiligungsprojekte des KJN möglich machen. Im Anschluss gaben KJN-Vorsitzender Mano Salokat und Danny Seidel Einblicke in die diesjährige Krakau-Fahrt: von Besuchen der mitgereisten Erwachsenen und Jugendlichen in Auschwitz-Birkenau und im Schindler-Museum bis zur Führung durchs Jüdische Viertel. Ihre Schilderungen verdeutlichten, dass solche Fahrten weit über historische Wissensvermittlung hinausgehen: Sie stärken Verantwortungsbewusstsein, öffnen Räume für schwierige Fragen und zeigen, wie wichtig generationsübergreifende Erinnerungsarbeit ist.

Sebastian Bertram stellte das Projekt „Heimliche Experten“ vor. Das Vorhaben unterstützt Nachbarschaften am Westpreußenring und am Lübscher Mühlenberg, indem es Menschen einlädt, ihr Alltagswissen untereinander sichtbarer zu machen - vom Gärtnern und Reparieren bis zu gelebter Nachhaltigkeit. Begegnung entstehe dabei bewusst niedrigschwellig am langen Tisch, auf dem Spielplatz oder im Bistro. „Die Erfahrungen zeigen, wie Selbstwirksamkeit wachsen kann, wenn eigene Talente erkannt und geteilt werden“, so Bertram.

Ein besonderer Glanzpunkt war der Auftritt der Tanzschülerinnen und -schüler von „Mee(h)r Kultur“-Kursleiterin Annika Westen. Ihr Tanzkurs für klassische Paartänzen hatte Anfang 2025 im Küstengymnasium begonnen - nun präsentierten die jungen Tänzerinnen und Tänzer im Reethuus mehrere Choreografien. Sie machten sichtbar, wie vielfältig das Spektrum von „Mee(h)r Kultur“ ist und wie viel Freude entsteht, wenn Gemeinschaft und Bewegung zusammenkommen.

Mee(h)r Kultur“ ist der Nachfolger des KJN-Klassikers „Kids Aktiv“. Das Kinder- und Jugendnetzwerk hatte sich Anfang 2024 bei der Bundesvereinigung für kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) um eine vierjährige Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur macht stark!“ beworben - und den Zuschlag erhalten. (red)