TSV Neustadt - Leichtathletik

reporter Neustadt 17
Pia in schwarz mit der Nummer 1131 (2. v. re.).

Pia in schwarz mit der Nummer 1131 (2. v. re.).

Bild: hfr

Bochum/Wattenscheid. Mit einem mutigen und engagierten Auftritt überzeugte Pia Feline Loors vom TSV Neustadt als einzige qualifizierte Läuferin aus Schleswig Holstein bei der Deutschen Jugendmeisterschaft über 3.000?Meter in der Altersklasse U18.

Leider wurden nicht wie bei den männlichen Läufern ein Finallauf gebildet, sondern die Athletinnen wurden in verschiedene Zeitläufe eingeteilt. Pia musste am späten Abend bei trockener und sehr warmer Luft im ersten Zeitlauf an den Start. Da keine Läuferin das Rennen gestalten wollte, übernahm sie selbstbewusst die Führungsarbeit. Pia sagte: „Die Muskeln haben sich gut angefühlt und so habe ich einfach probiert was möglich ist“. Ihr erster Kilometer war dabei sogar schneller als der der späteren Gesamtsiegerin. Nachdem sich eine Gruppe von acht Läuferinnen gebildet hatte, wurde deutlich: Es ging in diesem Lauf nicht um direkte Platzierungen, sondern um möglichst schnelle Zeiten für die Gesamtwertung. Pia musste versuchen das Tempo hoch zu halten, auf der letzten Runde zogen jedoch vier Konkurrentinnen, die sich zuvor von Pia haben ziehen lassen, davon.

 

Am Ende belegte sie in ihrem Lauf den fünften Platz in 10:28,50 Minuten und blieb damit erneut deutlich unter der geforderten Qualifikationszeit. Nach der Auswertung der Finalläufe bedeutete das in der Gesamtwertung einen äußerst respektablen 17. Platz bei der Deutschen Jugendmeisterschaft - ein starkes Ergebnis.

 

Ihr Trainer Andreas Boller sagte dazu: „Teilnahmen von Athletinnen oder Athleten aus Neustadt bei Deutschen Jugendmeisterschaften sind äußerst selten, im Bereich der Mittel- und Langstrecke liegt die letzte Teilnahme vermutlich schon Jahrzehnte zurück. Selbst aus Schleswig Holstein war Pia die einzige die sich qualifizieren konnte. Dass es Pia Feline Loors überhaupt gelungen ist, sich über die 3.000?Meter zu qualifizieren, ist umso bemerkenswerter, wenn man die Rahmenbedingungen betrachtet. In Ostholstein, selbst in Schleswig-Holsteins fehlen geeignete Trainingsstätten für die Leichtathletik. Es gibt keine Leichtathletikhallen mit wettkampfgerechten Anlagen für den Winter und für Bahnläuferinnen keine wohnortnahen Vergleichswettkämpfe auf hohem Niveau. Wir trainieren bei schlechtem Wetter im Parkhaus. Die Saisonvorbereitung mit Wettkämpfen gegen starke Konkurrenz in anderen Bundesländern mussten wir komplett privat finanzieren. Für die Anreise zu den Wettkämpfen, Unterkunft und Verpflegung und natürlich die vorgeschriebene Bekleidung kommen schnell mehrere hundert Euro zusammen die aus eigener Tasche getragen werden.“

Trotz dieser Hürden hat Pia ihr Ziel erreicht: die Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft - und das mit einem starken Ergebnis. (red)