20 Jahre „Beistand am Lebensende e.V. Neustadt“

Jenny Beyer-Klug 17
Vorsitzende Annette Schmitz freut sich gemeinsam mit den Mitgliedern auf viele Gäste zur Jubiläumsfeier.

Vorsitzende Annette Schmitz freut sich gemeinsam mit den Mitgliedern auf viele Gäste zur Jubiläumsfeier.

Bild: Hfr.

Neustadt in Holstein. Der Verein „Beistand am Lebensende“ wird 20 Jahre alt. Das soll mit einem bunten Fest für alle am Samstag, dem 12. Juli von 14 bis 21 Uhr gefeiert werden. Auf dem Programm stehen Livemusik, Improtheater, Darbietungen der Rhönradgruppe, der Besuch einer Clownin sowie kleine Mitmachaktionen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen, am Abend kühle Getränke und Fingerfood.

2005 wurde der Verein von 20 Mitgliedern gegründet, inzwischen sind es fast 150. Seitdem engagiert er sich dafür, dass schwerkranke und sterbende Menschen ihre letzte Lebenszeit in vertrauter Umgebung verbringen können, zu Hause oder im Pflegeheim. Der ambulante Hospizdienst arbeitet dabei eng mit Pflegeeinrichtungen, ambulanten Pflegediensten, Ärzten sowie der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) zusammen. Im Mittelpunkt steht die psychosoziale Begleitung der Patientinnen und Patienten sowie ihrer Angehörigen. Dazu gehört Unterstützung im Umgang mit der Krankheit ebenso wie die liebevolle Beschäftigung der Betroffenen, etwa durch Vorlesen, Singen, Spaziergänge oder einfaches Dasein. Die Wünsche der Sterbenden stehen stets im Vordergrund, gleichzeitig werden Angehörige entlastet. Knapp 50 Ehrenamtliche engagieren sich aktuell für den Verein. Sie bringen Zeit, Offenheit und Empathie mit, verstehen sich aber nicht als Therapeuten. Für ihren Einsatz absolvieren sie einen umfassenden Vorbereitungskurs mit Themen wie Lebensqualität, Biografiearbeit, Kommunikation, Spiritualität, Schmerztherapie und dem Umgang mit Trauer. Neben theoretischem Wissen fließen auch persönliche Erfahrungen ein. Praktische Einblicke erhalten die Teilnehmenden bei einem Praktikum auf einer Palliativstation. Zehn solcher Kurse hat der Verein bereits angeboten, ein neuer startet im Januar.

Darüber hinaus macht sich der Verein dafür stark, das Thema Sterben und Tod in die Öffentlichkeit zu bringen. Mit Informationsständen zum Welthospiztag und anderen Veranstaltungen in Neustadt und Umgebung regt er zur Auseinandersetzung an. Auch Kinder und Jugendliche werden behutsam einbezogen: Mit altersgerechtem Schulungsmaterial besuchen Ehrenamtliche Kindergartengruppen, Schulklassen oder Konfirmandengruppen. Für Trauernde bietet der Verein Einzelgespräche sowie das monatlich stattfindende Trauercafé an. Einige Ehrenamtliche haben dafür eine spezielle Trauerausbildung absolviert. Zusätzlich werden zertifizierte Letzte-Hilfe-Kurse angeboten. Gegründet wurde Beistand am Lebensende im Jahr 2005 von 20 Mitgliedern. Heute zählt der Verein fast 150 Mitglieder. Die vielfältige Arbeit ist nur mit dem Engagement von Freiwilligen und durch Spenden möglich, denn die Sterbebegleitung wird lediglich anteilig von den Krankenkassen finanziert. Jede Form der Unterstützung ist willkommen. (red)