Banken wollen fusionieren

Wiebke Sell 336
Verstehen sich als Team. Die Vorstände Dirk Dejewski und Dr. Rainer Bouss aus Neumünster sowie Lars Nissen und Stefan Frahm aus Ostholstein - Plön (v. lks.).

Verstehen sich als Team. Die Vorstände Dirk Dejewski und Dr. Rainer Bouss aus Neumünster sowie Lars Nissen und Stefan Frahm aus Ostholstein - Plön (v. lks.).

Lensahn. Geht es nach den Vorständen der VR Bank Ostholstein Nord – Plön eG und der VR Bank Neumünster werden beide Banken künftig im Sinne ihrer Genossenschaftsmitglieder und Kunden ihre Kräfte bündeln. Zu diesem Zweck sind sie in Sondierungsgespräche eingetreten. „Es muss noch einiges bewegt werden und wir befinden uns in einem laufenden Prozess, aber wir sehen in der Fusion eine gute Perspektive und einen Schritt in die Zukunft“, erklärte Lars Nissen, Vorstandssprecher der VR Bank Ostholstein Nord - Plön eG. Dies auch vor dem Hintergrund, dass beide Banken von Haus aus gut aufgestellt seien.
 
Chancen und Herausforderungen gemeinsam meistern
 
In einer größeren Einheit könne man die vielen Herausforderungen, die sich bietenden digitalen Chancen sowie die überbordende Regulatorik besser meistern. Dies sei für die Konzentration auf das intensive Kundengeschäft im ländlichen Raum von hoher Bedeutung. Auch werde es einfacher, sich komplexeren und größeren Kreditwünschen zu stellen. Davon würden insbesondere die Unternehmer in der Region profitieren. Als große Genossenschaftsbank in Schleswig-Holstein bliebe zudem die Position als attraktiver und sicherer Arbeitgeber für qualifizierte Mitarbeiter gestärkt.
 
„Für uns ist die inhaltliche Verbundenheit beider Häuser der entscheidende Aspekt. 80 Prozent der Arbeitsabläufe sind schon jetzt identisch“, begründet Lars Nissen den strategisch wichtigen Schritt: „Ein vereintes Institut wird insbesondere durch eine breite Vor-Ort-Präsenz die sich bietenden Marktchancen viel besser erkennen, entwickeln und umsetzen können. Die Nähe zum Kunden soll erhalten bleiben.“
 
Erlebbare Kundennähe in attraktivem Geschäftsgebiet
 
Das gemeinsame Geschäftsgebiet des neuen Instituts erstreckt sich entlang und zwischen den zentralen Verkehrsachsen A1 und A7, von Fehmarn im Osten bis nach Hohenwestedt im Westen und von Schönberg an der Kieler Bucht bis nach Kaltenkirchen im Süden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Servicestellen in Dahme und Selent zum Jahreswechsel geschlossen werden und am Standort Grömitz neu gebaut wird.
 
Durch die bevorstehende feste Fehmarnbeltquerung wird ein dynamisches Wirtschaftswachstum im Kreis Ostholstein erwartet. Die unmittelbar an der A7 gelegene Stadt Neumünster sowie die umliegenden Gemeinden sind Nutznießer ihrer zentralen Lage in Schleswig-Holstein. Während der Kreis Plön von seiner Nähe zur Landeshauptstadt Kiel profitiert, wird der Kreis Segeberg positiv durch die Hansestadt Hamburg beeinflusst.
 
In allen Regionen bedarf es also einer leistungsfähigen Genossenschaftsbank, deren Stärke und Nähe von den Genossenschaftsmitgliedern und Kunden durch feste Ansprechpartner und schnelle Entscheidungen erlebbar ist. „Der Kundenbedarf hat sich massiv verändert. Schnelle Entscheidungen werden an Bedeutung gewinnen. Auch daher müssen wir wachsen“, ergänzte Dirk Dejewski, Vorstand aus Neumünster.
 
Starke VR Bank im Land zwischen den Meeren entsteht
 
„Das neue Institut wird unter dem Namen ‚VR Bank zwischen den Meeren eG‘ vieles für ihre Genossenschaftsmitglieder und Kunden möglich machen“, sind sich die Vorstandsmitglieder Stefan Frahm aus Ostholstein-Plön und Rainer Bouss aus Neumünster einig. Nachdem alle Mitarbeiter und Mitgliedervertreter über diesen strategisch wichtigen Schritt informiert wurden, wird das neue Institu in den kommenden Monaten im Detail geplant. Die Mitgliedervertreter beider Genossenschaftsbanken werden in den anstehenden Prozess im Rahmen zahlreicher regionaler Veranstaltungen bestmöglich eingebunden.
 Bei den im Mai des nächsten Jahres anstehenden Versammlungen werden die Mitgliedervertreter beider Häuser mit ihren Voten über den geplanten Zusammenschluss abstimmen. „Bis dahin müssen wir noch erhebliche Überzeugungsarbeit leisten“, erklärte Sven Nissen, der berichten konnte, dass sich die beiden Aufsichtsräte positiv geäußert haben. Die ‚VR Bank zwischen den Meeren eG‘ würde gut 420 Mitarbeiter beschäftigen sowie rund 52.000 Genossenschaftsmitglieder und 117.000 Kunden betreuen. Mit einer Bilanzsumme von rund 3,5 Milliarden Euro gehört sie dann zu den führenden Genossenschaftsbanken Schleswig-Holsteins. (red/mg)