KGN-Courage-Cup: Kicken mit Haltung
Neustadt in Holstein. Viel mehr als nur Fußball: Beim Courage-Cup 2025 am 5. Juni auf dem Sportplatz am Gogenkrog zeigten Schülerinnen und Schüler aus Ostholstein, was Teamgeist und gesellschaftliches Engagement bewirken können. Die schulübergreifende Aktion, initiiert und organisiert von der Schülervertretung des Küstengymnasiums Neustadt (KGN), brachte nicht nur sportliche Spannung, sondern auch 500 Euro Spenden für den Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) Kreisverband Ostholstein ein.
Mit auf dem Platz standen neben dem Gastgeber – der am Ende den Cup für sich entschied – auch Teams vom Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand, der Carl-Maria-von-Weber-Schule in Eutin, dem Gymnasium am Mühlenberg in Bad Schwartau sowie der Emmi-Bonhoeffer-Schule in Pönitz. Gespielt wurde in gemischten Teams mit Fokus auf die Jahrgangsstufe 11. Gewertet wurde ganz klassisch nach Punkten, Tordifferenz und direktem Vergleich.
Doch das eigentlich Entscheidende spielte sich nicht auf dem Platz ab: Jede Schule hatte ihre ganz eigene Art, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Das Küstengymnasium beispielsweise spendete 1,50 Euro pro gefallenem Tor, während die Emmi-Bonhoeffer-Schule einen Betrag beisteuerte, der zuvor bei einem schuleigenen Basar gesammelt worden war.
Am vergangenen Montag wurde es offiziell: Felix Schaumann, Leon Wiese, Louisa Jahrke, Helen Bekter und Stine Hopp von der Schülervertretung des KGN übergaben gemeinsam mit Lehrerin Claudia Flemming und Schulleiter Karsten Kilian den gesammelten Betrag von 500 Euro an die 1. Vorsitzende des DKSB Mechtild Piechulla.
Das Geld soll Familien in Ostholstein helfen, die zum Schulstart vor finanziellen Hürden stehen. „Viele Jugendliche und Familien können sich beispielsweise den Besuch der Offenen Ganztagsschule nicht leisten“, so Piechulla. Ein Schwerpunkt ist aktuell auch die Schulranzenaktion des DKSB. „Gerade der Schulstart ist für viele Familien in Ostholstein eine große finanzielle Belastung“, betonte die Vorsitzende. Besonders betroffen seien Alleinerziehende und Familien, die Bürgergeld beziehen. Häufig kämen diese Familien aus einem Migrationskontext und hätten nur eingeschränkte Möglichkeiten, ihre Kinder zum Schulstart angemessen auszustatten – in manchen Fällen fehle es sogar am Internetzugang, so Piechulla weiter.
Der Courage-Cup: Von der Idee zum sozialen Projekt
Ins Leben gerufen wurde der Courage-Cup von der Schülervertretung bereits 2024 – damals als sportliches Statement gegen Rechts. In diesem Jahr sollte zusätzlich ein konkreter sozialer Beitrag geleistet werden. „Die Schülervertretung hatte die Idee, dass wir uns mehr mit allen Ostholsteiner Schulen, vor allem den Oberstufen, vernetzen sollten“, erklärte Lehrerin Claudia Flemming, die die Veranstaltung begleitete. Bereits im vergangenen Jahr fand deshalb ein Fußballturnier am Gogenkrog statt. „In den heutigen Zeiten haben wir gesagt: Es wäre doch schön, wenn wir nicht nur Fußball spielen, sondern auch etwas Gutes tun“, so Flemming weiter. Nach längerer Überlegung fiel die Wahl auf den Kinderschutzbund. „Die tun ja was für alle Kinder in der Region – da haben alle Schulen etwas davon.“
Für die Schülerinnen und Schüler steht fest: Auch 2026 soll wieder Courage gezeigt werden – ob erneut mit Fußball, ist noch offen. (he)