Bekommt Rettin seinen Strandspielplatz zurück? - Wir haben bei der Stadt „kurz nachgefragt“
Rettin. Wir beim reporter versuchen, auf alle Fragen eine Antwort zu finden. Und da unsere Leserinnen und Leser das auch wissen, gibt es unsere Rubrik „kurz nachgefragt“.
In dieser Woche bat uns Ute Schmidt aus Rettin stellvertretend für die Rettiner Kinder und Gäste darum, uns mit dem Strandspielplatz in Rettin zu befassen. Dieser wurde bei der Sturmflut 2023 teilweise zerstört und sollte eigentlich wieder aufgebaut werden. Ein Blick in den Haushalt der Stadt verrät, dass dafür auch 30.000 Euro eingestellt wurden. Dies bestätigten sowohl Ortsbeiratsvorsitzender Kai Hansen als auch stellvertretender Werkleiter des Tourismus-Service Stephan Reil. Doch nach wie vor steht nur die einsame Doppelschaukel, die die Sturmflut seinerzeit überstanden hatte, am Strandaufgang 28 und nichts ist passiert.
Wir haben einmal nachgeforscht, ob und wann sich daran etwas ändern wird – und jetzt haben wir leider eine schlechte Nachricht für alle Kinder, dafür aber eine gute für die Tierwelt.
Kein Spielgerät im FFH-Gebiet
Wie Stephan Reil uns bestätigte, darf wegen der Lage des Spielplatzes beziehungsweise des Strandes im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) der Turm mit Rutsche und Klettervorrichtung, der nach Information von Bürgermeister Mirko Spieckermann bereits ausgewählt war, nicht wieder errichtet werden. Wie die Stadt bestätigte, müsste das Spielgerät unter anderem durch Fundamente im Boden fest verankert werden, was dem Verschlechterungsverbot widerspricht, das in FFH-Gebieten gilt. Außerdem dürfte durch das Spielgerät eine verstärkte Nutzung des Strandbereichs erfolgen, und dies hätte nach Ansicht der zuständigen Naturschutzbehörde ebenfalls nachteilige Auswirkungen auf Vögel und andere Tiere, die im Dünenbereich leben.
Die meisten Rettiner haben dafür kein großes Verständnis: „Der Spielplatz ist schon seit über 15 Jahren an dieser Stelle. Es ist wirklich trostlos, dass unsere Kinder zum Spielen jetzt nur noch die beiden Schaukeln und den alten Bunker an dieser Stelle haben“, so Ute Schmidt im Gespräch mit dem reporter.
Auch die Stadt bedauert, dass das Spielgerät nicht wieder aufgebaut werden darf, sieht aber keine Möglichkeit die notwendige Genehmigung zu bekommen.
Der Ortsbeirat hat eine Idee
Der Ortsbeirat möchte jedoch noch nicht aufgeben. „Es wäre doch schade, wenn das Geld, das bereits für die Kinder in Rettin eingeplant war, ihnen jetzt nicht zugutekommt“, sagte Kai Hansen. Denn auch der Hauptspielplatz an der Promenade könnte durchaus noch bereichert werden. „Wir hatten die Idee, dass man die 30.000 Euro ja auch hier investieren könnte und für diesen Spielplatz ein schönes neues Spielgerät anschafft“, sagte Hansen und versprach, dass der Ortsbeirat hierfür nun die notwendigen Schritte in die Wege leiten wird. (gm)