Ostseeurlauber werden kritischer
Ob es die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sind oder andere Effekte eine Rolle spielen, wie zum Beispiel die aktuell hohe Teuerungsrate, weiß man nicht. Klar ist, dass viele Urlaubsgäste ihren Ferienort offenbar kritischer sehen als früher. Diese Nachricht kommt aus allen Tourist-Infos der Ostseebäder Dahme, Kellenhusen und Grömitz. Der Umgang mit aufgebrachten Gästen ist dabei nicht immer einfach.
„Man muss sich bewusst machen, dass die Beschwerde nicht einem persönlich gilt, sondern einem Umstand, den man meist gar nicht selbst zu verantworten hat“, sagt Lydia Albers, die das Seminar im Kellenhusener Diekhuus geleitet hat. Die erfahrene Trainerin konnte jetzt 16 Mitarbeitende und Auszubildende im richtigen Umgang mit Reklamationen ausbilden.
„Manche Beschwerdegründe lassen sich nicht so einfach abstellen“, weiß auch Kellenhusens Tourismusleiter Raymond Kiesbye. „Wenn die Ostsee massenhaft Steine an den Strand gespült hat, sind die über Nacht nicht wieder eingesammelt. Da muss sachlich und ruhig der natürliche Hintergrund erläutert werden.“ Keinesfalls dürften Zusagen gemacht werden, die nicht einzuhalten wären.
Kiesbye ist guter Dinge, dass nach erfolgtem Seminar das Beschwerdemanagement im Ostseeferienland sich positiv weiterentwickelt. „Ziel ist, aus Beschwerdeführern am Ende doch noch zufriedene Gäste zu machen.“
Das Ostseeferienland ist ein Zusammenschluss der fünf Gemeinden Grömitz, Dahme Kellenhusen, Lensahn und Grube. Unter dem gemeinsamen Dach wird seit vielen Jahren das Tourismusmarketing gebündelt, Veranstaltungen geplant und - wie jetzt - Schulungen durchgeführt. (red)