Der Start ins 5. Gilde-Jahrhundert Plöner Schützen feiern am 8. Juli

Reporter Eutin 377

Plön (los). Die Plöner Schützengilde von 1621 hat die Weichen nach den Corona-Einschnitten wieder auf „normal“ gestellt. Erstmals seit 2019 findet das Vogelschießen wieder ganz im alten Format statt. Gildekönig Heinz Langfeldt, Ältermann Stefan Meyer, Gildemajor Michael Kröger und Gildeschreiber Torben Martens stellten unter Einbeziehung eines kleinen Rückblicks die Einzelheiten dazu auf dem Gildefestplatz am Düvelsbrook vor. Mit dem Ausschießen eines neuen Königs beginnt das 402. Jahr der Gilde seit ihrer ersten schriftlichen Erwähnung in Plön im Jahr 1621. Das Vogelschießen findet am kommenden Freitag, 8. Juli 2022 statt. Erst nachdem der Königsschütze den letzten entscheidenden Treffer setzt, wird die künftige Majestät in einem überaus geheimen Verfahren aus der nicht öffentlichen Schießliste ermittelt.
Ab 15 Uhr ist der Düvelsbrook auch für Nicht-Mitglieder geöffnet. Die Proklamation ist für 21 Uhr geplant.

 


Der Blick richtet sich also nach vorn. Kleine Veränderungen haben wegen der Pandemie dennoch ihre Spuren hinterlassen, wenngleich es keine Austritte unter den aktuell 120 Mitgliedern gegeben hat. „Sie hat uns aber unsere Musikkapelle gekostet“, berichtet Stefan Meyer. Über 40 Jahre hatte die Musikkapelle Jürgen Schreiber bei der Gilde für den guten Ton gesorgt, „die Musiker sind aber auch altersbedingt in den zwei Jahren nicht mehr zusammengekommen.“ So bleibe nur eine kleine Combo zur musikalischen Unterstützung übrig, „aber der Marsch kommt nicht mehr zustande“, so Meyer. Diesen spiele am Festtag nun das Fördeblasorchester „mit zirka 15 Mann“. Zudem sei auf dem Weg von der Stadtmitte zum Düvelsbrook ein kleines Vorspiel am Seniorenheim am Parnaß geplant. Doch anders als früher gibt es weder das Platzkonzert am Wentorfer Platz noch den Marsch zum Richten der Vogelstange am Donnerstag, und am Freitag auch keinen Ausmarsch.

 


Abgesehen davon sind die Gildebrüde froh, „wieder ins Fahrwasser zu kommen“. Obwohl Heinz Langfeldt, der bereits zum zweiten Mal das Zepter schwingt und bereits 1994 in die Schützengilde eintrat, seine auf 10 Monate verkürzte „Amtszeit“ etwas bedauert. Denn im vergangenen Jahr fand das unter Corona-Beschränkungen durchgeführte Vogelschießen im September statt.
Mit Blick auf 400 Jahre seit der ersten Erwähnung der Plöner Schützengilde ist er als „Jubiläumskönig“ dennoch zufrieden, dass „wir 2021 unter den Bedingungen eigentlich ein gutes Gildejahr hatten und ein bisschen was machen konnten“. Die Jubiläumsausstellung „1621 – 2021 Mit der Plöner Schützengilde auf Zeitreise durch die Stadt“ im Museum des Kreises Plön gilt dabei als herausragende Aktion. Seit Jahrzehnten befindet sich das Gildearchiv im Kreismuseum, wo es weiter untersucht und erforscht wird. So bildete die Ausstellung den Werdegang aus vier Jahrhunderten ab und konnte bis zum Frühjahr 2022 besucht werden.

 


Bei den Wahlen im Rahmen der Generalversammlung im Juni wurden Hauke Carstensen und Tim Christian Meyer zu Fähnrichen gewählt, Dirk Krüger als Hauptmann und Thomas Kraus als Leutnant bestätigt. Jan Kunze trägt weiterhin den Schellenbaum. Damit setzt die Plöner Schützengilde eine deutliche Verjüngung in ihren Reihen sowie im Offizierkorps fort. Mit dem 26-jährigen Tim Christian Meyer wurde zugleich der aktuell jüngste Gildebruder zum Offizier gewählt.