Findet der Real-Markt einen neuen Betreiber?

Reporter Eutin 12359
Schwentinental (vg). Nachdem die Übernahme des Real-Marktes im Raisdorfer Gewerbegebiet durch der Rewe-Gruppe gescheitert ist, gehen die Verhandlungen mit anderen Einzelhandelskonzernen weiter. Der Schwentinentaler Bürgermeister Thomas Haß jedenfalls ist zuversichtlich, dass der Betrieb des Warenhauses im Herzen des Ostseeparks auch über den 31. März hinaus weitergeht. „Sicherlich nicht mehr unter der Verantwortung der Real GmbH, sondern einer anderen Einzelhandelskette. Nach meinem Kenntnisstand gibt es Gespräche mit mehreren Interessenten – und ich will nicht ausschließen, dass auch Rewe noch mit im Spiel ist“, betont Haß.
Die geplante Übernahme durch die Rewe-Gruppe scheiterte in letzter Minute, weil es mit dem Eigentümer der Immobilie in Schwentinental zu keiner Einigung kam. Das Filet-Grundstück in der Mergenthalerstraße gehört der MEAG-Investmentgruppe aus München. „Der Vermieter hat kein Interesse an einem Leerstand, er möchte es schleunigst weitervermieten. Aber man pokert natürlich, um die besten Bedingungen herauszuholen“, meint Haß. Er betont: „Der Real-Markt in Raisdorf war immer ein profitabler Standort. Wir haben stets die Rückmeldung bekommen, dass der Markt zu einem der umsatzstärksten und gewinnträchtigsten Filialen des Konzerns gehört.“
Die SB-Warenhauskette „Mein Real“ befindet sich in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Viele Märkte müssen ganz schließen. Die Real GmbH verhandelt aber auch mit Mitbewerbern über eine Übernahme von Standorten. Andere Real-Filialen sind bereits in die Hände von Rewe, Kaufland oder Edeka übergegangen. Diese Einzelhandelskonzerne dürften Raisdorf weiter im Blick haben. Doch die Zeit drängt: Real will den Standort zum 31. März schließen, Mitarbeitern und Mietern wurde bereits gekündigt.
„Manchmal braucht es seine Zeit, aber im Gewerbegebiet Raisdorf tut sich immer was. Für den ehemaligen Baumarkt Max Bahr zum Beispiel steht jetzt auch eine Nachfolgenutzung fest“, teilt der Bürgermeister mit. Das Trendmöbelhaus „mömax“ übernimmt das Grundstück und wird das völlig heruntergekommene Gebäude abreißen und neu bauen. Das Unternehmen ist mit über 100 Möbelhäusern in neun europäischen Ländern vertreten und hat seine erste Filiale 2002 im Vorarlberg eröffnet. „Jedes dieser Häuser zeigt auf 6.000 bis 12.000 Quadratmetern die Grundidee des modernen Wohnens zu günstigen Preisen“, heißt es auf der Unternehmenswebsite.