„Schütz den Igel – mäh fair!“
Preetz (t). Sie sind stachelig, nützlich und allseits beliebt: Igel. Doch in vielen Gärten lauert eine tödliche Gefahr - der Mähroboter. Was für den Menschen eine praktische Alltagshilfe ist, wird für Igel zum Problem. Denn viele Geräte fahren auch in der Dämmerung oder nachts und somit genau dann, wenn Igel meist unterwegs sind. Der Naturschutzbund (NABU) Preetz-Probstei möchte mit seiner Aktion „Schütz den Igel – mäh fair!“ einen Beitrag dazu leisten, dass Igel besser geschützt werden.
Statt zu fliehen, rollen sich Igel bei Gefahr zusammen. Diese Überlebensstrategie funktioniert in der Natur, aber nicht gegen scharfe Klingen. Dabei ist der Igel ohnehin unter Druck, die Bestände nehmen auch in Schleswig-Holstein immer weiter ab. Dabei gibt es eine einfache Möglichkeit, Igel vor Verletzungen zu schützen: Mähroboter ausschließlich tagsüber fahren zu lassen, idealerweise zwischen 9 und 17 Uhr. Moderne Geräte mit Sensoren bieten zusätzlichen Schutz. Diese funktionieren allerdings nicht zuverlässig, wie aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema eindrucksvoll zeigen. Wer Mähroboter nur tagsüber fahren lässt und zudem seinen Garten regelmäßig kontrolliert, bevor der Roboter loslegt, hilft aktiv mit. Dies schützt zudem auch weitere dämmerungs- und nachtaktive Wildtiere wie Kröten.
Ein weiteres Problem: Viele Gärten sind alles andere als „igelfreundlich“. Hermetisch engabschließende Gitterzäune machen den Garten für den Igel unzugänglich oder gar zu einem Labyrinth scheinbar ohne Ausweg, offene Lüftungsschächte und steil abfallende Teiche werden zur tödlichen Falle. „Und leider fehlt in vielen Gärten das Nahrungsangebot. Denn in Rosen-Rasen-Rabatten-Gärten findet der Igel keinen Lebensraum“, so Antje Seebens-Hoyer vom NABU. Die beste Igelhilfe sei ein naturnah gestalteter Garten, „denn dort finden sie genügend Käfer, Regenwürmer, Schnecken und Spinnen. Schon eine verwilderte Ecke kann ausreichen, um einen kleinen Igellebensraum zu schaffen“, betont die NABU-Vorsitzende.
Ganz wichtig sind für Igel zudem Unterschlüpfe: Igel lieben es, sich tagsüber zu verkriechen, etwa unter Laub und Reisig, am besten in Haufen mit einem entsprechenden „Innenraum“. Darin kommen im warmen Frühjahr auch die kleinen Igel zur Welt. Besonders gut geeignet sind dafür speziell entwickelte „Igelburgen“, die mit einigen Handgriffen aus etwas Holz leicht zu bauen oder auch in unterschiedlichen Ausführungen im Fachhandel erhältlich sind. Mit Laub und Reisig überdeckt, können sie nicht nur zum Geburtsort von Jungigeln werden, sondern im kommenden Winter auch zum Winterquartier.
Mehr Infos zur Igelschutz-Kampagne und Tipps für einen igelfreundlichen Garten gibt es online auf www.nabu-preetz-probstei.de.