Warmer Regen für Feuerwehren

Reporter Eutin 20

Kreis Plön/Ostholstein (eb). Die Freiwilligen Feuerwehren in Schleswig-Holstein sind da, wenn man sie braucht – egal ob ein Sturm tobt, ein Feuer wütet, ein Verkehrsunfall passiert, eine besondere Lage der Gefahrgutabwehr gegeben oder auch eine Wasserrettung vonnöten ist, die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren sind stets da, wo Hilfe gebraucht wird. Sie sind somit ein äußerst wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Um diesen enormen Einsatz öffentlich zu würdigen, haben die Volksbanken Raiffeisenbanken in Kooperation mit dem Radiosender R.SH die Aktion „Das große R.SH-Feuerwehrläuten“ gestartet, um hierdurch viele Freiwillige Feuerwehren in Schleswig-Holstein auch finanziell unterstützen zu können. Als Ergebnis spendet die VR Bank zwischen den Meeren insgesamt 120.000 Euro an 40 Freiwillige Feuerwehren in der Region.

Zur Übergabe der 60.000 Euro im hiesigen Geschäftsgebiet am Vorstandssitz Ost der Bank in Lensahn sagte Co-Vorstandssprecher Lars Nissen kürzlich: „Wir sehen es als unsere Verantwortung, einen Beitrag für die Gesellschaft in unserer Region zu leisten.“ Diese Worte sowie je 3.000 Euro unter anderem für die Freiwilligen Feuerwehren Lensahnerhof, Hansühn-Testorf, Martensrade, Brodersdorf, Lutterbek, Högsdorf, Kaköhl-Blekendorf, Klamp und Pülsen sowie die Jugendfeuerwehr Lebrade wurden seitens der anwesenden Abordnungen dankbar angenommen. Und auch wenn die Spenden im Prinzip den Bereichen Einsatz, Ausbildung sowie Gemeinschaft zugutekommen, bilden sie für unterschiedlichste Projekte eine solide Grundlage. Als Beispiele dienen sie der Anschaffung eines Smartboards, einer Wärmebildkamera, eines Profi-Faltzeltes, von Sonnenschirmen, von Softshelljacken für die Kinder, von mobilen Wasserwerfern, von LED-Beleuchtung, von Bierzeltgarnituren und Tischen, von Übungspuppen sowie eines Fettbrand-Simulators und vielem mehr. 

Laut Landesbrandmeister Jörg Nero stehen die Freiwilligen Feuerwehren personell derzeit auf stabilem Fundament, der Nachwuchs in den Kinder- und Jugendwehren ist gegeben und auch die Ehrenabteilungen erfreuen sich konstanter Größen. Zumeist sind auch die Zahlen der aktiven Kameradinnen und Kameraden in einem sicheren Bereich, wobei hier mit dem demografischen Wandel ein Problem einsetzt, was bereits sehr bald für eine eingeschränkte Tagesverfügbarkeit der aktiven Kameradinnen und Kameraden sorgen wird. „Dann kommen Entscheidungen im politischen Bereich auf uns zu, die weh tun werden“, prognostiziert der Landesbrandmeister, denn gerade in Zeiten knapper Kassen gilt es dann abzuwägen, ob Investitionen in die Sicherheit wichtiger seien als beispielsweise in kulturelle Einrichtungen oder in die Bildung. Denn weniger Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner bei steigenden Einsatzzahlen bedeuten neue Ideen zu entwickeln, um Kräfte zu bündeln. Hierzu könnte die verstärkte Zusammenarbeit mit den befreundeten Nachbarwehren bei Einsätzen zählen, es könnte notwendig werden mit größeren Fahrzeugen zu arbeiten, die dann von weniger Kräften bedient, leistungsfähigere Technik an Bord haben.

Zu diesem Thema passt auch der Ersatz menschlicher Hilfeleistung durch Robotik – erste Ansätze sind hier der Einzug von digitalen Strukturen wie der Einsatz von Tablets zur Einsatzplanung, von Drohnen zur Klärung von Einsatzlagen und vielem mehr. Wichtig sei auch, jeglichem Wandel stets Rechnung zu tragen. So müsse eine Lösung dafür gefunden werden, dass immer weniger junge Menschen einen Führerschein besitzen, was natürlich bei Alarmierung das schnelle Erreichen des Gerätehauses erschwert und auch der Eigenschutz bedarf ständiger Fortbildung. „Heute gibt es eigentlich keinen Einsatz ohne Atemschutz mehr, denn in den Gebäuden wird unter anderem immer mehr Plastik im Vergleich zu früher verbaut“, nannte der Landesbrandmeister ein Beispiel.