Das Vereins-Zeugnis 2024/25
Kreis Plön (dif). Die Spielzeit 2024/25 ist in der Bundesliga, der Regionalliga Nord und den beiden Landesligen Holstein und Schleswig Geschichte. Unsere Vereine sind mit unterschiedlichen Erfolgen aus dieser Saison herausgekommen. Auf-und-Abstiege haben sie begleitet. Wir gehen die vier Spielklassen noch einmal kurz durch und bewerten die jeweiligen Teams mit den Schulnoten eins bis sechs.
In der 1. Bundesliga musste die KSV Holstein nach nur einem Jahr wieder absteigen. Dies kam für Fans und Verein nun nicht gänzlich überraschend, auch wenn mehr möglich gewesen wäre. Spiele gegen die Bayern, Bor. Dortmund oder Leverkusen werden noch lange in Erinnerung bleiben.
Fazit: Die Störche haben sich- über alle 34 Spieltage gesehen-gut verkauft, auch wenn es das eine oder andere enttäuschende Spiel gab. Dazu zählen mit Sicherheit die schwachen Auftritte gegen den FC St. Pauli in Hamburg und Kiel, die neunzig Minuten gegen Mainz 05 am Mühlenweg und auch der Auftritt in Heidenheim und bei Eintracht Frankfurt.
Die Kieler standen fast nur auf den Abstiegsrängen 17 oder 18, blieben aber stets im Umfeld gelassen. Zwar wich die Anfangseuphorie von „mit 34 Feiertagen durch die 1. Liga“ ab und an der Ernüchterung, trotzdem reisten noch 8000 Anhänger am finalen Spieltag nach Dortmund. Für Holsteins Profi-Mannschaft gibt es in Sachen Einstellung und Auftritt die Not 2, im sportlichen Bereich eine 4 -. Das was mit Kader und Finanzen möglich war, wurde erreicht, vielleicht knapp verfehlt. Denn vor Teams wie Heidenheim, St. Pauli, Augsburg oder auch Union Berlin brauchte man keine Scheu haben.
Wie geht es nun weiter in Liga zwei? Die Abgänge von Lewis Holtby, Timo Becker, Nicolai Remberg und wohl auch Shuto Machino, eventuell Steven Skrzybski wirken schwer. Hier liegt alle Hoffnung auf Neu-Manager Olaf Rebbe. Doch auch ein Jahr vor dem Erstligaaufstieg hatte man bei vielen Anhängern sogar wenig Hoffnung auf den Ligaverbleib. Trainer Marcel Rapp und Sportdirektor Uwe Stöver standen auf der Kippe und wurden für ihre Einkaufspolitik und Ausrichtung von einigen an den Pranger gestellt. Das Ende ist bekannt.
Auch drei Ligen tiefer ging es für die KSV in Richtung Abstieg. Die U23 muss nach sieben Jahren zurück in die Oberliga Schleswig-Holstein. Ein Klassenverlust, der sich auch hier Woche für Woche angedeutet hatte.
Neu-Trainer Willi Weiße, der die Truppe auch nach dem Abstieg weiter betreuen wird, schaffte es einfach nicht, die Niederlagenserie in der zweiten Saisonhälfte zu stoppen. Auch die Ligaleihgaben konnten den Niedergang der Jungstörche dann nicht verhindern. Schade, aber kein Weltuntergang, auch wenn man noch kurz hoffen konnte, als der Bremer SV einen Rückzug erwog. Man muss nämlich auch klar erkennen: Kaum ein Akteur aus dem Nachwuchs schaffte den Sprung in den Ligakader. Für den finanziellen Aufwand via Projensdorf einfach zu wenig. Hier muss in der OL-SH wieder eine bessere Nachwuchsarbeit her. Für die letzte Spielzeit kann es nur die Note 5 geben.
Der nächste Abstieg führt und in die Landesliga Holstein und betrifft den Preetzer TSV. Die Truppe um Trainer Fabias Doege musste nach einem 1:1 in Bordesholm auch den letzten Strohhalm „Relegation“ abgeben und nun einen Neustart in der Verbandsliga Ost versuchen. Hier lag die Baustelle wohl auch mit auf der Defensive, denn die Jungs aus der Schusterstadt kassierten 74 Gegentore. Weiter sprechen nur neun Siegen aus 30 Antreten eine deutliche Sprache. Der Abstieg war im ersten Drittel der Spielzeit kein Thema, als sich der PTSV noch im gehobenen Mittelfeld, weitab von der Gefahrenzone, befand. Nach 10 Spieltagen standen in Preetz schon vier Dreier zu Buche.
Dass ein Abstieg nicht sofort die Rückkehr bedeutet, ist am Beispiel des TSV Stein vor einiger Zeit erkennbar. Hier ging es sogar in die Kreisliga runter. Ein Schicksal, dass dem Preetzer TSV erspart bleiben sollte, sofern man die Mannschaft in etwa halten kann. Spieler wie Rudi Karius, Fatlind Zymberi, Maximilian Zimmermann, Alexander Frank oder Neil Helbing wären auch in der VL eine wichtige Stütze. Aktuell muss der Preetzer TSV mit der Saisonbewertung 5 leben.
Nach drei Abstiegen unserer Vereine sorgte Inter Türkspor für positive Nachrichten. Die Kieler kehren nach dem Meistertitel in der Landesliga Schleswig in die Oberliga zurück. Am finalen Spieltag und vier Minuten vor dem Ende machte Inter in Jevenstedt den Titel perfekt. Mit am Ende 20 Siegen, fünf Remis und nur fünf Niederlagen steigt man zurecht auf. Dazu schossen die Inter Kicker über 30 Spieltage 68 Tore kassierte 34. Beim Ostuferclub war die mannschaftliche Geschlossenheit das Faustpfand. Hier war fast jeder Aktive für Tore gut, ein echter Goalgetter war nicht dabei. Somit war man meist unberechenbar. Eine glatte Saisons-Eins.
Für Rot Schwarz Kiel ging die Spielzeit mit Position acht zu Ende, einen Platz besser konnte sich der TSV Klausdorf positionieren. Für beide eine solide Spielzeit, meist ohne große Abstiegsängste, auch wenn gerade RS um den 20. Spieltag doch ein wenig die „Augen offenhalten musste“. Für beide bleibt hier die Note 3-.