Pichler und die Nachspielzeit… Ausgleich des Österreichers verhindert Holsteins dritte Pleite in Folge

Reporter Eutin 196
Musste mit einem Punkt zufrieden sein: Colin Kleine-Bekel (Holstein Kiel).

Musste mit einem Punkt zufrieden sein: Colin Kleine-Bekel (Holstein Kiel).

Bild: D. Freytag

Kreis Plön (dif). Heimspiel Nürnberg, Heimspiel Magdeburg (Pokal) und ein Duell beim Tabellenvorletzten VfL Osnabrück: Resultat - ein Pluspunkt. Hier hatte man sich auf Seiten der KSV Holstein sicherlich weit mehr erhofft.
Dass es überhaupt zu diesem einen Zähler kam, verdanken die Störche Benedikt Pichler. Der Stürmer, der schon beim Pokalmatch gegen den 1. FC Magdeburg in der 122. Minute die KSV zumindest in die Verlängerung schoss, traf auch an der Bremer Brücke in Osnabrück. Als alles nach einem Heimerfolg des Aufsteigers aussah, sorgte Pichler in der 93. Minute für den 1:1 - Ausgleich.
Ein kurzer Rückblick auf eben diesen DFB-Pokal von vergangener Woche: Für die KSV Holstein war in Runde zwei gegen den 1. FC Magdeburg der Wettbewerb zu Ende. Nach der schnellen 2:0 -Gästeführung schwächten sich diese mit zwei Eigentoren selbst.
Es ging also in die Verlängerung. Hier konnte - wie oben erwähnt - Benedikt Pichler zwar in der 120. Minute noch zum 3:3 ausgleichen, das folgende Elfmeterschießen ging aber zugunsten der Ostdeutschen aus. Dort mutierten ausgerechnet drei ehemalige Kieler zu Helden.
Amara Conde (2017 ein Jahr Leihe an der Förde), der in Bochum aussortierte Herbert Bockhorn (einst Kilia) sowie der von Holstein nicht mehr gewollte Ahmet Arslan trafen. Schade einmal mehr: Bockhorn, der mehrfach die Kieler Anhänger mit überflüssigen Gesten reizte, und auch Siegtorschütze Arslan fielen durch unnötige Provokationen auf - eine neue Unart, die von den Trainern unbedingt und schnell unterbunden werden sollte.
Regionalliga Nord: Ebenfalls mit einem 1:1-Unentschieden musste auch die U23 gegen BW Lohne zufrieden sein. Auch hier Glück für die Kieler, die zwei Minuten vor dem Ende durch Stefan Rankic das Remis schafften.
Aufsteiger Kilia Kiel lag bei Teutonia nach einer guten halben Stunde schon 0:2 zurück, bewies aber Comeback-Mentalität. Kevin Schulz und Jan-Matti Seidel brachten den Neuling wieder auf 2:2 heran. Punkte gab es trotzdem erneut keine, da neun Minuten vor dem Ende Affam Ifeadigo für das 3:2-Siegtor sorgte.
In der Landesliga Holstein verbuchte der Preetzer TSV beim 3:1 über die Kaltenkirchener TS einen wichtigen Dreier. Maximilian Zimmermann, Johannes Schütt und Nico Clasen drehten ein Gäste 0:1 in den Heimsieg. Die Schusterstädter sind damit Liganeunter mit fünf Punkten-bei einem Spiel weniger-Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze.
In der Schleswig-Staffel trennten sich unsere beiden Vereine, Klausdorf und Rot Schwarz Kiel, beim TSV mit 1:1. Die RS-Führung durch Maximilian von Randow (84.) reichte nicht zum Sieg. Torjäger Florian Kuklinski konnte nach 94 Minuten ausgleichen. Damit verloren die Kieler einen Platz (3.), Klausdorf ist nun schon Sechster.
Der Ausblick: Zumindest für die KSV Holstein ist es seit nunmehr fünf Jahren das Spiel der Saison. Der Hamburger Sport Verein gastiert an der Förde.
Am kommenden Sonnabend um 13 Uhr steigt am Mühlenweg das stets brisante Nordderby. Die Hamburger stehen dort, wo man sie fast jede Spielzeit erwartet: oben.
Trotzdem reichte es bislang nicht zur heiß ersehnten Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Fußballs. Nicht zuletzt hatten die Störche ihren Anteil, denn die Raute-Kicker konnten noch keines ihrer Heimspiele gegen den Rivalen gewinnen. Immerhin gelang ihnen im Vorjahr in Kiel der erste Zweitligasieg über „Blau Weiß Rot“ überhaupt. Nun will man diesen Dreier am Karnevalstag wiederholen. Auch wenn die Rapp-Elf vor den eigenen Anhängern bisher so gar nicht in die Spur gekommen ist, lautet unser Tipp: Holstein und der HSV spielen Remis. Das Spiel ist natürlich-wie bis dato immer wenn der HSV anreist- längst ausverkauft. Auf Seiten der Hanseaten stehen mit Trainer Tim Walter, Laszlo Benes und Jonas Meffert gleich drei Akteure mit Kieler Vergangenheit.
Die Stammkräfte Fiete Arp und Lewis Holtby trugen hingegen schon das HSV-Wappen auf dem Trikot. Zeitgleich müssen die Jungstörche in der Regionalliga zum Spitzenspiel nach Lübeck. Dort wartet Phönix auf das Gunkel-Team. In diesem Duell zweier Titelkandidaten wird man bei Holstein auf die Treffsicherheit von Neuverpflichtung Stanislav Fehler hoffen.
Einen Tag zuvor, Freitag, 19. November um 19 Uhr, kickt Aufsteiger Kilia daheim gegen Drochtersen. Hier, wie auch in Lübeck, sind für beide Kieler Mannschaften Punkteteilungen möglich. In diese Richtung geht auch unser Redaktionstipp.
Springen wir zwei Ligen tiefer und beäugen den 16. Spieltag der Landesligen: Der Preetzer TSV hat in der Holstein-Staffel eine Auswärtsreise vor sich. Der Gang geht nach Siebenbäumen, wo man am Sonntag ab 14 Uhr um Ligapunkte spielt - ein Duell auf Augenhöhe.
In der Schleswig-Gruppe darf der TSV Klausdorf im eigenen Stadion gegen Slesvig IF antreten, wo das Match am 11. November um 16 Uhr startet. Der Gegner befindet sich im Tabellenmittelfeld.
Neuling Rot Schwarz tritt zwei Stunden eher beim TSV Altenholz an. Eine kurze Auswärtsfahrt für die Kieler und quasi ein Derby.
Und so lauten die Tipps: In der Schleswig-Liga fahren beide Vereine, RS wie Klausdorf, Dreier ein, der PTSV schafft zumindest eine Punkteteilung.