Schafft Klausdorf noch den Sprung? Aufstiegsfavorit hängt ein wenig den Anforderungen hinterher

Reporter Eutin 42
Der TSV Klausdorf spielt bis dato ein wenig unter den Möglichkeiten.

Der TSV Klausdorf spielt bis dato ein wenig unter den Möglichkeiten.

Bild: hfr

Kreis Plön (dif). In die Saison 2023/24 der Landesliga Schleswig ist der TSV Klausdorf mit vielen Hoffnungen und Zielen gestartet. Im Vorjahr war die Elf von Trainer Dennis Trociewicz nur knapp am Aufstieg gescheitert. Das sollte in dieser Spielzeit anders werden.
Viele hatten das Klausdorfer-Team auch als ersten Anwärter für Platz eins gesehen, auch wenn sich die Staffel ein wenig anders gestaltet hat als noch im Vorjahr. Es sind doch einige neue Vereine hinzugekommen, von denen man vorab in Sachen Spielstärke kaum oder nur sehr wenig wusste. Die besten Beispiele heißen hier wohl TuS Rotenhof oder Aufsteiger Rot Schwarz Kiel.
Nun gehen die Jungs von Coach Trociewicz von Platz fünf aus in die restlichen Spiele. Und so sieht die Statistik vom TSV Klausdorf bisher aus: Nach 18 Spieltagen stehen acht Siege, fünf Remis und auch fünf Niederlagen in der Vita. Hierbei wurden 64:30 Tore-offensiv der Höchstwert der Staffel- und 29 Zähler erspielt.
Auch wenn der TuS Rotenhof (42) schon enteilt scheint, den Blick auf Position zwei, aktuell von Eidertal/ Molfsee mit 31 Punkten gehalten, hat man beim TSV nicht verloren. Dazu müsste man allerdings die Heimbilanz verbessern. Auch wenn fünf Dreier herausragen, gleich dreimal nahm der Gast die Punkte mit.

Besser sieht es da schon auswärts aus. Der TSV Klausdorf unterlag erst zweimal auf fremdem Grün. Mit einem echten Paukenschlag in Richtung Konkurrenz ging die laufende Serie los. Mit 12:0 kanzelte der TSV den Husumer Sport Verein am 1. Spieltag ab. Marc Schwabe trug sich gleich sechsmal in die Schützenliste ein.
Auch eine Woche später hatte der Gettorfer SC im eigenen Stadion nicht den Hauch einer Chance und wurde mit 5:0 geschlagen. Fliegen die Klausdorfer so durch die Liga?
Nein, denn gegen Osterrönfeld wurde das Heimspiel überraschend mit 1:2 abgegeben und auch bei Slesvig IF teilte man sich nur die Punkte (1:1).
Das Derby gegen Aufsteiger Rot Schwarz Kiel ging dann wieder an die Trociewicz-Truppe, die aber beim TSV in Altenholz (1:3) keine weiteren Punkte folgen ließ. Es sollte nun eine echte Krise von fünf sieglosen Duellen folgen.
Das 2:2 bei Friedrichsberg-Busdorf bracht zumindest ein Remis, gegen den TSV Kropp (2:3) und beim kuriosen 3:6 in Rotenhof ging die Elf ebenso leer aus, wie gegen Eidertal (1:2).
Das 3:3 in Dörpum war dann zumindest der Startschluss für eine kleine Serie von ungeschlagenen Spielen bis zum Winter. Aus den verbleibenden sechs Antreten sprangen immerhin vier Erfolge und zwei Punkteteilungen heraus.
Die SG Eckernförde/Fleckeby (6:1), Frisa-Lindholm (4:1) und IF Slesvig (gar mit 8:1) wurden deutlich im Zaume gehalten.
Revanche konnte man auch gegen den TSV Osterrönfeld nehmen, wo Klausdorf mit 1:0 siegte. Ein 1:1 bei Stjernen Flensborg sowie ebenfalls ein 1:1-Remis gegen RS Kiel rundeten den starken Endspurt ab, der in einem 9:2 über den TSV Altenholz gipfeln sollte.

Fakt ist: Wenn die Offensive einmal ins Laufen kommt, dann kann sie kaum ein Verein stoppen. Leider wurden an den Spieltagen sechs bis elf zu viele Punkte liegengelassen.
Weiter geht es am 30. März 2024 um 14 Uhr im eigenen Stadion gegen den TSV Rantrum.
Die hohe Anzahl von Toren spielgelt sich auch in der Torjägerliste der LL Schleswig. Hier führen die beiden Klausdorfer Marc Schwabe und Florian Kuklinski mit je 20 Treffern. Driton Gashi ist mit neun Buden drittbester TSVer. Weiter: Luca Senger und Bennet Vetter, beide drei, folgen vor Lukas Hardrath, Jonas Hilmer und Mirco Znaniewcz (alle zwei Tore). Ein Erfolg gelang Lukas Göttsch, bzw. Maik Gorn.
Tipp: Der TSV Klausdorf kann die Meinungen der nicht wenigen Experten noch bestätigen und zumindest um den Relegationsplatz zwei mitspielen, darf sich aber bei der Leistungsdichte der Spitzengruppe allerdings wenig Aussetzer leisten.
Nachtrag 1 zur Landesliga Holstein: Trainer Andreas Möller, der eigentlich erst im Sommer und damit nach der laufenden Spielzeit den Preetzer TSV verlassen wollte, geht ab sofort von Bord. Der Erfolgstrainer reißt eine große Lücke in den Verein, geht aber - auf eigenen Wunsch - ohne böse Worte und im Guten.

Nachtrag 2 zur Verbandsliga Ost: Die TSG Concordia Schönkirchen verliert einen weiteren Akteur an den Nachbarn SG Probstei. Der 20-jährie Stürmer Paul Kraatz wird sich ab Sommer 2024 der Spielgemeinschaft anschließen. Für Cordi erneut ein schwerer Aderlass. Auch auf der Kommandobrücke wird es einen Wechsel geben, da der Vertrag von Trainer Ole Jacobsen nicht verlängert wird. Trotzdem soll er den Verein noch vor dem Fall in die Kreisliga retten. Ab sofort auch ein „Probsteier“ ist Lennart Bossen, der von Inter Türkspor aus Kiel kommt. Der defensive Mittefeldmann (25) war schon beim TSV Klausdorf oder in Eidertal aktiv. Für ihn ist es auch eine Rückkehr an alte Wirkungsstädte, denn bereits 2021 kickte er bei der Truppe des aktuellen Trainers Florian Stahl. Hier wird also weiter aufgerüstet.