Neuer Wohnraum soll im Barkholtredder in Niendorf/Ostsee entstehen

Reporter Timmendorf 953
Niendorf/Ostsee. Auf dem Gelände des ehemaligen Niendorfer Kinderheims (Freizeithaus Niendorf) im Barkholtredder (zwischen Strandstraße 4, Mückenwald und B 76) soll neuer Wohnraum mit Ein- und Mehrfamilienhäusern errichtet werden. Das 1.700 Quadratmeter große Grundstück mit den seit langer Zeit fünf leerstehenden Gebäuden wurde 2015 durch die „Ellergate“-Affäre bekannt, als es um die Standortfrage für einen eventuellen Rathaus-Neubau ging. Jetzt sollen dort 110 Wohneinheiten entstehen.

Zuvor wurde ein Beschluss über die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 17, 5. Änderung vom 13. Oktober 2015 aufgehoben. Am 23. Januar 2020 wurde ein Bebauungskonzept im Bauausschuss der Gemeinde vorgestellt. Geplant waren vier große Häuser mit zirka 56 Ferienappartements und zwei Läden (maximal drei Vollgeschosse), vier Einfamilien- und acht Doppelhäuser (maximal zwei Vollgeschosse), drei Mehrfamilienhäuser mit 40 bezahlbaren Mietwohnungen (maximal drei Vollgeschosse) sowie 63 Stellplätze. Ein Teil der 40 Wohnungen sollte mit einem Mietpreisdeckel versehen werden. Das Konzept von 2020 wird jetzt nicht mehr realisiert.

In der jüngsten Bauausschuss-Sitzung wurden jetzt Änderungen des Bebauungsplanes beschlossen. Bereits Ende November 2023 befassten sich die Kommunalpolitiker in einer nicht-öffentlichen, gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Bauausschusses mit dem Thema. Neues Planungsziel ist die Schaffung von Wohnraum durch eine Neuordnung der Baufläche durch verschiedene Bautypen mittels eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan.

Jetzt sollen frei stehende sowie zusammenhängende Einfamilienhäuser entstehen. Am südlichen und am nördlichen Teil des Grundstücks sollen Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Häuser nahe der Bundesstraße 76 sind als sogenannter preisgedämpfter Wohnungsbau vorgesehen. Die dort angebotenen Wohnungen sind günstiger als frei finanzierter Geschosswohnungsbau und teurer als sozialer Wohnungsbau. „Diese richten sich an Normalverdiener, also an Menschen mit mittlerem Einkommen,“ heißt es.

Außerdem sind mehrere Gebäude mit Dutzenden Wohneinheiten mit jeweils einer Tiefgarage à 48 Stellplätzen geplant. Die Doppel- und Gartenhofhäuser im zentralen Bereich des neuen Wohnquartiers sollen jeweils einen Stellplatz auf dem eigenen Grundstück bekommen. Des Weiteren ist eine begrünte Parkpalette mit 52 Stellplätzen neben der geplanten Zufahrt vom Barkholtredder vorgesehen.

Laut Beschluss soll der Barkholtredder verbreitert werden, so dass Gegenverkehr möglich ist. Eine Links­abbiegerspur von der B 76 in den Barkholtredder soll durch den LBV.SH geprüft werden. Ferienwohnungen und Nebenwohnungen (Zweitwohnungen) werden ausgeschlossen. Außerdem soll geprüft werden, ob betreutes Wohnen angeboten werden kann.

Der Vorsitzende des Bauausschusses, Dieter Boeden (CDU), freut sich, dass es nun endlich weitergeht: „Die Schaffung von Wohnraum ist ein wichtiges Vorhaben für unsere Gemeinde. Das Grundstück liegt inzwischen schon lange brach und wenn es gut läuft, kann das geplante Vorhaben bis Ende 2024 baureif sein. Dann liegt es an dem Investor, wann er mit dem Bau beginnt.“ (rk)