„Unklare Rauchentwicklung“ bei famila in Timmendorfer Strand: Große Alarmübung mit Evakuierung

Reporter Timmendorf 541
Timmendorfer Strand. Es ist 19.30 Uhr als am vergangenen Mittwoch, dem 13. März, die Sirenen im Gemeindegebiet von Timmendorfer Strand aufheulen. Alle vier Ortswehren der Gemeinde Timmendorfer Strand (Niendorf/Ostsee, Hemmelsdorf, Groß Timmendorf, Timmendorfer Strand) werden von der Leitstelle mit dem Einsatzstichwort „Unklare Rauchentwicklung Feuer Y“ (Menschen in Gefahr) zum famila-Warenhaus in Timmendorfer Strand alarmiert.

Als die über 50 Einsatzkräfte der vier Ortswehren am Einsatzort eintreffen, wissen sie noch nicht, dass es sich bei dieser Alarmierung um eine Übung handelt, die Gemeindewehrführer Thomas Scharbau mit Unterstützung des langjährigen Wehrführers der Freiwilligen Feuerwehr Hemmelsdorf, Frank Miersen, vorbereitet hat. Nur Miersen und Scharbaus Stellvertreter Stefan Schönfeldt sowie famila-Warenhausleiterin Margret Apel und „der reporter“ hatten Kenntnis von der geplanten Alarmübung.

„Frau Apel ist bereits im vergange­nen Jahr auf mich zugekommen und hat uns um eine solche Übung mit Evakuierung im laufenden Betrieb gebeten,“ berichtet Thomas Scharbau. Jetzt hat man einen gemeinsamen Termin gefunden, bevor das famila-Warenhaus wieder bis 21 Uhr geöffnet hat. Eine halbe Stunde vor Schließung wurde über die eingeweihte Einsatzleitstelle der Alarm ausgelöst, nachdem die Brandmeldeanlage im Warenhaus mit Knopfdruck ausgelöst wurde.

Sofort gab es eine automatisierte Lautsprecher-Durchsage, die die Kunden über eine „Betriebsstörung“ informierten und alle Kunden wurden über die Lautsprecher gebeten, das famila-Warenhaus zu verlassen und den Anweisungen des Personals Folge zu leisten.

Schnell waren die Kunden, die sich zu dem Zeitpunkt noch in den Geschäftsräumen befunden haben, im sicheren Außenbereich. Diese bemerkten dann auch den „künstlichen Rauch“, der von zwei Nebelmaschinen erzeugt wurde. Alle Mitarbeiter und Kunden haben sehr gut und schnell reagiert. Vor Ort waren an dem Abend auch „zufällig“ alle Mitarbeiter, da eine Mitarbeiterversammlung abgehalten wurde.

Die Feuerwehren der Gemeinde waren schnell am Einsatzort und mehrere Trupps machten sich von zwei Seiten aus zur Erkundung auf den Weg ins Innere des Einkaufsmarktes.

Der erste Angriffstrupp begab sich unter Atemschutz auf die Erkundung und Personensuche und betrat das famila-Warenhaus durch den Haupt­eingang. Schnell konnten sie „Feuer aus“ melden, nachdem die Nebelmaschine im vorderen Bereich des Warenhauses gefunden wurde. Die ersten Feuerwehrschläuche waren zu dem Zeitpunkt schon ausgelegt, sind aber natürlich nicht mehr zum Einsatz gekommen. Wenig später fanden sie auch die erste von zwei vermissten Personen in der Spielwarenabteilung auf dem Boden sitzend, es war die Tochter des Gemeindewehrführers, die Schwindel und eine Verletzung an der Hand vortäuschte. Stine wurde schließlich schnell ins Freie zur weiteren Versorgung gebracht.

Der zweite Angriffstrupp mit Atemschutzgeräten verschaffte sich im hinteren Bereich neben der Fleischerei Zutritt zum Gebäude, sie entdeckten dann das zweite „Feuer“ im Lager, schalteten dort die zweite Nebelmaschine aus und meldeten ebenfalls „Feuer aus“. Bei der weiteren Erkundung haben die Feuerwehrkräfte eine bewusstlose Person im Lager liegend aufgefunden. Jan Scharbau, der Sohn des Gemeindewehrführers, der dies vortäuschte, wurde ebenfalls ordnungsgemäß und schnell ins Freie befördert.

Nach einer guten Stunde war die streng geheime Alarmübung erfolgreich beendet. „Es gibt nur kleine Stellschrauben, an denen wir noch etwas drehen müssen, ansonsten waren wir mit dem Verlauf der Übung inklusive Evakuierung sehr zufrieden,“ berichtet Gemeindewehrführer Thomas Scharbau.
Für alle Beteiligten war diese Feuerwehrübung eine Win-Win-Situation, sowohl für die famila-Mitarbeiter, die ihre Kunden nach draußen begleitet haben, als auch für die Einsatzkräfte der vier Wehren.

Bei den Kunden, die ihren Einkauf nicht beenden konnten, wird um Verständnis gebeten, zumal es immer wichtig sei, ein solches Einsatzszenarium zu proben, da es auch mal zu einem Ernstfall kommen kann und dann Abläufe bei einem solchen Einsatz noch besser und schneller koordiniert werden können. (rk)