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Ausstellung „De Olen vom Oldenburger Graben“

Der Schädel gilt als der älteste bislang gefundene Schädel aus Norddeutschland und Skandinavien.

Der Schädel gilt als der älteste bislang gefundene Schädel aus Norddeutschland und Skandinavien.

Bild: hfr

Grube. In diesem Herbst ist im Haus des Gastes eine Wanderausstellung zu sehen. Von Dahme aus gestartet, zeigt der Tourismus-Service Grube die Geschichte von „De Olen vom Oldenburger Graben“. Hintergrund: In den Jahren 1926 und 1933 wurden in der Oldenburger Niederung und im ehemaligen Gruber See zwei Skelette entdeckt - von denen jeweils nur der Schädel geborgen werden konnte. Diese wurden am Anthropologischen Institut in Kiel von einem Expertenteam untersucht. Das Ergebnis: Einer der Schädel gilt als der älteste bislang gefundene Schädel aus Norddeutschland und Skandinavien. Dieser Mensch hat vor circa 10.700 Jahren in unserer Region gelebt (der reporter berichtete).

 

In der Ausstellung wird nicht nur eine detailgetreue Replik des Schädels gezeigt, die vom Künstler Alfred Theurer angefertigt wurde, es wird auch Spannendes über die Herkunft, die Lebensweise und die Umweltbedingungen der ersten Menschen in unserer Region dargestellt. Wissenschaftler haben sich bereits ein Bild von der Ausstellung machen können. Sönke Hartz, führender Wissenschaftler für die Steinzeit, und Harms Paulsen, Steinzeit-Experte und führender Archäologe, waren begeistert von dem Fund und der Replik des Schädels, der 1944 bei einem Bombenangriff in Kiel zerstört wurde und nun wieder als „Kunstwerk“ erschaffen wurde.

Darüber hinaus findet die Ausstellung Anklang durch den Bogen, den sie spannt: von der weit zurückliegenden, jahrtausendealten Kultur der Jäger und Sammler bis hin zu unserer aktuellen Situation, die durch Veränderungen gekennzeichnet ist, die der moderne Mensch seit der Industrialisierung hervorgebracht hat. Der „Tunnel des Lebens“ von Rockström stellt dies anschaulich dar. Die Frage „Was können uns die Olen sagen?“ konfrontiert den Besucher zugleich mit der Gegenwart und wirft Fragen auf, die ihn in der Ausstellung begleiten werden.

 

Die Ausstellung ist im Haus des Gastes in Grube von Montag bis Donnerstag, jeweils von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Gruppenführungen können bei der Tourismusleiterin Susanne Hasenbeck angefragt werden: touristbuero@gemeinde-grube.de. (red)


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