

Lensahn. „Einen aufschlussreichen Test unternahm kürzlich ein englischer Journalist: Er kaufte ein drei Pfund schweres Brot und stellte sich damit an belebte Straßenecken verschiedener Städte. Die Vorübergehenden forderte er auf, für dieses Brot eine Stunde lang zu arbeiten. Seine Ergebnisse: In Hamburg wurde er ausgelacht. In New York sogar verhaftet. In Nigeria waren mehrere Menschen bereit, für dieses Brot drei Stunden lang zu arbeiten. In Neu Delhi kamen mehrere Hundert Menschen, die für dieses Brot einen ganzen Tag lang arbeiten wollten.“
Mit dieser Geschichte leitete Pastor Jörg Reimann auf dem Museumshof Lensahn die Brotsegnung zum Erntedankfest ein. „Es gibt so viele Dinge, für die wir dankbar sein können, das alles kommt im Brot zum Ausdruck“, sagte Pastor Reimann und nannte zur Veranschaulichung die Menschen, die das Korn für das Brot gesät, geerntet und gemahlen haben und die Menschen, die das Brot in der Backstube des Museumshofes gebacken haben. Auch die Jugendlichen der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde hatten sich Gedanken darüber gemacht, wofür sie dankbar sind. Dazu gehörten unter anderem ein toller Urlaub, Freunde, engagierte Jugendliche, Sonne und Regen, ein Nachmittag am Strand, Bildung, neue Erfahrungen, die Jugendgruppe, dass Gott immer an meiner Seite ist, Gesundheit, Schokolade und Individualität.
Begonnen hatten die Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst in St. Katharinen und einem anschließenden Umzug samt bunt geschmücktem Erntewagen und dem Fanfarenzug Schönwalde durch den Ort. Nach der Brotsegnung verbrachten die Besucher bei freiem Eintritt einen sonnigen Herbsttag auf dem Museumshof und genossen dankbar die zahlreichen Angebote und Aktionen.
Sonntag ist Apfeltag
Am kommenden Sonntag, dem 13. Oktober ab 10 Uhr geht es auf dem Museumshof weiter mit einem Apfeltag. Auf die Besucher wartet viel Interessantes rund um die Paradiesfrucht.
Eine große Auswahl von Apfelsorten wird präsentiert und zum Kauf angeboten. Ein Apfelexperte wird die Frage beantworten, welcher Apfel im heimischen Garten wächst. Zur Sortenbestimmung werden drei bis fünf Äpfel benötigt von der Sonnenseite des jeweiligen Baumes. Umfangreiche Tipps zum richtigen Beschnitt von Obstbäumen gibt ein weiterer Fachmann. Die Lohnmosterei wird nicht vor Ort sein. Bei einem Rundgang über den Museumshof können sich die Gäste unter anderem das historische Apfelsaftpressen ansehen oder das Sägewerk von 1924 in Aktion erleben. Aus der Museumsküche kommen Apfelkuchen und -torten. Mitmachaktionen, wie das Kränzebinden und Bastelarbeiten zum Apfelthema werden angeboten. Bei gutem Wetter können die Kinder das Ponyreiten genießen oder sich von einem Traktor auf einem Teppich über die Wiese ziehen lassen.
Helfer gesucht
Der Museumshof Lensahn sucht Menschen, die ehrenamtlich die zahlreichen Apfelbäume beschneiden. Ein erstes Kennenlernen mit dem Baumpfleger ist am 13. Oktober bereits möglich, ein weiterer Workshop zum Erlernen des richtigen Obstbaumschnittes ist in Planung. Fragen hierzu und zum Apfeltag werden auch unter Tel. 04363/91122 beantwortet. (he/red)

